Thema von turmfalke im Forum Diskutieren & Plaudern
Kleine Philosophie zum Jahreswechsel, geschrieben am 30.12.
Hallo Leute!
Verpasst es nicht, laut „Hurra!“ zu rufen, wenn die Erde bei Ihrem Umlauf um die Sonne morgen um Mitternacht an der Markierung im Himmel vorbeirast und euch anzeigt, dass ein neues Jahr begonnen hat.
Und denkt immer daran: Der Jahreswechsel findet in jeder Zeitzone zu einer anderen Zeit statt, weil die Erde sich fatalerweise viel zu sehr um sich selber dreht!
Also: Alles Gute und Gottes Segen für das neue Jahr!
Thema von turmfalke im Forum Diskutieren & Plaudern
Liebe Forumsgemeinde!
Mich erreichte ein Gruß zum Advent von unseren Forumsmitglied Sternentaler, den ich hier mit seiner Erlaubnis für alle ins Netz stelle:
Ihr Lieben,
heute zum 1. Advent gehe ich zu keinem Gottesdienst. Der Verzicht ist mein Beitrag, persönliche Kontakte zu vermeiden. Dafür liegt mir am Herzen, meiner Familie und den Freunden/innen vor der beginnenden Weihnachtszeit einige persönliche Gedanken als Art Besinnung/Predigt mitzuteilen. Sie sind mit der adventlichen Absicht verbunden, Euch Hoffnung, Mut, und Glaubensgewissheit zu bringen.
1. Das winzig kleine, fast unsichtbare Corona-Virus hat das Potential, Familien und die Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte zu entzweien. Ähnliche Erfahrungen der Entzweiung musste ich im Laufe meines Lebens öfters machen. Gute Familienbande wurden plötzlich durch Erbschaften oder Generalvollmachten unversöhnlich zerschnitten.
Ein Tipp: Jeder kann sich selbst bemühen, dieses nicht so weit kommen zu lassen, wenn es gelingt, behutsam, einfühlsam und verantwortlich mit der eigenen Überzeugung umzugehen. Ich schätze aufrichtige Begegnungen von unterschiedlichen Meinungen, Lebensidealen und -prinzipien. Solche Vielfalt gehört einfach zur normalen Alltagswirklichkeit. Sie ist für alle eine Bereicherung.
2. Zum Ewigkeitssonntag vor einer Woche habe ich in Hirschfeld den Gottesdienst unter der bestehenden Überlastungsstufe gehalten. Ich habe bewusst den Dienst übernommen, um in der Vorbereitung meine eigene Todeserfahrung der letzten Monate ein Stück aufzuarbeiten und sie in der Predigt in Worte zu fassen. Der Predigttext waren die Gottesworte aus Jesaja: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorherigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.“
3. Einige Impulse der Predigt werde ich aufgreifen. Ich stellte die biblische Frage: Ist das Virus, das die ganze Menschheit voll im Griff hat, ein Menetekel Gottes auf den Egoismus und die Hybris der Menschheit?
Es scheint, in all den hitzigen und kontroversen Corona-Debatten – auch innerhalb der Kirchen und der Christen – wird diese Frage kaum gestellt, geschweige nach Antworten gesucht.
4. In der Predigt hob ich zwei Eigenschaften aller Getauften – Glaube und Vertrauen – hervor. Sie gehören zum Markenzeichen der Christen und sollten das Denken, Reden und Handeln bestimmen: - Wir glauben an Gott und seine Gnade. - Wir vertrauen den Worten der Bibel. Sie gehen in Erfüllung wie z.B., dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird. Mit Glauben und Vertrauen unterscheiden sich Christen von den Ungetauften und Atheisten. – Oder?
5. Mit einer Vision endete ich meine Predigt – besonders als Trost für die Hinterbliebenen, die im letzten Jahr Angehörige verloren hatten. Wenn ich im Himmel ankomme, dann werde ich mich dreimal wundern: 1. Ich wundere mich darüber, wer alles da ist. 2. Ich wundere mich darüber, wer nicht da ist. 3. Ich wundere mich darüber, dass ich selber im Himmel bin.
Diesen kindlichen Glauben wünsche ich Euch allen nicht nur in der Adventszeit. Der christliche Glaube gibt uns Zuversicht und Fröhlichkeit auf ein Wiedersehen im neuen Himmel und der neuen Erde – so Gott will.
Mit den besten Grüßen und bleibt behütet
Sternentaler
...
Als Wort-Erklärung möchte ich hinzufügen: Das hebräische Wort "Menetekel" aus dem Alten Testament steht für einen "warnenden Fingerzeig Gottes"
Ich möchte noch weitere Überlegungen zum Thema nachschieben:
Zum Verständnis des „Ungedeihlichkeits“- Verfahrens nach den Paragrafen §§ 79 /80 PfDG der EKD:
Aus Sicht der Gesetzgeber handelt es sich bei einem Versetzungsverfahren nach den Paragrafen §§ 79 / 8o Pfarrdienstgesetz (PfDG) nicht um ein Verfahren gegen den betroffenen Pfarrer oder die Pfarrerin, sondern um eine Maßnahme, um in schwieriger Situation die Handlungsfähigkeit der Gemeinde wieder herzustellen.
Sprich: Der Gesetzgeber geht davon aus, dass sich bei einem Konflikt die Schuldfrage nicht klären lässt. Deshalb glaubt man, dass es eine Lösung nur geben kann, wenn die streitenden Parteien getrennt werden. Und da man einen gewählten Kirchenvorstand nur sehr schwer seines Amtes entheben kann; man die Kirchenvorsteher oder andere streitende Gemeindeglieder mit Ihren Familien auch nicht zwingen kann, ihren Wohnort aufzugeben; der Pastor oder die Pastorin aber im Beamtenstatus steht und damit Verfügungsmasse für die verantwortliche Kirchenleitung ist, sieht das Gesetz vor, dass die Pfarrperson dienstlich versetzt wird, auch wenn sie persönlich nicht schuld am Konflikt ist. So steht es ausdrücklich im Gesetz.
Die Paragrafen §§ 79 und 80 des PfDG der EKD können aber missbraucht werden. Für die Betroffenen und auch für die unbeteiligte Gemeinde kann das Ganze leicht so aussehen wie ein undurchsichtiges und völlig willkürliches Verfahren gegen die Pfarrperson, das quasi einem Disziplinarverfahren ähnelt, bei dem es nur keine echten rechtsstaatlichen Regeln gibt.
Die Betroffenen empfinden das als große Ungerechtigkeit. Leider kann man aber als Betroffener das Kirchengesetz nicht ändern, nach dem im Verfahren entschieden wird. Es bleibt also nur, sich sanft den Gegebenheiten anzupassen und im Prozess so zu argumentieren, wie es dem Gesetz entspricht.
Manche betroffene Pfarrperson klagt z.B. darüber, dass sie von Mitgliedern des Kirchenvorstandes oder auch von Leuten aus der Kirchenleitung schlecht behandelt worden ist. Da ist es verständlich, wenn man auf den Gedanken kommt, den Prozessakten zur eigenen Verteidigung eine lange Liste von bösen Taten der Gegenseite quasi als Gegenklage beizufügen. Das Fatale dabei ist nur, dass man damit Wasser auf die Mühlen der Gegner laufen lässt. Im Sinne des Gesetzgebers des „Ungedeihlichkeits-Verfahrens“ zeigt man damit gleichzeitig, dass eine „Störung in der Wahrnehmung des Dienstes“ tatsächlich vorhanden ist. Daraus kann die Kirchenleitung und auch das Gericht dann umso deutlicher schließen: „Sie streiten sich - also muss der Pastor versetzt werden!“
Gewonnen hätte man, wenn man nachweisen könnte, dass eine Störung im Dienst gar nicht vorhanden ist. Aber das ist wohl meistens eine Illusion.
Gewinnen könnte man auch, wenn man nachweisen könnte, dass die Gegner in der Gemeinde, den Konflikt bewusst haben entstehen lassen, um dann die einschlägigen Paragrafen anwenden zu können. Es ist aber sehr schwer, das gerichtsfest nachzuweisen.
Gewinnen könnte man eventuell auch, wenn man zeigen könnte, dass die eigentliche Motivation der Gegner eine ganz andere ist, als sie im Verfahren angegeben haben. Ein Beispiel: Fromme Kirchenleute ertragen nicht, dass eine Pfarrperson homosexuell lebt. Sie wissen, dass sie nach heutigen Maßstäben keine Chance haben, dagegen vorzugehen. Sie hätten aber mit den §§ 79 und 80 die Möglichkeit, andere Konflikte zu „veranstalten“, wegen denen sie dann die Versetzung beantragen können.
Gewinnen könnte man auch, wenn man der Kirchenleitung, die das Verfahren durchgeführt hat, grobe Verfahrensfehler nachweisen kann, wie z.B. die Weigerung, die betroffene Person anzuhören oder auch die Verweigerung einer vollständigen Akteneinsicht.
Gewinnen könnte man, wenn man nachweist, dass die Kirchenleitung ihre Fürsorgepflicht verletzt hat, die auch im PfDG niedergelegt ist. Es ist die Verantwortung der Kirchenleitung, dafür zu sorgen, dass alle Möglichkeiten zur Vermeidung eines Konfliktes ausgeschöpft werden, wie sachgerechtes Konfliktmanagement, Supervision und Mediation. Wenn Die Kirchenleitung z.B. eine Mediation verhindert, weil sie die für den Kirchenvorstand für unzumutbar hält, kann das Gericht möglicherweise zu Gunsten der Pfarrperson entscheiden und den Versetzungsentscheid aufheben.
Man könnte sich auch denken, dass man gewinnen könnte, wenn man bei Gericht nachweist, dass die eigentlichen Betreiber des Konfliktes Leute in der Kirchenleitung selber sind, die sich mit den Gegnern der Pfarrperson in der Gemeinde für das Versetzungsverfahren insgeheim strategisch abgesprochen haben. Dann wäre nachgewiesen, dass die Kirchenleitung die einschlägigen Paragrafen als scharfe Waffe gegen die Pfarrperson nutzt, z.B. um Kritiker mundtot zu machen. Aber auch das ist sehr schwer nachzuweisen. Man müsste dazu Leute in den Zeugenstand bitten, die dadurch vielleicht sich selber schwer belasten würden.
Bei all diesen Überlegungen bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass eine Pfarrperson sich nur sehr schwer dagegen wehren kann, wenn ein Versetzungsverfahren nach den §§ 79 und 80 PfDG erst einmal angeschoben worden ist.
Hinzu kommt, dass ein Prozess vor einem kirchlichen Gerichtshof sich oftmals auf unerträgliche Weise über Jahre in die Länge zieht. Das gilt vor allem, wenn die Kirche den Prozess in erster Instanz verliert und dann in Revision geht. Im Zweifel arbeitet die Zeit gegen die betroffene Pfarrerin oder den betroffenen Pfarrer.
Man kann deshalb immer wieder beobachten, dass mit einem Versetzungsverfahren gedroht wird in der Erwartung, dass die missliebige Pfarrperson dann die Konsequenzen zieht und sich in eine andere Pfarrstelle vermitteln lässt.
Bei allem ist deshalb zu fordern, dass die Rechtslage von den kirchlichen Gesetzgebern so geändert wird, dass weiterer Missbrauch in Zukunft erschwert wird.
Beispiele dafür, dass schon an anderen Stellen bei kirchlichen Konfliktlagen die Konfliktbewältigungsmethode von Friedrich Glasl angewendet worden ist, kann ich nicht beisteuern. Dazu bin ich noch nicht lange genug dabei. Vielleicht wissen andere ältere Berater bei D.A.V.I.D. davon aus früheren "Fällen".
Aber ja! Kirchenleitungen können die Entstehung von Konflikten nutzen, vielleicht auch steuern oder sogar bewusst anzetteln, um Pastorinnen oder Pastoren, die bei der Leitung in Ungnade gefallen sind, aus dem Verkehr zu ziehen.
Eine scharfe Waffe in der Hand von Kirchenleitungen im Zusammenwirken mit Kirchenvorständen sind die §§ 79 und 80 des Pfarrdienstgesetzes der EKD (PfDG), das in den meisten Landeskirchen der EKD gilt. (früher Undeihlichkeitsverfahren)
Ich zitiere hier gerne noch mal den Wortlaut in einer Kurzfassung:
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Auszug aus dem Pfarrerdienstgesetz der EKD (PfDG) vom 10. Nov. 2010
§ 79 Versetzung
( 1 ) Versetzung ist die Übertragung einer anderen Stelle oder eines anderen Auftrages im Sinne des § 25 unter Verlust der bisherigen Stelle oder des bisherigen Auftrages. ( 2 ) Pfarrerinnen und Pfarrer können um der Unabhängigkeit der Verkündigung willen nur versetzt werden, wenn … oder wenn ein besonderes kirchliches Interesse an der Versetzung besteht.
Ein besonderes kirchliches Interesse liegt insbesondere vor, wenn
…
5. in ihrer bisherigen Stelle oder ihrem bisherigen Auftrag eine nachhaltige Störung in der Wahrnehmung des Dienstes gemäß § 80 Absatz 1 und 2 festgestellt wird,
…
§ 80 Versetzungsvoraussetzungen und -verfahren
( 1 ) Eine nachhaltige Störung in der Wahrnehmung des Dienstes im Sinne des § 79 Absatz 2 Satz 2 Nummer 5 liegt vor, wenn die Erfüllung der dienstlichen oder der gemeindlichen Aufgaben nicht mehr gewährleistet ist.
Das ist insbesondere der Fall, wenn das Verhältnis zwischen der Pfarrerin oder dem Pfarrer und nicht unbeträchtlichen Teilen der Gemeinde zerrüttet ist oder das Vertrauensverhältnis zwischen der Pfarrerin oder dem Pfarrer und dem Vertretungsorgan der Gemeinde zerstört ist
und nicht erkennbar ist, dass das Vertretungsorgan rechtsmissbräuchlich handelt.
Die Gründe für die nachhaltige Störung müssen nicht im Verhalten oder in der Person der Pfarrerin oder des Pfarrers liegen.
( 2 ) Zur Feststellung der Voraussetzungen des Absatzes 1 werden die erforderlichen Erhebungen durchgeführt. …
Sofern nicht ausnahmsweise etwas anderes angeordnet wird, nehmen Pfarrerinnen und Pfarrer für die Dauer der Erhebungen den Dienst in der ihnen übertragenen Stelle oder in dem ihnen übertragenen Auftrag nicht wahr. …
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Mein Kommentar aus eigener Erfahrung: Versetzt werden kann die Pfarrperson, wenn das Vorhandensein einer Störung nachgewiesen wird. Wie die Störung zustande gekommen ist, muss bei den dazu erforderlichen "Erhebungen" nicht untersucht werden. Sie kann also auch bewusst angezettelt worden sein. Das ist durchaus möglich, wenn die Gegner der Pfarrperson es geschickt genug anstellen.
Wenn die Erhebungen beginnen, wird der Pfarrperson verboten, weiterhin in der bisherigen Gemeinde dienstlich zu wirken. Der Gemeinde wird das erscheinen wie ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor oder die Pastorin. Später wird dieser Moment gewertet werden, als sei das schon die Amtsenthebung gewesen und die dann folgende endgültige Versetzung eine Strafversetzung.
Der Pfarrer oder die Pfarrerin, die davon betroffen ist, kann sich kaum dagegen wehren, weil man böswillige Bemühungen, den Konflikt eskalieren zu lassen, nicht nachweisen kann.
Eine Kirchenleitung, die es darauf anlegt, kann diese Entwicklung durchaus fördern und für eigene Zwecke nutzen.
Am Ende wird amtlicherseits festgestellt: Sie streiten sich - der Pfarrer muss weg!
Du hast Recht: Es fällt den Verantwortlichen in den Kirchenleitungen sehr schwer, Fehler zuzugeben. Das mag persönliche Eitelkeit sein. Ich denke aber, dahinter sitzt vor allem die Angst, den "Guten Ruf" der Kirche zu beschädigen. Dass diese Haltung am Ende erst Recht schädlich ist, sieht man jetzt daran, wie die Kriese der Katholischen Kirche um die Missbrauchsskandale öffentlich geworden ist und sich nun nicht mehr weiter verheimlichen lässt.
Dazu kommt auch noch das Phänomen, dass es auch in kirchlichen Ämtern eine Hackordnung gibt. Auch dort kann ein Mitarbeiter sehr schnell bei den anderen in Ungnade fallen und dann abserviert werden. Wer das Nest beschmutzt, wird von den andern aus dem Nest geworfen. Man nennt es auch "Mobbing".
Und es gilt auch hier mein alter Spruch: Der Mobbingtäter muss weitermobben, damit nicht bekannt wird, dass er schon vorher gemobbt hat.
Und liebe Panama!
Ja! Offensichtlich sind die Verhältnisse in deiner Landeskirche andere als in meiner. Das mag mit an der Geschichte unserer Kirchen liegen. In der Reformationszeit haben ja manche Landesfürsten das Bischofsamt selbst übernommen, als die Macht der Katholischen Kirche zerbrach. Das war damals offensichtlich akzeptabel, weil der Fürst mit seiner weltlichen Macht die Gründung der Kirche der Reformation überhaupt erst möglich gemacht hatte. Außerdem waren zumindest die Fürsten des Hauses der Welfen im Königreich Hannover durchweg sehr gebildete Leute und hatten oftmals zumindest teilweise ein Theologiestudium absolviert.
Sie ließen aber natürlich dieses Bischofsamt stellvertretend ausüben durch dafür zuständige Ämter. Dementsprechend gab es bei uns schon schon sehr früh ein Landeskirchenamt, das die Dienstaufsicht über die Pastoren hatte. Das Amt eines vom Staat unabhängigen "Landesbischofs" wurde aber erst 1924 geschaffen, nachdem durch die Revolution nach dem 1. Weltkrieg die Fürsten gestürzt worden waren. Dabei wurde der Einfluss des LKA nicht eingeschränkt. Die Position eines Oberlandeskirchenrates im Landeskirchenamt versammelt unter sich immer noch eine große Machtfülle, ohne dass die Öffentlichkeit die Gesichter dieser Leute kennen würde. Und ja, bei uns hält der Landesbischof sich an dieser Stelle sehr bedeckt.
Was ich mit meinem Beitrag neulich nur sagen wollte, war doch dies: Wenn Kirche sich dafür einsetzt, dass Leute nicht aneinander vorbei reden, ist das erst mal gut, auch wenn die Kirche selber viele Male nicht mit gutem Beispiel vorangegangen ist. Und es ist natürlich dein Recht und deine Pflicht darauf hinzuweisen.
Es gibt in der Kirche verschiedene Leute in verschiedenen Funktionen nebeneinander. Bei uns in der Hannoverschen Landeskirche gibt es eine strenge Trennung der Ämter.
Der Landesbischof (war mit Margot Käßmann auch mal eine Bischöfin) hat die theologische Außenvertretung. Er mischt sich auch ein in manche gesellschaftspolitischen Fragen. Dabei versucht man aber immer conciliant zu bleiben und niemandem wirklich auf die Füße zu treten. In letzter Zeit ist es auf dieser Seite allerdings merkwürdig still geworden. Ich erlebe kaum noch Kirchenleute in Talk-Shows oder den großen relevanten Interviews. Und große Leitartikel aus der Feder von Kirchenleuten sind selten geworden.
In die Dienstaufsicht und damit in die Personalführung mischt sich der Bischof kaum ein. Die ist beim Landeskirchenamt angesiedelt. Dort sitzen Verwaltungsbeamte, Juristen, Theologen und Finanzfachleute, die in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung treten. Da kann es vorkommen, dass richtig heftig gewaltsam Macht ausgeübt wird. Ich habe das selber erlebt und viele Male beobachtet. Dabei glaube ich kaum, dass diese Funktionsträger tatsächlich böse Menschen sind. Zumindest ein Teil ihrer Motivation mag es sein, zum Wohl der Kirche zu handeln. Leider haben sie aber nicht immer ein Gefühl dafür, was wirklich an der Basis der Kirchengemeinden vor sich geht. Je länger man fern ab auf einem Chefsessel sitzt, je weiter entfernt man sich von der Praxis. Sprich: Man redet aneinander vorbei. Und wenn es dann einmal zu einem Fehlurteil gekommen ist, dann fällt es den Leuten im Amt ganz schwer, das zuzugeben. Sie kommen meistens auch damit durch, wenn sie die unangenehmen Fälle aussitzen und einfach nicht mehr antworten. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die große Öffentlichkeit sich kaum noch dafür interessiert. Der Bericht vom Fehlverhalten einer evangelischen Kirchenleitung ist kaum noch eine Nachricht wert.
Und dann gibt es da noch die Evangelischen Akademien. Das sind kirchliche Denkfabriken mit einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag, in denen eine hochkarätige Tagung nach der anderen läuft. Da findet tatsächlich statt, wovon der Bischof in Panamas Artikel schreibt: Gegenläufige Auffassungen in der Gesellschaft, die sonst nicht zueinander finden, melden sich zur gleichen Tagung an, begegnen sich und kommen ins Gespräch miteinander. Das gelingt nicht immer. Wenn aber doch, dann ist das großartig. Dieses Konzept ist aber nicht neu. Kirche übt diese Funktion in den Akademien schon 70 Jahre lang aus. Bald nach dem Krieg hatte man begriffen, dass die Christen in der Zeit der Nazi-Diktatur zu lange geschwiegen haben. Deshalb wollte man etwa ab 1950 mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Die Glaubwürdigkeit der Kirche hängt natürlich davon ab, ob sie mit ihren eigenen Mitarbeitenden fair umgeht. Unsere eigene Glaubwürdigkeit, z.B. hier im Forum, hängt aber auch davon ab, ob wir ausgewogen bleiben und nicht die eine Ebene mit der anderen verwechseln.
Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte an der Arbeit des Vereins D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der ev. Kirche!
Die Corana-Pandemie ist am Abklingen. Deshalb hat der Vorstand von David inzwischen mutig beschlossen, für November 2021 wieder zu einer Jahrestagung einzuladen.
So Gott will und wir leben, und wenn die Rahmenbedingungen der öffentlichen Gesundheit es zulassen, treffen wir uns vom 12. - 14 November 2021 wieder in Sondershausen.
Bisher versenden wir nur die Vorankündigung und stellen sie hier im Forum und auf der Homepage des Vereins ins Netz. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich gerne den Termin schon mal vormerken. Der Flyer mit dem Programm folgt nach der Sommerpause.
Danke für den wertvollen Hinweis! Das klingt interessant.
Wie weit die Verhältnisse in der katholischen Kirche und in den evangelischen Kirchen in diesem Falle vergleichbar sind, kann man aber noch nicht erkennen, ohne das Buch selbst gelesen zu haben.
Die Römisch-katholische Kirche ist ja seit uralten Zeiten autoritär regiert worden wie ein weltumspannender Staat mit der Mentalität, den örtlich gebundenen weltlichen Einzelstaaten gegenüber wie eine gänzlich unabhängiger "Staat im Staate" zu sein.
Die evangelischen Landeskirchen waren dagegen seit der Reformationszeit bis zu Ende des 1. Weltkrieges ganz direkt staatliche Behörden. Der Landesherr übte das Bischofsamt aus und ließ sich dabei von autoritären Beamten in den Landeskirchenämtern vertreten. Dadurch war bis in die Ebene der Gemeinden hinein ein autoritärer Leitungsstil entstanden, verbunden mit autoritärer Pädagogik den Kindern gegenüber in der Kirche und sogar auch in der Schule, für die die Kirchen im Auftrage mit zuständig waren. Seit 1918 sind die Kirchen dann unabhängig vom Staat geworden. Aber der autoritäre Führungsstil von damals wirkt bei manchen Leuten bis heute nach. Man nennt es Mobbing. Besonders schwierig ist dabei, dass Kirche sich in manchen Bereichen nicht an die Gesetze des Staates halten muss, weil der Staat durch unsere Verfassung ( GG Art 140) den Kirchen eine Unabhängigkeit garantiert, die ihr offensichtlich nicht gut tut. Das gilt dann eben doch für beide: Die evangelischen und die katholische Kirche: Sie sind wie ein "Staat im Staate".
Tut mir leid, dass ich mich in letzter Zeit selten im Forum gemeldet habe. Ich habe zur Zeit noch ganz andere Themen im Kopf!
Die Vorstandssitzungen sind nicht öffentlich, unteranderem auch weil wir unsere seelsorgerliche Verschwiegenheitspflicht wahren wollen. Leider hat die Zahl der Anfragen wegen akutem Mobbing nicht abgenommen. Sie hat aber auch in den gegenwärtigen Corona-Zeiten nicht zugenommen. Zumindest können wir das nicht erkennen. Wir sehen ja immer nur einen ganz kleinen Ausschnitt, von dem was im Lande so passiert.
Die Beratung geht so kompetent weiter, wie wir es leisten können.
Der Vorstand hat sich in letzter Zeit auch damit beschäftigt, wie wir in der Öffentlichkeit besser präsent werden könnten, z.B. bei Wikipädia oder Google. Es ist aber gar nicht so einfach auf dieser Ebene mitzuspielen. Du kannst ja mal versuchen, über google unser David-gegen-Mobbing-Homepage zu erreichen.
Das Forum kann nur so gut sein, wie die Beiträge von Leuten, die was schreiben. Schöne Grüße! Turmfalke
Und Liebe Sunny! Ich möchte jetzt nicht noch einmal ausführlich antworten auf deinen letzten Kommentar zur Katholischen Kirche. Du schüttest immer das Kind zusammen mit dem Bade aus. So schwarz wie du kann ich die Welt einfach nicht sehen, auch wenn ich schon eine Menge schlimme Dinge gesehen und erlebt habe. Auch sind die Missbrauchs-Vorgänge in der Katholischen Kirche und dee Mobbing-Fälle in der Evangelischen Kirche nicht so einfach mit einander vergleichbar.
Was ist bitte der Betroffenenrat der ev. Kirche? So ein Gremium kannte ich bisher noch nicht . Woher weißt du davon? Was ist die Adresse? Welche Kompetenz hat diese Anlaufstelle?
Du schreibst etwas rätselhaft: Sie könnten dir nicht helfen, weil es sich bei Dir "nur" um Mobbing handeln würde. Habe ich das richtig verstanden?
Leider ist Mobbing tatsächlich in Deutschland kein gesetzlich definierter Straftatbestand. Man kann nicht klagen allein gegen "Mobbing".
Es lässt sich auch schlecht nachweisen. Das ist ja gerade das Problem. Die Mobbingtäter gehen so geschickt vor, dass ihr zerstörerisches Handeln versteckt eingebaut ist in anderes offizielles Agieren, gegen das man nicht angehen kann. Deshalb kann man Mobbing als Einzeltat selten isoliert dingfest machen. Und deshalb kann dieser "Betroffenenrat" sich vielleicht auch rausreden mit der Äußerung, er sei bei Dir nicht zuständig.
Wäre gut, wenn du Achims Vorschlag folgst und den Dachverband der Anwälte informierst.
Aber Achtung! Du musst alles, was du schreibst, sehr gut begründen und belegen können. Sonst schadest du Dir selbst. Auf die Glaubwürdigkeit kommt es an - so wie bei Gericht.
Du scheinst hin und her gerissen zu sein: Einmal sagst du, dass der Opferanwalt dich verstanden hat und dein berechtigtes Anliegen anerkannt hat und dir auch helfen wollte. - Dann schreibst du aber was von der Konfirmation der Kinder des Kollegen in der Kanzlei und legst den Verdacht nahe, dass dein Anwalt Dir nicht helfen konnte, weil der andere Anwalt der Kirche zu nahe steht.
Schwierig!
Mit der Konfirmation der Kinder hat das, denke ich, nichts zu tun. Die hat sicherlich ganz unabhängig von der Arbeit des Vaters stattgefunden. Es wird ja ein jugendliches Kind konfirmiert und nicht sein Vater. Und wenn die Konfirmation bei euch noch volkskirchlicher Brauch ist, dann lassen sich die Jugendlichen konfirmieren, weil sie zu der Gruppe der Gleichaltrigen dazugehören wollen, die auch daran teilnehmen.
Und normalerweise arbeitet der einzelne Rechtsanwalt in einer Kanzlei eigenständig. Er muss ja auch selber verantwortlich zeichnen für das, was er tut .
An dieser Stelle findest du sicherlich keine Antwort auf deine schweren Fragen!
Warum du nicht als Mitglied des Forums einfach losschreiben konntest, verstehe ich auch nicht. Dein Name ist oben unter der Taskleiste unter "Mitglieder" noch zu finden: Elster Silberflug
Was Du erzählst ist weniger schön. Du hast offensichtlich noch keine Ruhe gefunden und auch keine adäquate Stelle zum Arbeiten für Dich.
Habe ich richtig in Erinnerung: Das mit der Musiktherapeutin sollte dein zweites Standbein sein. Das ist natürlich auch sehr anspruchsvoll, dabei auf dem Arbeitsmarkt eigentlich kaum vorgesehen. Du müsstest Leute finden, die du mit deiner Arbeit überzeugen kannst und die dir Gelegenheit geben, deine Gaben einzusetzen.
Eine Arbeitsmöglichkeit sehe ich im Bereich der Ergotherapie: Musik als eine Form der Aktivierung verkümmerter Sinne.
In meinem Umfeld gibt es z.B. eine Musiktherapeutin, die eine feste Anstellung bei einem Verbund von Altenheimen hat und die in verschiedenen Heimen gegen Geld mit den Bewohnerinnen und Bewohnern singt. Dazu muss man natürlich auch sicher im Auftritt sein und muss sich selber auf einem Instrument begleiten können. Was dabei finanziell für sie rausspringt, weiß ich allerdings nicht.
Wenn wir uns im November in Sondershausen sehen, würde es mich freuen.
Ja ich gebe Panama Recht: Dein Beitrag ist nicht schön, - vielleicht aber verständlich.
Manchmal habe ich auch solche Nächte. Ich nenne das dann: "Ich bin explodiert".
Ich hoffe, du konntest inzwischen wieder etwas besser schlafen. Sonst solltest du zum Haus-Arzt gehen, um dir ein passendes Schlafmittel verschreiben zu lassen.
Wichtig: Alkohol ist in solchen Situationen kein passendes Mittel.
Bei mir kommen solche Touren in letzter Zeit aber seltener vor. Vielleicht ist es doch möglich, trotz einer schwierigen Geschichte irgendwann wieder Ruhe zu finden.
Vor Jahren war ich einmal in einer Situation, da musste ich eine schlaflose Nacht als Warnsignal werten. Ich sollte in eine berufliche Position versetzt werden, die ich eigentlich nicht wollte. In der Phase der Schlaflosigkeit ist mir dann bewusst geworden, dass in dem neuen Job eine neue Mobbingfalle auf mich lauert. Ich habe dann die Konsequenzen gezogen und die Übernahme der neuen Stelle in großer Klarheit verweigert. Das hatte allerdings böse Konsequenzen, die ich tragen musste. Dennoch war die Entscheidung richtig. Das hat sich im Nachhinein herausgestellt. Ich bereue also nichts und denke mir heute: Damals hatte die Schlaflosigkeit auch etwas Gutes: Sie hat mir die Augen geöffnet.
Aber auf den Gedanken, meinen Gegnern etwas Böses zu wünschen, würde ich nie kommen. Ich glaube vielmehr: Dinge abschließend zu klären, können wir getrost Gott überlassen. Er tut es mit Sicherheit - auf seine Weise.
Dabei bist du mit den bösen Wünschen, die du in deinem Beitrag aussprichst in "guter Gesellschaft". Wir finden in der Bibel im Alten Testament in den Psalmen eine Fülle von Beispielen dafür: z.B. Psalm 142, 12: "Gott, vernichte meine Feinde um deiner Güte willen, bringe alle um, die mich bedrängen", um nur einen der "zahmeren" dieser Texte zu zitieren.
Diese Zitate werden allerdings in den christlichen Kirchen beim Beten meistens weggelassen. Das kann man machen, einfach aussortieren und nach anderen Wegen suchen.
Als Christ suche ich Hilfestellung im Neuen Testament: Da schreibt z.B. Paulus an die Römer: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem," im ganzen großen Zusammenhang von Römer 12, 9 - 21.
Oder Jesus selber sagt den unvorstellbaren Satz in der Bergpredigt: "Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfluchen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel." Matthäus 5, 44
Klingt schwierig. Ich weiß.
Aber eines ist auch sicher. Böse Gedanken immer wieder hin und her zu bewegen, bringt dich und die Welt auch nicht weiter.
Der Vorstand des Vereins "David gegen Mobbing" hat gearbeitet: Wir haben die Jahrestagung für dieses Jahr vorbereitet, soweit das bis hier her möglich ist. Nun möchten wir Sie dazu einladen! Sie finden hier das Anschreiben unserer Vorsitzenden dazu und im Anhang den Flyer mit den Details:
Liebe D.A.V.I.D.-Mitglieder und all jene, die sich für die Arbeit des Vereins „D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der evangelischen Kirche“ interessieren!
Auch in diesem Jahr laden wir wieder zu unserer Jahrestagung mit anschließender Mitgliederversammlung herzlich ein.
Thema und Programm, so wie Ort und Datum der Tagung entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer. Das Hauptreferat wird der Vorsitzende des Rheinischen Pfarrvereins, Pfarrer Friedhelm Maurer aus Gemünden, halten zu dem Thema: „Warum ist die Kirche so? Und warum ist sie nicht so, wie sie sein sollte und wahrhaftig doch sein könnte?“
Wir hoffen auf hilfreiche Gespräche, die richtungweisende Impulse für die weitere Arbeit von D.A.V.I.D. geben.
Doch ein Problem dürfen wir nicht übersehen. Wir wissen nicht, wie die Corona-Situation in Thüringen im November sein wird. Für das Einhalten von Abstandsregeln, die sicherlich auch noch im November gelten, sind die Räumlichkeiten, die wir bisher im Thüringer Hof in Sondershausen nutzen konnten, ziemlich eng. Der Vorstand ist gegenwärtig dabei, im Gespräch mit dem Hotel, aber auch durch Anfragen bei Kirchengemeinden und anderen Einrichtungen der Stadt nach größeren Räumen Ausschau zu halten. Aber am Ort Sondershausen und den Übernachtungen im Hotel möchten wir in jedem Fall festhalten. Sie können sich also für die Übernachtungen vom 13./14. 11. bis zum 15. 11. direkt im Hotel Thüringer Hof (Tel. 03632 656-0) anmelden, wie es im Flyer steht. Die Anmeldung zur Tagung selbst richten Sie bitte an unseren Schatzmeister: VorstandT@david-gegen-mobbing.de.
Möchten Sie gesund bleiben und auch in diesem Jahr einen erholsamen Sommerurlaub vor sich haben! Gott befohlen! Im Namen des D.A.V.I.D.-Vorstandes
Ihre Gisela Kittel
Geben Sie diese Einladung bitte weiter auch an Andere, die möglicherweise daran interessiert sein könnten.
Deinen neuen Beitrag habe ich aufmerksam und mit Verwunderung gelesen!
Wahrscheinlich hast Du recht mit der Vermutung, dass die Pfarrerin gar nicht aufgetreten ist, um Dich zu beraten und zu Deinen Gunsten mit der Kiga-Leitung und dem Pfarrer zu verhandeln.
Möglicherweise war ihr Gespräch mit Dir sogar der Versuch von kirchenleitenden Leuten, dich zu befrieden - also dafür zu sorgen, dass du nicht weiter störst und nicht weiter das Image der Kirche belastest.
Was ist das aber für ein Reden von einer "Schweigeverpflichtung"?
Hast Du irgendetwas unterschrieben, dass dich jetzt verpflichtet zu schweigen?
War das Angebot auf eine Entschädigung damals denn geknüpft an eine Verpflichtung zu schweigen. War also die Entschädigung eigentlich gedacht als ein "Schweigegeld" nach dem Motto: "Wir zahlen Ihnen eine satte Abfindung, aber Sie müssen sich im Gegenzug dazu verpflichten, danach nicht mehr zu behaupten, dass Sie von uns schlecht behandelt worden sind."
Wenn es so gewesen wäre, dann würde ich das ein "unmoralisches Angebot" nennen! Und dann wäre es von deiner Seite aus vollkommen richtig gewesen, das Geld nicht anzunehmen.
Du hast dich damals ja auch tatsächlich dazu entschieden, kein Geld von der Kirchenleitung anzunehmen.
Demnach bist du jetzt auch nicht verpflichtet zu schweigen. Sie haben keine Macht mehr über dich. Du arbeitest nicht mehr für Sie und Du strebst auch keine neue Anstellung in einem kirchlichen Kindergarten in eurer Gegend mehr an, weil du dem Laden nicht mehr traust. So habe ich dich bisher wenigstens immer verstanden.
Also haben Sie auch jetzt kein Recht, Dir einen "Maulkorb" umzubinden !!! Wenn es so wäre, dann würden die Mobbing-Täter ja als Sieger aus dem Streit hervorgehen und Du würdest als gedemütigte und besiegte Person zurückbleiben. Das wäre ganz ungerecht und für deine Gesundheit auch nicht förderlich.
Etwas anderes wäre es, wenn Du Dich von Dir aus dazu entscheidest, dass Du Dich selber langsam emotional aus dem alten Konflikt herauslösen möchtest, um davon frei zu werden. Abstand wird Dir sicherlich gut tun - aber nur wenn Du dabei morgens unbefangen in den Spiegel schauen kannst.
Es gibt ja das alte Sprichwort: "Der Klügere gibt nach." Wenn Dir gelingen würde, so zu denken, dann wärst Du die Siegerin und würdest am Ende einen geraden Rücken behalten.
Wenn Dir das gelingen sollte, dann würde ich mich sehr darüber freuen!
Panama* hat Dir einen schönen Brief geschrieben. Dem kann ich mich anschließen.
Es findet noch andere Beratungsarbeit des Vereins "David gegen Mobbing" statt, die nicht im Forum in Erscheinung tritt. Das bindet manche Kräfte, - was in der Öffentlichkeit nicht sichtbar wird.
Was wir in deinem Fall allerdings von unserer Warte aus für dich noch tun könnten, kann ich gerade nicht erkennen. Für Verhandlungen mit deinen Mobbing-Gegnern müsstest Du andere Leute bei euch vor Ort finden. Ob solche Gespräche aber überhaupt noch Zweck hätten, weiß ich nicht.
Vielleicht findest du die Tage ein wenig Ablenkung - und dann Kraft und Gelegenheit irgendwo und irgendwie für einen Neuanfang. Dafür alles Gute!