Der letzte Anwalt

#1 von Sunny , 24.09.2020 16:56

Der Anwalt der Opferhilfe hat mich auch im Stich gelassen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mir nicht helfen will. Im Gegenteil...Ich vertraue seiner Meinung bis heute: "Man hat eine riesengroße Sauerei mit Ihnen gemacht!"
Kurz bevor er mein Mandat antreten hat, schloss er sich einer Kanzlei an
Seine Kollegen haben außergewöhnliche Nachnamen. Ich habe rausgefunden, dass mein Mobber Pfarrer zwei Kinder mit diesem Nachnamen komfirmiert hat. Auch die anderen Anwälte stehe mit der Kirche in sehr engem Verhältnis. Ob mir mein Anwalt deshalb nicht helfen konnte?

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RE: Der letzte Anwalt

#2 von turmfalke , 24.09.2020 19:57

Liebe Sunny!

Du scheinst hin und her gerissen zu sein: Einmal sagst du, dass der Opferanwalt dich verstanden hat und dein berechtigtes Anliegen anerkannt hat und dir auch helfen wollte. - Dann schreibst du aber was von der Konfirmation der Kinder des Kollegen in der Kanzlei und legst den Verdacht nahe, dass dein Anwalt Dir nicht helfen konnte, weil der andere Anwalt der Kirche zu nahe steht.

Schwierig!

Mit der Konfirmation der Kinder hat das, denke ich, nichts zu tun. Die hat sicherlich ganz unabhängig von der Arbeit des Vaters stattgefunden. Es wird ja ein jugendliches Kind konfirmiert und nicht sein Vater. Und wenn die Konfirmation bei euch noch volkskirchlicher Brauch ist, dann lassen sich die Jugendlichen konfirmieren, weil sie zu der Gruppe der Gleichaltrigen dazugehören wollen, die auch daran teilnehmen.

Und normalerweise arbeitet der einzelne Rechtsanwalt in einer Kanzlei eigenständig. Er muss ja auch selber verantwortlich zeichnen für das, was er tut .

An dieser Stelle findest du sicherlich keine Antwort auf deine schweren Fragen!

Ich wünsche dir dennoch alles Gute!

Viele Grüße!

Turmfalke


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RE: Der letzte Anwalt

#3 von Sunny , 24.09.2020 20:17

HalloTurmfalke
Mir stellt sich die Frage nicht mal nach dem können, sondern nach dem dürfen.
Mein Opfer Anwalt hat sich dieser Kanzlei wohl aus Kostengründen angeschlossen. Die Kanzlei trägt ausgerechnet den Namen des Anwaltkollegens, dessen Kinder/Enkel vom Mobber Pfarrer konfirmiert worden sind, angeschlossen. Der andere Anwalt ist mit einem Ex Dekan meiner Nachbarstadt verwandt. Der dritte steht der Kirche ebenfalls nahe. Die haben alle drei ein Interesse das Image des Kumpels? (und der anderen Mittäter) sowie der Kirche zu schützen. Natürlich arbeitet der Anwalt für sich... Aber in seiner Position? Gegen die drei Kanzlei Kollegen, die Kirche, die drei Kollegen die mich versetzt haben, den Richter,....

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RE: Der letzte Anwalt

#4 von Panama* , 25.09.2020 14:46

Irgendwie finde ich auch, dass deine Frage erlaubt sein sollte. Dan Ganze hat schon einen Beigeschmack...

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RE: Der letzte Anwalt

#5 von Achim , 26.09.2020 16:15

Liebe Sunny,

der Anwalt Deines Vertrauens hat geäußert: "Man hat eine riesengroße Sauerei mit Ihnen gemacht!"

Und er hat Dir nicht helfen können, sich zur gemeinsamen Berufsausübung mit Anwälten verbunden, deren Kinder möglicherweise vom mobbenden Pfarrer konfirmiert wurden?
Und Du vermutest/befürchtest, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte? Selbstverständlich ist diese Frage erlaubt, wie auch schon Panama schrieb.

Natürlich kann auch ich aus der Ferne nicht zuverlässig beurteilen und ausschließen, ob bzw. dass Dein damaliger Anwalt pflichtvergessen Deine Interessen im Interesse eigener harmonischer Zusammenarbeit mit seinen Kollegen vernachlässigt hat.

Sein saloppes und erfreulich klares Wort ("Man hat eine riesengroße Sauerei mit Ihnen gemacht!") dient mir allein allerdings nicht als Beleg für seinen möglichen Parteiverrat. Denn es gibt durchaus Fälle, in denen Mandanten moralisch Opfer einer "riesengroßen Sauerei" werden, diese "Sauerei" sich aber noch im rechtlichen Rahmen bewegt, - also von der Rechtsordnung geduldet wird, - ohne dass auch der engagierte Anwalt helfen könnte.

Das bitte ich höflichst zu bedenken.

LG

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RE: Der letzte Anwalt

#6 von Sunny , 26.09.2020 19:51

Hallo Achim
Der andere Kollege dieses Anwaltes (auch Richter) hat ebenfalls Beziehungen zur Kirche. Sein Verwandter war Dekan meiner Kreisstadt. Und im selben Alter wie der Dekan meines Bezirks,.... Leider hast du recht Achim es sind alles Indizien...Auch wie die vorigen Anwälte agiert haben. Aber es reicht leider juristisch nicht. Ich bin mir aber sicher der Opfer Anwalt war und ist ein guter Mann. Wenn meinen Vermutung stimmt musste er gut abwägen. Hätte er sich mit den Kollegen angelegt... Dann könnte er keine Opfer mehr vertreten vielleicht. Ich bin kein bisschen sauer auf diesen Anwalt, weil ich ganz sicher bin, dass er mir helfen wollte. Bei den anderen Anwälten habe ich ebenfalls das Gefühl, dass da ein Daumen drauf gewesen ist....

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RE: Der letzte Anwalt

#7 von Achim , 27.09.2020 12:50

Liebe Sunny,

wenn Dein "0pferanwalt", wobei mir nicht ganz klar wird, was einen Opferanwalt ausmacht, grundsätzlich Dein Vertrauen genießt, solltest Du ihm auch zutrauen, bei vorhandener Interessenkollision, diese auch zu erkennen und die daraus folgende Konsequenz zu ziehen, nämlich das ihm anvertraute Mandat mit Hinweis auf Interessenkollison niederzulegen.

Wir dürfen davon ausgehen, dass er Dir die Erfolglosigkeit möglichen juristischen Handelns erläutert, erklärt und begründet hat?

LG

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RE: Der letzte Anwalt

#8 von Sunny , 27.09.2020 18:40

Hallo
Nein, dass hat er nicht. Er hat den Brief der Kirche vorgelesen. Meinte... So eine Sauerei und hat mich einen Wisch unterschreiben lassen, mit denen er die Berechtigung erhält die Gerichtsakten zu bestellen.... Danach hat er sich nicht mehr gemeldet.... Nur der Pfarrer und der Dekan haben ein Statement gegeben.. Nämlich, dass ich nur! mit der Leitung nochmal persönlich reden dürfte, wenn ich diese Akten vorlege.... Also habe ich die Sekräterinnen angerufen. Eine meinte es käme nichts. Die andere am nächsten Tag meinte er hätte sie zurück geschickt. Daraufhin habe ich ihm gemailt und nach den Akten gefragt. Er schrieb zurück, er hätte die Akten zurück geschickt, weil ich keinen Prozess will (er wusste es aber, dass ich erstmal nur die Akten will) und mit dem Weißen Ring abgerechnet (deshalb nenne ich ihn Opferanwalt. Er arbeitet mit dem WR zusammen und vertritt Opfer). Sollte ich noch was von ihm wollen muss ich ihn bezahlen. Ich schrieb ihm, dass ich ihm jede gewünschte Summe nochmal bezahlen werde (war so großzügig, weil ich begriffen habe), er mir aber die Akten anfordern soll, weil Dekan und Pfarrer darauf bestehen. Ich habe ihm 6 Mails geschrieben und ein Einschreiben. Dann habe ich die Staatsanwaltschaft angeschrieben, dass er die Akten nicht schickt. Zwei Tage später hatte ich die Akten unvollständig kopiert ohne! Rechnung im Briefkasten. An die Absprachen haben sich Dekan und Pfarrer dennoch nicht gehalten.
Ich bin sicher, dass der Anwalt genötigt worden ist mir die Akten nicht auszugeben. Schließlich waren Versprechen daran geknüpft.

In den Akten habe ich übrigens einen weiteren Widerspruch entdeckt. Anwalt Nr. 1 hat nach überraschender Mandatniederlegung ebenfalls behauptet die Akten nicht bekommen zu haben. Das war 4 Wochen, nachdem er das Mandat übernommen hat. Laut Akten hat er die Akten schon während der ersten Woche bekommen und zurück geschickt.

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RE: Der letzte Anwalt

#9 von Sunny , 27.09.2020 18:50

Er hat mich sogar im Fall dass ich doch noch einen Prozess in Erwägung ziehe zum Psychologen (wo ich schon war) geschickt und mir andere Aufgaben gegeben. Und dann war tot.... Grundlos!

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RE: Der letzte Anwalt

#10 von Achim , 28.09.2020 12:29

Liebe Sunny,

weil ja eigentlich jeder Anwalt in gewisser Weise Mandanten vertritt, die sich als Opfer fühlen, konnte ich mit dem Begriff Opferanwalt zunächst nichts anfangen, - habe jetzt aber verstanden.

Jeder Anwalt hat die Pflicht, seine Mandantschaft lückenlos und vollständig über den Verlauf der Mandatsbearbeitung zu informieren, ihm auch den angefallenen Schriftverkehr auszuhändigen. Du hattest die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und daraufhin die Akte (aber unvollständig?) erhalten?

Die Staatsanwaltschaft ist eigentlich nicht die erste Adresse, wenn einem Anwalt die Verletzung von Berufspflichten vorgeworfen wird. Dessen Berufspflichten ergeben sich aus der BRAO, Bundesrechtsanwaltsordnung, - bitte ggfs. googeln.

Verletzt ein Anwalt seine aus ihr folgenden Berufspflichten, wäre seine Rechtsanwaltskammer hierfür zuständig, - wenn sie davon erfährt. Sie kann dann ggfs. Sanktionen gegen den Anwalt verhängen, -von der Rüge bis zur Verhängung von Bußgeldern, etc.

Deshalb rege ich unverbindlich an, die für Deinen Opferanwalt zuständige Rechtsanwaltskammer unter Schilderung Deiner Erfahrungen um berufsrechtliche Überprüfung zu bitten.

LG

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RE: Der letzte Anwalt

#11 von Sunny , 28.09.2020 19:11

Richtig! Zwei Tage nachdem ich der Stats schrieb kamen die Akten vom Anwalt. Ohne angekündigte Rechnung. Ich bin sicher, dass sowohl dieser Anwalt als auch die anderen drei Anwälte mich nicht freiwillig nicht oder schlecht vertreten haben. Viele die alle Details kennen hegen die Vermutung, dass die Gerüchtsverhandlung zugunsten der Kirche manipuliert worden ist. Ich gehe nicht davon aus, dass alle Anwälte Kontakt zu meinem Mobber Pfarrer hatten. Er konnte gar nicht wissen wer mich vertritt. Das hatte nur einer in der Hand. Danke für den Tipp.

Ich mache das. Nur will. Ich eigentlich nicht dass der Opfer Anwalt Probleme kriegt. Er ist ein guter Mann und würde sicher genötigt

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RE: Der letzte Anwalt

#12 von Sunny , 28.09.2020 21:29

achso, ich habe mich bei der Staatsanwaltschaft nicht beschwert. Ich habe denen nur geschrieben, dass ich die Akten von ihnen brauche, weil er sie nicht schickt....

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RE: Der letzte Anwalt

#13 von Achim , 30.09.2020 20:35

Liebe, liebe Sunny,

vielen Dank für Deine letzte Nachricht und Klarstellung. Ich hatte Dich bisher so verstanden, als hättest Du Dich bei der Staatsanwaltschaft über Deinen Opferanwalt beschwert.

Der richtige Adressat für Deine Beschwerden über Deinen letzten Anwalt wäre seine Rechtsanwaltskammer. Vielleicht trägst Du dort Deine Unzufriedenheit vor?

LG

Achim


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RE: Der letzte Anwalt

#14 von Sunny , 01.10.2020 07:13

Ja, ich versuche es. Ich sehe die Chancen aber gering. Habe im Internet Rezensionen über die Kammer gelesen und die stehen wohl eher auf Seite der RA. Trotzdem werde ich das Verhalten aller Anwälte schildern.
Die anderen haben mich nämlich auch verschaukelt.

So hat der erste Anwalt ebenfalls Akten angefordert und nach Erhalt wieder zurück geschickt Ohne mich zu kontaktieren! Auf Anfrage nach den Akten wenige Wochen später, hat er sein Mandat nieder gelegt. Ich bin in die Kanzlei gefahren, dort durfte ich nicht in meinen Ordner schauen und es wurde behauptet es seien niemals Akten angekommen

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RE: Der letzte Anwalt

#15 von turmfalke , 01.10.2020 09:45

Liebe Sunny!

Das klingt sehr schmerzhaft.

Wäre gut, wenn du Achims Vorschlag folgst und den Dachverband der Anwälte informierst.

Aber Achtung! Du musst alles, was du schreibst, sehr gut begründen und belegen können. Sonst schadest du Dir selbst. Auf die Glaubwürdigkeit kommt es an - so wie bei Gericht.

Viel Glück!

Turmfalke


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