Vorstellung Vater Martin

#1 von VaterMartin , 17.08.2020 04:20

Hallo ihr Lieben!

Irgendwie wurde mein Profil gelöscht. Nun habe ich mich neu angemeldet, ohne Leerzeichen, also statt Vater Martin, "VaterMartin".

Ich komme aus dem süddeutschen Raum und war neun Jahre beruflich in Berlin. Als ich vor zweieinhalb Jahren in meine Heimatstadt zurückkam, erfasste ich erst so richtig den Werteverfall unserer westlichen Gesellschaft, welcher mit voller Wucht inzwischen in unseren Pflegeeinrichtungen angekommen ist und auf den Rücken der Schwächsten unserer Gesellschaft ausgetragen wird.

Gleichschaltung und Gleichmacherei bestimmen den Pflegealltag. Wer als Bewohner oder Mitarbeiter nicht funktioniert, wird isoliert. Der Betriebsablauf steht im Mittelpunkt (nicht der Mensch), die Bezieungsebene wird delegiert (oder modern gesprochen, outgesourct), zunehmend wird der Focus auf die Sachebene verlegt, die (Mit-Menschen-) Liebe bleibt auf der Strecke. Liebe und Altruismus sind keine Werte, welche in der ISO 9001 Raum finden.

Unser modernes Qualitätsmanagement kommt m.E. aus der Produktion (Fertigung). Wer also Abläufe (Prozesse) stört, wird zwangsläufig abgefertigt (= gemobbt), außer er (Pflegeperson oder Pflegemitarbeiter) hat lobby.

Hat er diese nicht, setzt automatisch der PDCA- Zyklus der Zersetzung ein. Und die Masse schwimmt nun mal mit dem Strom, aber die Masse sind nicht alle.

Ich möchte Leitungen ermutigen, Probleme zu lösen und nicht zu vertuschen.

Mitarbeiter möchte ich ermutigen nicht weg-zu-schauen und nicht zu schweigen, wenn Missstände auftauchen.

Nur in einer Atmosphäre der Offenheit lassen sich Probleme lösen.

Viele Grüße

VaterMartin

 
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RE: Vorstellung Vater Martin

#2 von Sunny , 17.08.2020 17:13

Mein Onkel ist in einer Pflegeeinrichtung in Süddeutschland. Durch eine Notsituationen ist er zufällig sogar in einer ev. Einrichtung gelandet. Ich beobachte ähnliche Probleme wie in Kindergärten. Wenige sieht man immer arbeiten, sie sind immer in Bewegung, werden immer angefordert sind extrem liebevoll und sympathisch und vertrauensvoll. Der andere Teil hockt immer zusammengerottet in der Raucherecke. Egal wann man kommt. Wirken träge, haben aber mehr zu sagen und tun dies auf den Kosten der anderen. Ich denke in den sozialen Berufen sind die schlechten Rahmenvorraussetzungen verantwortlich, dass immer weniger den Job machen wollen und auf immer mehr immer weniger motivierte, qualifizierte und fähige Fachkräfte zurückgegriffen werden muss. Verirren sich dann doch anders gestrickte, weil man jetzt diese Ten akademisieren will, Fachkräfte in die Einrichtungen sind sie in der Minderheit und es entstehen Problem auf Kosten der Minderheit.

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RE: Vorstellung Vater Martin

#3 von turmfalke , 19.08.2020 21:22

Lieber Vater Martin!

Dein Beitrag klingt überlegt und mutig.

Leider habe ich zur Zeit privat manches zu tun. Deshalb kann ich Dir erst nächste Woche ausführlicher antworten!

Viele Grüße!

Turmfalke.


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