RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#46 von tonnerkiller , 17.02.2014 12:26

Ich denke, es ist etwas anderes, ob ein Pfarrer die Gemeinde wechseln muß, weil seine bisherige Gemeinde zu klein war, oder ob er per UNgedeihlichkeitsklausel "entsorgt" wird. Schweigen-Rechtenbach und Dörrenbach-Oberotterbach sind ja nicht die einzigen Gemeinden im Kirchenbezirk, die fusioniert wurden und wo Pfarrerstellen wegfielen. Gleiches gilt etwa auch für Kappellen-Drusweiler-Niederhorbach und Barbelroth-Oberhausen-Dierbach, auch zwei Gemeinden, die fusioniert wurden und wo Pfarrstellen wegfielen. Demnächst wird Klingenmünster mit Göcklingen fusioniert werden und Gleiszellen-Gleishorbach zu Bergzabern kommen. Streit gibt es indes nur in Schweigen-Rechtenbach.

Zitat
Eine offene theologische oder kirchenpolitische Diskussion findet nicht statt.


Die gab und gibt es meines Wissens nach nie, wenn über die Besetzung einer Pfarrstelle entschieden wird. Diskutiert wird dort, wo die Entscheidung getroffen wird, entweder im Presbyterium oder in Speyer. In dem Fall war Speyer dran mit der Entscheidung. Wenn die Stelle das nächste Mal vakant wird, wird wieder das Presbyterium entscheiden. Dazu gehört nun aber auch das Presbyterium aus Dörrenbach, es ist also fraglich, ob bei einer Gemeindeentscheidung, bei der beide Presbyterien einbozogen worden wären (es geht ja auch um die gesamte Gemeinde!) Hauck das Rennen gemacht hätte. In Schweigen-Rechtenbach wahrscheinlich schon. Aus dem zitierten Leserbrief geht ja hervor, daß alle Andersdenkenden sich inzwischen aus der Gemeinde zurückgezogen haben. Aber in Dörrenbach ist man vielleicht nicht auf der Linie Haucks...

Zitat
Es wird nicht gesagt, wann eine Grenze für die Landeskirche überschritten wird oder wann nicht.


Vielleicht wurde gar keine Grenze überschritten. Es geht doch gar nicht darum, daß einer überhaupt ungeeignet wäre. Es geht lediglich darum, wer von beiden Bewerbern besser geeignet ist. Dazu ist eine Entscheidung gefallen. Das schmälert doch Haucks Verdienste nicht! Das wird bloß von der Pro-Hauck Seite immer so dargestellt. Dort sieht man, wenn der eigene Favorit mal den Kürzeren zieht gleich eine Verschwörung im Gange. Wieso kann man es nicht einfach mal erwägen, daß alles seine Richtigkeit hat und daß es wirklich auch gute Gründe für die Pfarrerin gibt? Aus Dörrenbach hört man beispielsweise nicht, daß Menschen aus der Gemeinde gedrängt wurden. Da ist die Situation nicht so polarisiert wie in Schweigen. Womöglich hat das eine wichtige Rolle gespielt. Oder daß es bei Lingenfelder wohl eher nicht dazu kommen wird, daß keine Männer auf die Kanzel dürfen...

Zitat
s wäre ja auch denkbar, dass die Landeskirche einen eigenständigen Status nahelegt und den Start der eigenständigen Gemeinde mit einer Anschubfinanzierung stützt.


In Bergzabern, nur rund 8km von Schweigen entfernt, gibt es eine Stadtmission. Dort gibt es gelebte evangelikale Frömmigkeit mit finanzieller Unterstützung der Landeskirche. Wieso gleich nebenan nochmal was ähnliches aufmachen? Das Geld der Kirche kann man auch anders ausgaben als für ständig neue Gemeinden einer Prägung. Volkskirche bedeutet, daß man sich an alle richtet, nicht nur an eine Subkultur.

Zitat
Schließlich haben die Gläubigen und ihre Eltern und Großeltern bis dato zum Erhalt der Evangelischen Kirche beigetragen.


Und davon profitiert. Oder wurde das Gehalt von Hauck nicht von der Landeskirche gezahlt?

Zitat
Häme für ihre Glaubensüberzeugung halte ich für völlig unangebracht.


Wer ist denn hämisch?

Zitat
Dass Pfarrer Hauck und sein Presbyterium vor dem Kirchengericht klagen, wird ihnen zusätzlich zum Vorwurf gemacht.


Das wohl weniger. Jeder hat das Recht zu klagen. Der Vorwurf den ich formuliert habe geht dahin, daß ein Gericht angerufen wurde, dessen Urteil man schon von vorne herein nicht anerkennen will. Da wäre es ehrlicher gewesen, gleich auszutreten.

Zitat
Leider verstehen sich die Kirchengerichte häufig als nachgeordnete Dienststellen der Kirchenleitung, insofern erwarte ich persönlich kein eigenständiges Urteil bzw. eine sachliche Ermittlung, ob es es sich um eine Absprache oder um eine echte Abwägung der Fähigkeiten der beiden Kandiadten gehandelt hat.


Das ist genau mein Kritikpunkt: Entweder man ruft ein Gericht an, dann muß man es aber auch anerkennen. Wenn man es schon von vorne herein nicht anerkennt, wieso ruft man es dann an? Um eine Chance zu haben, seinen Willen zu kriegen, auch wenn es nicht richtig ist? Das ist doch nicht Streben nach Gerechtigkeit, sondern nach dem eigenen Vorteil. Und ja, das ist auch einen Vorwurf wert.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#47 von Josefchen , 17.02.2014 14:40

Es gibt halt Menschen, die können verlieren und es gibt solche, die meinen so lange spielen zu müssen, bis sie und ihre Überzeugung gewonnen haben.
Umgangssprachlich heißt das: Spielverderber.

Pfarrerin Lingefelder hat sich nicht zu Wort gemeldet und kein Tamtam veranstaltet. So wie ich sie wahrgenommen habe, hätte sie eine Nichtwahl genau so ruhig hingenommen. Warum können das die Menschen, die meinen, dass ein Pfarrer Hauck die optimale Besetzung für die fusionierte Gemeinde gewesen wäre, nicht wertschätzen?
Was mich an der Gegenposition stört, ist, dass so gesprochen wird, als wären diese Menschen im Besitz der göttlichen Wahrheit. Dabei besteht auch diese fromme "Subkultur" aus Sündern, wie alle anderen auch.
Nur vielleicht mit dem Unterschied, dass sie Diskussion und Gespräch verweigern und mit Macht, wenn sie diese haben, unterbinden.
Gehen wir doch mal von dem Szenario aus, Pfarrer Hauck wäre Pfarrer der neu gebildeten Gemeinde geworden. Wäre der Flurschaden kleiner?
Ich behaupte nein.
Durch die vielen Gerüchte, die manche auch in diesem Forum streuen, wird der Neuanfang in den betroffenen Gemeinden verunmöglicht. Dieses Brunnenvergiften halte ich, auch wenn ich mich wiederhole, für den eigentlichen Skandal. Ich sehe aber auch, dass dieses Forum hier - in diesem Fall - von einigen Betonköpfen mißbraucht wird. Und ich wundere mich, dass das möglich ist. Es wurde mir ja mitgeteilt, dieses Forum hier sei offen. Da habe ich gerade meine großen Zweifel.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#48 von dr.arndt , 17.02.2014 16:06

Lieber Josef,

aus meiner Sicht nur zu Deinen beiden letzten Sätzen:

Wo vermißt Du konkret Offenheit? Und die "Betonköpfe" sollen wohl die sein, die nicht Deiner Meinung sind? Da habe ich ein etwas anderes Verständnis von "Offenheit", bzw. Meinungsfreiheit. Solange hier ein Minimum an Höflichkeit gewahrt bleibt, kann hier jeder seine Meinung kundtun.

Der Admin hat gesprochen.

LG

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#49 von turmfalke , 17.02.2014 19:23

Liebe Streithähne!

Eigentlich wollte ich mich zu Eurem Kirchenstreit in der Pfalz nicht mehr äußern. Aber nun reißt es mich doch wieder.

So geht das nicht! Wenn ihr so weiter macht wie bisher, kann die Diskussion noch lange weitergehen, ohne dass ihr zu einer Lösung findet. Mit Argumenten werdet ihr einander nicht überzeugen.

Zuvor: Ich bin neutral. Ich spreche weder für die eine noch für die andere Seite.

Dann: Stellenplanung ist leider eine Notwendigkeit. Ich selber musste einmal eine Gemeinde verlassen, weil der Zuschnitt der Stelle gekürzt wurde. Das war bitter, aber unabwendbar. In unserer Landeskirche ist es übrigens seit ca 15 Jahren üblich, dass pro ganzer Pfarrstelle durchschnittlich 2600 Gemeindeglieder gerechnet werden.

Es kommt aber darauf an, wie die Zusammenlegung durchgeführt wird. Eine Kirchenleitung muss doch darauf achten, dass der neue Gemeindeverband zu einer funktionsfähigen Einheit zusammenwachsen kann. Wenn das nicht möglich ist, weil die Prägungen in den Gemeinden zu verschieden sind, dann muss man nach einer anderen Lösung suchen.

Ich habe schon viele Situationen im Reich Gottes erlebt. Es gibt eben unterschiedliche Auffassungen, die sich gegenseitig ausschließen. Da hilft Diskutieren nichts. Und eine erzwungene Gemeinschaft von Gruppen, die zu unterschiedlich sind, wird nicht gelingen.

Wie soll denn die wackere Pastorin Lingenfelder den Kirchenvorstand von Schweigen-Rechtenbach für eine Zusammenarbeit gewinnen, wenn sie dort abgelehnt wird und der ganze Entstehungsprozess der erzwungenen Einheit in Frage gestellt wird?

Das Gleiche muss sich aber auch Pfarrer Hauck fragen lassen. Wenn er für die zusammengelegte neue Pfarrstelle ausgewählt worden wäre, hätte er sicherlich im anderen Gemeindebereich große Schwierigkeiten bekommen. Wie hätte er denn die Gemeinden Dörrenbach-Oberotterbach für seine Theologie und für sein Gemeindeaufbaukonzept gewinnen sollen, wenn er dort abgelehnt wird?

In einem früheren Beitrag in diesem thread habe ich einmal vorgeschlagen, dass die Evangelikale Gruppe die Landeskirche verlässt und eine neue freie Gemeinde gründet. Das würde allerdings erhebliche finanzielle Herausforderungen mit sich bringen und für Pfarrer Hauck einen unzumutbaren Verzicht auf Sicherheiten, die ihm in der Landeskirche zustehen.

Man kann aber nicht freikirchlich denken und aufhören, sich geduldig auf die große Mehrheit der Kirchensteuerzahler mit ihren manchmal etwas schmalen volkskirchlichen Bedürfnissen einzustellen, wenn man weiterhin die Annehmlichkeiten des kirchensteuergestützten landeskirchlichen Systems in Anspruch nehmen will.

Wie gesagt: Ich versuche neutral zu bleiben. Wie man in Schweigen-Rechtenbach wirklich denkt, weiß ich nicht.

Spaltungen hat es in der Kirchengeschichte immer gegeben. Das war schon damals bei Paulus in Korinth so. Es ist erstaunlich, dass sich der christliche Glaube überhaupt durchgesetzt und dann solange gehalten hat.

Ein Vorbild sind mir die Landeskirchlichen Gemeinschaften. Sie sind nach langen Kämpfen zu dem Modell gekommen, zu sagen: Wir machen unsere Arbeit in der Kirche, aber nicht unter der Kirche. Entstanden ist sozusagen eine Freikirche, die das Tischtuch zur Landeskirche nicht gänzlich zerschnitten hat. Man versucht eine versöhnte Verschiedenheit zu leben. Ob das wohl bei euch in der Pfalz möglich ist?

Dazu müsst Ihr aber erst einmal aufhören, euch zu prügeln.

Und dann braucht es einen Mediator, der mit allen Beteiligten einen Kompromiss aushandelt. Es ist auch von der Kirchenleitung zu fordern, dass sie da Phantasie entwickelt und eine kreative Lösung ermöglicht.

Wie das aussehen könnte, kann ich von hier aus nicht sagen. Dazu bin ich zu weit weg. Am Besten sind auch immer Lösungen, die von den beteiligten Leuten selbst gefunden werden.

Ich wünsche Euch dazu Gottes Segen.

Viele Grüße! Euer Turmfalke

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#50 von dr.arndt , 17.02.2014 20:19

Liebe Freunde,

Zitat von turmfalke im Beitrag #49
Dazu müsst Ihr aber erst einmal aufhören, euch zu prügeln.



Wohl wahr, lieber Turmfalke. Herzlichen Dank für Deine sachliche Distanz.

Euer

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#51 von tonnerkiller , 17.02.2014 20:30

Zitat
Wenn das nicht möglich ist, weil die Prägungen in den Gemeinden zu verschieden sind, dann muss man nach einer anderen Lösung suchen.


Wenn es in einem Kirchenkreis nur 1000 Evangelikale gibt, dann macht das keine ganze Pfarrstelle aus (wobei ich miene Zweifel habe, ob alle 1000 Schweigen-Rechtebacher Gemeindeglieder evangelikal sind, der ausm Leserbrief sicherlich nicht).

Zitat
Wie soll denn die wackere Pastorin Lingenfelder den Kirchenvorstand von Schweigen-Rechtenbach für eine Zusammenarbeit gewinnen, wenn sie dort abgelehnt wird und der ganze Entstehungsprozess der erzwungenen Einheit in Frage gestellt wird?


Vor Hauck war Schweigen-Rechtenbach ja nicht so evangelikal. Das kma ja erst mit der Zeit, als sich die Alteingesessenen zurückzogen und die vielen Umgepfarrten kamen... Ich vermute, daß es genügend Liberalere gibt dort, daß es zu keinem großen Streit mit Pfarrerin Lingenfelder kommt. Im Spätjahr ist darüber hinaus Presbyteriumswahl, danach kann alles wieder ganz anders aussehen...

Zitat
Wenn er für die zusammengelegte neue Pfarrstelle ausgewählt worden wäre, hätte er sicherlich im anderen Gemeindebereich große Schwierigkeiten bekommen.


Meine Vermutung geht viel eher dahin, daß es dort auch evangelikaler zugegangen wäre, während die Nichtevangelikalen Gemeindeglieder... naja, in Schweigen-Rechtenbach haben sie sich wohl zurückgezogen. Wieso sollten das die Dörrenbacher nicht können. Wieso sollte die Polarisierung in Dörrenbach nicht auch funktionieren?

Zitat
Man versucht eine versöhnte Verschiedenheit zu leben. Ob das wohl bei euch in der Pfalz möglich ist?


Ich hab ja schon auf die Stadtmission in Bergzabern hingewiesen. Da ist nach meinem Kenntnisstand genau das der Fall. Und nur 8 km von Schweigen entfernt.

Zitat
Am Besten sind auch immer Lösungen, die von den beteiligten Leuten selbst gefunden werden.


Soweit ich das sehe ist keiner der hier Diskutierenden selbst beteiligt. Ich auch nicht. Ich schreibe hier nur, weil ich es nicht stehen lassen wollte, wie von manchen Stimmung gemacht wird, ohne daß die andere Seite dargestellt wird. Es besteht eben durchaus die Möglichkeit, daß die Entscheidung der Kirchenregierung nichts mit Mobbing zu tun hat, sondern damit, daß Hauck vielleicht doch nicht der beste Kandidat war und neben all seiner Erfolge auch Probleme bestanden, die es bei Lingenfalder so nicht gab.

Ich bin durchaus dafür, kritisch hinzusehen bei der Kirchenleitung, aber manchmal kommt es vor, daß alles seine Ordnugn hat. Den Eindruck habe ich hier. Bleibt abzuwarten, was im Gerichtsverfahren rauskommt.

Gottes Segen

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#52 von dr.arndt , 17.02.2014 21:44

Lieber Tonner,

Zitat von tonnerkiller im Beitrag #51
Bleibt abzuwarten, was im Gerichtsverfahren rauskommt


Was im Gerichtsverfahren herauskommen wird, können die Kundigen unter uns schon heute halbwegs zuverlässig prognostizieren. Für Pfarrer Hauck wird die kirchengerichtliche Auseinandersetzung nach unserer Erfahrung mit seiner juristischen Niederlage enden. Alles andere würde uns -angenehm - überraschen.

Lieber Tonner, wir wissen es zu schätzen, dass Du Dich hier bei uns als Student der Theologie so engagiert und auch scharfsinnig einbringst. Unser eigentliches Anliegen haben wir Dir aber wahrscheinlich noch nicht vermitteln können:

Gerichte, auch Kirchengerichte, müssen nach Recht und Gesetz entscheiden, insbesondere nach (Kirchen-) Gesetz. Dass sich unsere Kirchenrichter redlich darum bemühen, - auch wenn sie im Hauptberuf gleichzeitig hochrangige staatliche Verwaltungsrichter sind -, richtige Entscheidungen zu treffen, mag ich Ihnen nicht ohne weiteres absprechen. Gehe vielmehr davon aus, dass unsere Kirchenrichter - im Hauptberuf hohe staatliche Verwaltungsrichter - juristisch ihr Bestes geben. Nur eben mit der Juristerei, die sie im staatlichen Verwaltungsrecht so erfolgreich hat werden lassen.

Und unsere Kirche meint nun, dass die besten, höchsten, staatlichen Verwaltungsrichter nun auch automatisch die besten Kirchenrichter sein müssten und vertraut Ihnen unsere Kirchenrechtsprechung an.

Schon hier setzt unsere Kritik an:

Die Rechtsprechung unserer kirchlichen Gerichte ist maßgeblich von hauptberuflichen staatlichen Verwaltungsrichtern geprägt.

Und dann wirklich wesentlich:

Die Ungerechtigkeit des Pfarrdienstgesetzes!

Lieber Tonner,

mit der früher so genannten Ungedeihlichkeit hast Du Dich bisher noch nicht ernsthaft befasst?

Tätest Du es, könntest Du erkennen, auf welchem kirchenrechtlich juristischen Glatteis Du Dich befindest.

LG

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#53 von tonnerkiller , 17.02.2014 22:02

Lieber Achim,

ich geh auch davon aus, daß Hauck vor Gericht scheitern wird. Aber nicht deshalb, weil die Kirchengesetze (in dem Fall) ungerecht sind, sondern weil ich davon ausgehe, daß es durchaus Gründe gibt, die für Lingenfelder sprechen. Freilich kann ich mich irren. Wie gesagt ging es mir hier auch nicht darum, für Lingenfelder Partei zu ergreifen, sondern darum, daß hier nich nur eine Seite dargestellt wird.

Nein, mit dem Ungedeihlichkeitsparagraphen hab ich mich (noch) nicht groß befaßt. Mir ist alleridngs bewußt, daß es da ein Problem gibt. Allerdings sehe ich nicht, inwieweit das im vorliegenden Fall relevant sein sollte.

Wie kommst Du darauf, daß ich Theologie studiere?

Gottes Segen

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#54 von Janchen , 18.02.2014 13:11

Zitat
Na, wunderschön Janchen, danke für das Bauen Deines schönen Feindbildes: Auf der einen Seite stehen Christen, die verfolgen und auf der anderen Seite stehen Christen, die verfolgt werden. Und Pfarrer Hauck ist auf der Seite der Letzteren. Stellt sich nur die Frage, wann er letztendlich mit seinen Kindern und seiner Frau den Löwen im Circus Maximus vorgeworfen wird.


Hä.... ? Gaaanz vorsichtig ja! Man nennt es Diskussion! Und die findet in der Regel auf der Sachebene statt. Die Sachebene bedient sich der Fakten und die Fakten habe ich nicht gemacht. Alles klar?


Zitat
Die Pfarrerin, die sich auch um die Stelle beworben hat, scheint nach Deiner Schilderung eine "Unmenschin" zu sein.
Schwarz und Weiß, das scheinen die Ebenen zu sein, wo Du Dich gut bewegen kannst.
Wahrer wird es dadurch nicht.


Ach ... wo genau steht das geschrieben? Bitte mal nachlesen und mit Fakten untermauern! Sollten keine vorhanden sein, wäre wohl eine Entschuldigung angebracht!

Zitat

Die Evangelische Kirche der Pfalz ist eine der tolerantesten Landeskirchen, die mir bekannt ist.


Und was hat das eine mit dem anderen jetzt zu tun?

Zitat
Ich frage mal weiter: In welcher evangelikaler Gruppierung ist denn Toleranz gegenüber anders gefärbten christlichen Strömungen oder den Weltreligionen vorhanden?
Wird denn da nicht mit der Keule auf "Abweichler" eingeprügelt?!
So habe ich es erlebt.


Das ist immer ein Problem, wenn man von eigenen Erfahrungen auf andere schließt! Da geht die Sachebene flöten.

Zitat

Was ich für mich selber beanspruche, das sollte ich auch anderen gewähren (goldene Regel = biblisch!).
Die evanglische Kollegin ist kompetent, ich habe Sie erlebt, bin extra zu Ihrer Antrittspredigt in Rechtenbach gewesen. Und ich finde, Sie hat eine faire Chance verdient. Im Übrigen war es zum ersten Mal seit Jahren, dass eine Frau auf der Kanzel in Rechtenbach gepredigt hat. Pfarrer Hauck hatte dies in seiner Amtszeit verhindert. Für mich war das eine Genugtuung!


Das ist doch schön für Sie, zeigt aber auch auf, dass Sie voreingenommen sind.


Zitat
Ich werde Dich nicht von Deiner Meinung abbringen können, Janchen, aber ich lasse es auch nicht zu, dass jemand mit Dreck wirft. Auch liberale Christen haben scharf geschliffene Waffen des Glaubens. Auch wir können demonstrieren für die Freiheit des christlichen Glaubens. Und ich für meine Person werde das tun. Ich halte es für eine absolute Schweinerei, wie von Dir und einigen ähnlich denkenden auf Margarethe Lingenfelder eingeprügelt wird. Und ich sage: Schluß damit. Irgendwo ist eine Grenze und die ist schon lang überschritten. Wenn Du oder anderre die Volkskirche nicht mehr wollen, sollen sie ihren eigenen Laden gründen und schauen, wie sie Gebäude- und Personalkosten etc. aufbringen. Momentan ist es so, dass auch die "Evangelikalen" von dem Geld gut leben können, das die "Volkskirche" erwirtschaftet.


Sag ich ja, die persönliche Ebene sollte in einer Diskussion außen vorgelassen werden. Auch Ihre Wortwahl ist für mich äußerst befremdlich!


Weder kenn ich den Herrn Pfarrer - noch Frau Pfarrerin. Und so betrachte ich diese Thematik einfach auf der Sachebene.

Bitte lassen Sie die persönliche Anrede! Da wir uns nicht kennen, belasse ich eine Diskussion immer auf der reinen Sachebene.

Ach ... Jesus Christus war übrigens nie liberal - Er war barmherzig!

MfG
Janchen


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#55 von Janchen , 18.02.2014 13:21

...

Vielleicht hätte man beide Pfarrer umsetzen und die Pfarrstelle komplett neu ausgeschreiben sollen? So wie es jetzt zu sein scheint, wird es kaum zu einem gedeihlichen Miteinander kommen.

Wenn Gemeindeglieder so miteinander umgehen, wie gerade hier mit Nicht-Gemeindegliedern, kann ich mir die Situation in den neuen Gemeinde lebhaft vorstellen.

....


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#56 von Janchen , 18.02.2014 15:26

Ich weiß ... ist jetzt Nr.3 nacheinander .... ändern ging leider nicht. Tschuldigung!

Eins ist mal klar, ohne noch mal im Detail alles nachzulesen, einen Sieger gibt es definitiv. Das ist der Teufel. Und der hatte Handlanger.

Da gibt es nun eine Gemeinde, die aus zwei unterschiedlich geprägten zusammenwachsen soll. Bekannt gewesen sein dürfte, dass es unterschiedliche theologische Sichtweisen gibt, die sich auch im Außen zeigen. Eine sogenannte liberale und eine evangelikale. Das allein ist schon Zündstoff genug. Und dazu das 'unsensible' Agieren der Landeskirche (?), dass die Fronten verschärft.

Kirche braucht keine Feinde von Außen, zerstören kann sie sich selbst viel effektiver von Innen heraus.

Auch ist ein Pfarrer in erster Linie nicht Seelsorger sondern Hirte der Gemeinde. Dazu gehört - ganz biblisch - die Verkündigung des Evangeliums. Das aber steht klar und deutlich im Neuen Testament. Und dort steht nichts davon, dass wir uns lieb Kind in der Welt machen sollen.

Nur mal so ein Gedanke.....


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#57 von tonnerkiller , 18.02.2014 17:38

Zitat
Vielleicht hätte man beide Pfarrer umsetzen und die Pfarrstelle komplett neu ausgeschreiben sollen?


Und beide Pfarrer hätten wieder Bewerbungsrecht gehabt. Und da sich offenkundig keine anderen Pfarrer beworben haben, wäre die Situation wieder genau die gleiche!

Zitat
Das allein ist schon Zündstoff genug. Und dazu das 'unsensible' Agieren der Landeskirche (?), dass die Fronten verschärft.


Wäre es denn sensibler gewesen, wenn der Pfarrer, der nur eine Richtung gelten läßt, die Stelle bekommen hätte statt der Pfarrerin, die sowohl evangelikales als auch liberales Christentum zulassen kann?

Zitat
Und dort steht nichts davon, dass wir uns lieb Kind in der Welt machen sollen.


Wie kommt denn jetzt die "Welt" plötzlich ins Spiel? Bisher ging es nur um die Gemeinden, also Kirche. Oder nicht?

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#58 von dr.arndt , 18.02.2014 18:59

Lieber Tonner,

bitte um Nachsicht, dass ich Dich als Studenten der Theologie angesprochen habe. Da habe ich Dich leider mit einem anderen User verwechselt. Pardon.

Rechtsprechung und Gerechtigkeit sind nicht automatisch identisch, sollte jedem eigentlich sofort einleuchten. Von staatlichen und kirchlichen Gerichten kann man bestenfalls gesetzeskonforme Entscheidungen erwarten, also juristisch unangreifbare Entscheidungen von versierten - ich nenne sie mal so- "Rechtstechnikern".

Kein Mitglied der juristische Zunft, als deren Mitglied ich mich hiermit oute, wird seriös von sich behaupten können, nur für Gerechtigkeit einstehen zu können/wollen. In erster Linie haben Juristen (Anwälte und Richter) die Einhaltung bestehender Gesetze zu überwachen. Im Idealfall decken sich "Gerechtigkeit" und Gesetzeslage.

Davon kann jedoch bzgl. des Pfarrdienstgesetzes keine Rede sein. Die von unserer Kirche als Kirchenrichter berufenen staatlichen Verwaltungsrichter, ich nenne sie hier Rechtstechniker,
liefern uns hier Fall für Fall - juristisch handwerklich kaum angreifbar- juristische Ergebnisse, die von "Ungedeihlichkeit" betroffenen Pfarrern keine Chance lässt.

Die Kritik unseres Vereins geht dahin, dass sich unsere Kirche, der willfährigen Unterstützung ihrer Rechtstechniker sicher, jeden Pfarrer nur aufgrund behaupteter ,noch nicht einmal bewiesener, "Ungedeihlichkeit" juristisch einwandfrei ins soziale Abseits befördern kann.

Merkst Du etwas, lieber Tonner?

Vielleicht denkst Du erst einmal nach, bevor Du hier so flott schreibst?

LG

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#59 von Janchen , 18.02.2014 20:47

Zitat

Und beide Pfarrer hätten wieder Bewerbungsrecht gehabt. Und da sich offenkundig keine anderen Pfarrer beworben haben, wäre die Situation wieder genau die gleiche!



Zitat

Wäre es denn sensibler gewesen, wenn der Pfarrer, der nur eine Richtung gelten läßt, die Stelle bekommen hätte statt der Pfarrerin, die sowohl evangelikales als auch liberales Christentum zulassen kann?



Tja, sensibler Umgang hat wohl etwas mit dem EQ, mit Fingerspitzengefühl, christlicher Nächstenliebe & Barmherzigkeit und Weitsicht zu tun. Ist aber nicht jedem gegeben. Das Problem, das ich sehe, ist, in den meisten gutbezahlten Ämtern sitzen leider solche, denen der EQ abgeht.


Zitat

Wie kommt denn jetzt die "Welt" plötzlich ins Spiel? Bisher ging es nur um die Gemeinden, also Kirche. Oder nicht?


Ein Christ würde jetzt wissen, wie es gemeint ist. Aber gut, ein Christ weis auch, dass der Glaube nicht linear ist und viele Milch trinken, während nur wenige feste Speise vertragen.


Was die Gedeihlichkeit angeht ... gilt Ungedeihlichkeit auch für Kirchenobere, die offensichtlich nicht fähig sind, mit Augenmass zu arbeiten und damit zerstörerisch tätig sind? Im NT steht ja, dass wir die infizierte Hand lieber abhacken sollen.




....


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#60 von tonnerkiller , 18.02.2014 23:21

@Dr. Arndt:

Ich bin Realist genug zu wissen, daß Gerichte keine Gerechtigkeit produzieren, sondern eben wie gesagt, Recht sprechen. Und ich bin mir des UNterschieds durchaus bewußt.

Ich habe auch eine Ahnung was den Ungedeihlichkeitsparagraphen angeht, allerdings habe ich mich damit wie gesagt nicht eingehend beschäftigt. Ich stelle es auch gar nicht in Abrede, daß da iemlich viel Ungerechtigkeit ins Werk gesetzt wird mit eben diesem Paragraphen. Nach allem was ich so gehört habe (nicht hier, anderswo) gehe ich sogar davon aus.

Wenn es darum geht, diesen Paragraphen abzuschaffen, neige ich (trotz aller Vorbehalte aufgrund dessen, daß ich mich bisher nicht eingehend damit beschäftigt habe) dazu, dem zuzustimmen und dieses Ziel zu unterstützen.

Aber all das hat nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun. Wäre Pfarrer Hauck aufgrund dieses fraglichen Paragraphen "entsorgt" (wie es oben heißt) worden, läge der Fall total anders. Die "Frontstellung" wäre eine andere. Nicht "Hauck oder Lingenfelder", sondern "Hauck weg wegen Ungedeihlichkeit - ja oder nein". Dieser Fall ist mit dem Vorliegenden aber nicht einmal vergleichbar und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso immer wieder die Rekursion auf den Ungedeihlichkeitsparagraphen kommt.

@Janchen:

Zitat
Ist aber nicht jedem gegeben. Das Problem, das ich sehe, ist, in den meisten gutbezahlten Ämtern sitzen leider solche, denen der EQ abgeht.


Mag ja sein, aber was hat das mit dem Fall zu tun. Trifft das auf einen der beiden Pfarrer zu? Fehlt Lingenfelder vielleicht der EQ, um Rechtenbach zu übernehmen? Hätte Hauck den nötigen EQ gehabt, Dörrenbach zu übernehmen? Beide sitzen ja gleichermaßen im gutbezahlten Amt eines Pfarrers der Landeskirche...

Zitat

Ein Christ würde jetzt wissen, wie es gemeint ist.


Offenkundig nicht. Denn ich bin Christ und ich weiß es nicht. Ich bitte um den Dienst der Nächstenliebe, mich aufzuklären.

Zitat
Was die Gedeihlichkeit angeht ... gilt Ungedeihlichkeit auch für Kirchenobere


Da wird sich Dr. Arndt besser mit den juristischen Rahmenbedingungen auskennen.

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