Zur Klarstellung: Ich bin kein ehemaliger Presbyter.
Zur Frage der Institutionskritik - es wird einfach der Begriff der "Ungedeihlichkeit" in die Runde geworfen.
Wo ist das erwähnt, wo ist das festgehalten. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass eine prinzipielle Institutionskritik über den vorliegenden Tatbestand gebreitet wird. Manche scheinen sich wohl nicht zu interessieren, was tatsächlich zu Grunde liegt: Ein Bewerbungsverfahren, eine Stelle, die durch Zusammenlegung von zwei Stellen entstanden ist und auf die sich beide Stelleninhaber beworben haben. Entschieden über die Stellenbesetzung hat die Kirchenregierung, die aus von der Synode gewählten Mitgliedern besteht. Dieses Gremium entscheidet aufgrund von Examensnoten, Kooperationsfähigkeit und sonstiger harter Kriterien. Nach diesen Kriterien war der Schweigen-Rechtenbacher Kollege der Kollegin unterlegen. Ich war selbst Mitgleid der Landessynode und habe absolutes Vertrauen in die von diesem Gremium entsandten Personen. Die entscheiden nicht nach der Nase, sondern versuchen eine begründete Entscheidung zu finden im kritischen Dialog. Ich halte es für unsäglich, dass manche hier einfach mal so den Generalverdacht des Mobbings aussprechen. Im Gegenteil, ich sehe, dass durch manche hier die Kollegin, die die Stelle zugesprochen bekommen hat, durch Zuschreibungen z.B. "geschieden" beschädigt wird.
Was soll das, ihr Herren und Damen Richter. Sich ohne Kenntnis der tatsächlichen Vorkommnisse auf die Seite eines Pfarrers zu stellen, der kollegial ungeschickt agiert, sich der durch die Landessynode beschlossenen Bildung von Kooperationszonen widersetzt und seine Auslegung der Bibel für absolut setzt, spricht nicht für eine faire und ausgewogene Betrachtungsweise.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Auch ich bin nicht mit Allem einverstanden, was in unserer KIrche entschieden wird. Aber in diesem Fall sehe ich keine Unregelmäßigkeiten. Ich erwarte von dem Kollegen, der geht, dass er das Feld für den oder die NachfolgerIn vorbereitet und nicht eine Politik der verbrannten Erde hinterläßt. Das ist aus meiner Sicht der eigentliche Skandal.
Manche hier verwechseln Ursache und Wirkung. Mag sein, dass der Kollege nun schwer vermittelbar ist; aber doch sicher auch und besonders durch sein Verhalten. Dieses zu hinterfragen, dazu scheint er nicht fähig zu sein. Statt dessen wird von ihm und seinen Unterstützern eine vermutete Achse des Bösen ins Spiel gebracht.
Als Pfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz muß er sich fragen lassen, ob er durch seine Egoismen nicht die Botschaft des Evangeliums überdeckt. Eine Wahl verlieren und fair bleiben, das sollte ein Christ können. Ich sehe bisher leider nichts davon bei ihm. Statt dessen Fackelzüge - so was gab es schon einmal - , Unterstellungen, Spott und Häme gegen die gewählte Kollegin. Und wenn es nicht durch ihn initiiert wurde, dann hat er es zumindest nicht unterbunden. Ich höre nur ICH ICH ICH - Wo bleibt das DU? Ich frage erneut: Wer mobbt hier?
Und ich höre von Manchen hier: Kollege gut gut guuut,
aber Kollegin schlecht schlecht schleecht.
In der Evangelischen Kirche der Pfalz ist traditionell ein weiter Raum für verschiedene Ausformungen christlichen Glaubens. Ich gehöre gerade aus diesem Grund bewußt dieser Kirche an.