RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#31 von Josefchen , 28.01.2014 03:30

Zur Klarstellung: Ich bin kein ehemaliger Presbyter.
Zur Frage der Institutionskritik - es wird einfach der Begriff der "Ungedeihlichkeit" in die Runde geworfen.
Wo ist das erwähnt, wo ist das festgehalten. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass eine prinzipielle Institutionskritik über den vorliegenden Tatbestand gebreitet wird. Manche scheinen sich wohl nicht zu interessieren, was tatsächlich zu Grunde liegt: Ein Bewerbungsverfahren, eine Stelle, die durch Zusammenlegung von zwei Stellen entstanden ist und auf die sich beide Stelleninhaber beworben haben. Entschieden über die Stellenbesetzung hat die Kirchenregierung, die aus von der Synode gewählten Mitgliedern besteht. Dieses Gremium entscheidet aufgrund von Examensnoten, Kooperationsfähigkeit und sonstiger harter Kriterien. Nach diesen Kriterien war der Schweigen-Rechtenbacher Kollege der Kollegin unterlegen. Ich war selbst Mitgleid der Landessynode und habe absolutes Vertrauen in die von diesem Gremium entsandten Personen. Die entscheiden nicht nach der Nase, sondern versuchen eine begründete Entscheidung zu finden im kritischen Dialog. Ich halte es für unsäglich, dass manche hier einfach mal so den Generalverdacht des Mobbings aussprechen. Im Gegenteil, ich sehe, dass durch manche hier die Kollegin, die die Stelle zugesprochen bekommen hat, durch Zuschreibungen z.B. "geschieden" beschädigt wird.
Was soll das, ihr Herren und Damen Richter. Sich ohne Kenntnis der tatsächlichen Vorkommnisse auf die Seite eines Pfarrers zu stellen, der kollegial ungeschickt agiert, sich der durch die Landessynode beschlossenen Bildung von Kooperationszonen widersetzt und seine Auslegung der Bibel für absolut setzt, spricht nicht für eine faire und ausgewogene Betrachtungsweise.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Auch ich bin nicht mit Allem einverstanden, was in unserer KIrche entschieden wird. Aber in diesem Fall sehe ich keine Unregelmäßigkeiten. Ich erwarte von dem Kollegen, der geht, dass er das Feld für den oder die NachfolgerIn vorbereitet und nicht eine Politik der verbrannten Erde hinterläßt. Das ist aus meiner Sicht der eigentliche Skandal.
Manche hier verwechseln Ursache und Wirkung. Mag sein, dass der Kollege nun schwer vermittelbar ist; aber doch sicher auch und besonders durch sein Verhalten. Dieses zu hinterfragen, dazu scheint er nicht fähig zu sein. Statt dessen wird von ihm und seinen Unterstützern eine vermutete Achse des Bösen ins Spiel gebracht.
Als Pfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz muß er sich fragen lassen, ob er durch seine Egoismen nicht die Botschaft des Evangeliums überdeckt. Eine Wahl verlieren und fair bleiben, das sollte ein Christ können. Ich sehe bisher leider nichts davon bei ihm. Statt dessen Fackelzüge - so was gab es schon einmal - , Unterstellungen, Spott und Häme gegen die gewählte Kollegin. Und wenn es nicht durch ihn initiiert wurde, dann hat er es zumindest nicht unterbunden. Ich höre nur ICH ICH ICH - Wo bleibt das DU? Ich frage erneut: Wer mobbt hier?
Und ich höre von Manchen hier: Kollege gut gut guuut,
aber Kollegin schlecht schlecht schleecht.
In der Evangelischen Kirche der Pfalz ist traditionell ein weiter Raum für verschiedene Ausformungen christlichen Glaubens. Ich gehöre gerade aus diesem Grund bewußt dieser Kirche an.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#32 von Joringel , 29.01.2014 10:50

Liebes Josefchen,

es ist unüberhörbar, wie bei Dir der Unmut steigt. Du kritisierst einen "Generalverdacht", die allgemeine Unwissenheit über die tatsächlichen Verhältnisse in dieser Gemeinde, die Zweifel am Bestand der "Volkskirche" u.a. Wir dürfen von allen Mitdiskutanten feststellen, egal, wie sie sich zu Wort gemeldet haben, dass sie es nicht unbegründet getan haben. Um vielleicht den Vorwurf des "Generalverdachts" abzubauen, empfehle ich dir den Besuch der homepage www.david-gegen-mobbing.de und die Lektüre des Buches "Kirchenrecht/Sonderrrecht/Unrecht". Dort könntest Du vielleicht Gründe finden, warum bei einigen Schreibern das Vertrauen in die Institution Kirche so tiefgreifend gestört ist. Das endet bei rechtsmißbräuchlichen Auslegungen des Kirchenrechtes und fängt an damit, dass unsere wohlbestallten Bischöfe oder Kirchenräte, möglichst Oberkirchenräte, auf Schreiben und Bitte um Auskünfte oft nicht einmal antworten.
Hier eine kleine Strophe eines Gedichtes von C.E. Cunnings:

"Immerdar soll mein herz den kleinen vögeln offenstehen,
was sie auch singen, ist besser als wissen.
Wenn menschen sich nicht mehr hören, dann sind sie alt".

In diesem Sinn lass uns zusammen jung bleiben
Joringel


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#33 von Josefchen , 29.01.2014 16:23

Joringel,
eine eigene Mobbingerfahrung entbindet niemand davon, genau hinzuschauen. Um mehr bitte ich gar nicht. Weil anderswo Rechte mit Füßen getreten wurden, was ich nicht abstreite, bedeutet es nicht, dass das überall so ist.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#34 von dr.arndt , 29.01.2014 19:02

Lieber Josef,

herzlichen Dank für Dein Engagement, das Dich gestern um 03.30 Uhr ! ( Respekt) wieder zu uns u.a. mit der Bemerkung geführt hat, dass Du "kein ehemaliger Presbyter" bist.

Das hat uns ein wenig verstört, weil Du uns hier am 21.01.2014 (Nr.14) das Gegenteil beschrieben hast:

" Ich selbst gehörte dem Presbyterium Schweigen-Rechtenbach an, habe aber nach kurzer Zeit meiner Verantwortlichkeit unter Pfarrer Hauck diese Funktion niedergelegt, da ich der festen Überzeugung war und bin, dass ich diese Art von....."


Deine Argumente nehme ich zur Kenntnis und mache mir meine Gedanken. Ich wüsste aber schon gern, ob Du Presbyter warst, bist, oder nie gewesen bist. Willst Du uns dazu vielleicht noch etwas sagen, liebes Josefchen? Besten Dank!

LG

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#35 von Josefchen , 29.01.2014 20:32

Hallo Achim,
ich hatte aus einem Leserbrief eines ehemaligen Presbyters aus der Gemeinde zitiert und das auch noch dazugeschrieben.
Ich war in dieser Gemeinde kein Presbyter.
Dass ich um 3:30 noch schreibe, liegt daran, dass ich mein frisch operiertes Knie just um diese Zeit kühlen muß.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#36 von dr.arndt , 30.01.2014 21:13

Lieber Josef,

ich danke. War mir entgangen, dass es sich um ein Zitat handelte. Zunächst einmal: gute Besserung!

Wir lesen jederzeit gern von Dir. Hatte zunächst allerdings die Befürchtung, dass Dir unsere Diskussion den Schlaf geraubt hatte.

LG

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#37 von Janchen , 15.02.2014 20:21

Hallo, ich bin über dieses Thema hier gelandet. Bin etwas schockiert, weiß aber auch, dass Fromme zunehmend ausgegrenzt werden. Ganz so, wie wir es in der Bibel nachlesen können.

Die Kinder Gottes haben hier kein Zuhause.

Zum Thema: in der freien Wirtschaft wäre so ein Fall beim Arbeitsgericht gelandet. Denn hier gilt die Sozialauswahl. Herr Pfarrer mit Familie hätte die besseren Karten gehabt. Außerdem versteh ich nicht, wieso sich beide neu bewerben mussten. Völlig unverständlich!

Aber ... wie sind wir doch alles so christliche barmherzig und voller Nächstenliebe. Aber nur solange, wie das Bodenpersonal Recht hat. Nicht wahr?!

LG Jani

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#38 von tonnerkiller , 15.02.2014 20:34

Zitat
Bin etwas schockiert, weiß aber auch, dass Fromme zunehmend ausgegrenzt werden.


Wieso ausgegrenzt. Pfarrer Hauck hat jetzt ne Dienstleistungsstelle im Dekanat Landau und wohnt meines Wissens nach weiter im Pfarrhaus in Schweigen-Rechtenbach.

Zitat

Zum Thema: in der freien Wirtschaft wäre so ein Fall beim Arbeitsgericht gelandet. Denn hier gilt die Sozialauswahl. Herr Pfarrer mit Familie hätte die besseren Karten gehabt.


Ist aber nicht freie Wirtschaft, ist Beamtenrecht. Pfarrer der Landeskirchen sind Kirchenbeamte.

Wenn in der freien Wirtschaft umstrukturiert wird, dann wird sich das Unternehmen auch nicht reinreden lassen, welche neuen Stellen mit welchen Leuten besetzt werden. Wenn das Unternehmen der Meinung ist, das für eine bestimmte Stelle der Bewerber ohne Kinder besser geeignet ist, dann bekommt der auch dort den Zuschlag. Hauck hat gegenüber der freien Wirschaft sogar den Vorteil, daß die Kirche Umzugsgelder zahlt, ich weiß jetzt nicht ob ne Pauschale oder komplett, jedenfalls würde er das in der freien Wirtschaft nicht kriegen.

Zitat
Außerdem versteh ich nicht, wieso sich beide neu bewerben mussten. Völlig unverständlich!


Ganz einfach. Die Pfarrämter beider Pfarrer wurden aufgelöst. Die bestanden nicht mehr. Wenn sie nun auf eine bestimmte vakante Stelle wollen, wie etwa die neu geschaffene Stelle, die ihre beiden ehemaligen Stellen zusammenfasst, dann müssen sie sich eben bewerben. Ist doch ganz klar. Und derjenige, der nicht zum Zug kommt (in dem Fall jetzt Hauck) kriegt ne andere Stelle ini der Kirche, momentan Dienstleistung im Dekanat Landau. Er kann sich ebenso jederzeit auf eine andere vakante Stelle bewerben. Da gibt es auch genug. Spontan fallen mir Wörth-Dorschberg und Schönau ein.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#39 von Janchen , 15.02.2014 22:19

@Tonnenkiller

Zitat

Wieso ausgegrenzt. Pfarrer Hauck hat jetzt ne Dienstleistungsstelle im Dekanat Landau und wohnt meines Wissens nach weiter im Pfarrhaus in Schweigen-Rechtenbach.



Der Versorgungsgedanke war eigentlich nicht der Punkt!

Zitat


Ist aber nicht freie Wirtschaft, ist Beamtenrecht. Pfarrer der Landeskirchen sind Kirchenbeamte.


Echt - hätte ich jetzt nicht gewusst......

Zitat
Wenn in der freien Wirtschaft umstrukturiert wird, dann wird sich das Unternehmen auch nicht reinreden lassen, welche neuen Stellen mit welchen Leuten besetzt werden. Wenn das Unternehmen der Meinung ist, das für eine bestimmte Stelle der Bewerber ohne Kinder besser geeignet ist, dann bekommt der auch dort den Zuschlag. Hauck hat gegenüber der freien Wirschaft sogar den Vorteil, daß die Kirche Umzugsgelder zahlt, ich weiß jetzt nicht ob ne Pauschale oder komplett, jedenfalls würde er das in der freien Wirtschaft nicht kriegen.


In der freien Wirtschaft kann man aber nicht so einfach heuern und feuern. Was jetzt nichts damit zu tun hat, dass das auch passiert. Wird eine Firma übernommen, sind auch die Arbeitnehmer zu übernehmen mitsamt den alten Verträgen. Und doch ... in der freien Wirtschaft ist manches möglich, wenn AG an AN interessiert ist.

Zitat
Ganz einfach. Die Pfarrämter beider Pfarrer wurden aufgelöst. Die bestanden nicht mehr. Wenn sie nun auf eine bestimmte vakante Stelle wollen, wie etwa die neu geschaffene Stelle, die ihre beiden ehemaligen Stellen zusammenfasst, dann müssen sie sich eben bewerben. Ist doch ganz klar. Und derjenige, der nicht zum Zug kommt (in dem Fall jetzt Hauck) kriegt ne andere Stelle ini der Kirche, momentan Dienstleistung im Dekanat Landau. Er kann sich ebenso jederzeit auf eine andere vakante Stelle bewerben. Da gibt es auch genug. Spontan fallen mir Wörth-Dorschberg und Schönau ein.


Zwei Kirchenämter wurden zusammengelegt ... da war keine Stelle vakant, denn die Inhaber der Stellen waren ja noch da - nur einer war überflüssig. Also zieht Ihr Argument nicht.

Wenn nicht mal in der Kirche Sozialauswahl gemacht wird - na dann Halleluja!


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#40 von tonnerkiller , 15.02.2014 22:32

Zitat
In der freien Wirtschaft kann man aber nicht so einfach heuern und feuern.{/quote]
Er wurde ja auch nicht gefeuert. Seine Stelle wurde gestrichen, er wurde versetzt. Er kann sichjederzeit auf bestehende offene Stellen bewerben (von welchen es auch immer welche gibt).

[quote]sind auch die Arbeitnehmer zu übernehmen


Nochmal: Er wurde nicht gefeuert. Wenn Fiat Opel übernimmt und das Werk in Rüsselsheim dicht macht aus betrieblichen Gründen, weil zu wenig Kunden (Schweigen-Rechtenbach hat nur knapp über die Hälfte der benötigten Gemeindeglieder pro Pfarrerstelle), dann können die Arbeiter vielleicht in nem anderen Werk weitermachen, aber den Umzug kriegen sie nicht bezahlt.

Zitat
Zwei Kirchenämter wurden zusammengelegt ... da war keine Stelle vakant


Das ist nicht ganz richtig. Zwei Ämter wurden aufgelöst, ein neues wurde geschaffen und war erst einmal vakant. Darauf haben sich beide Inhaber der ehemaligen Ämter beworben. Hauck hat den kürzeren gezogen. Zu den mutmaßlichen Gründen wurde schon einiges geschrieben, das muß jetzt nicht wiederholt werden.

Zitat
Wenn nicht mal in der Kirche Sozialauswahl gemacht wird - na dann Halleluja!


Es kann nicht einfach nur danach gehen, wer die meisten Kinder hat (so verstehe ich Sie leider gerade, ich hoffe ich irre mich). Eignung spielt auch eine Rolle. Aber das wurde ja alles schon einmal geschrieben.

Im Übrigen: Sozialauswahl bezieht sich auf Kündigungen, Hier wurde niemandem gekündigt. Pfarrer Hauck ist weiterhin Pfarrer, hat weiterhin Arbeit, kann seine Familie ernähren und wohnt wahrscheinlich auch weiterhin in seinem alten Pfarrhaus. Es gibt auch keinene Druck, auszuziehen, soweit ich das sehe, denn die Pfarrstelleninhaberin wohnt bereits in einem Pfarrhaus auf dem Gebiet der Gemeinde, halt nur in einem anderen Dorf.

Wo bitte ist hier irgend eine Härte für Herrn Hauck?

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#41 von dr.arndt , 16.02.2014 11:23

Liebe Jani,

ohne mich jetzt inhaltlich in die aktuelle Diskussion einbringen zu wollen, möchte ich Sie hier zunächst einmal herzlichst begrüßen und Ihnen für Ihre Beiträge danken.

Vielleicht möchten Sie sich gelegentlich auch in unserer Rubrik "Unsere Neuen" kurz vorstellen?

Ihr

Achim


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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#42 von Janchen , 16.02.2014 12:12

@ Dr. Arndt ... herzlichen Dank fürs nette Willkommen heißen. Das mit der öffentlichen Vorstellung lass ich erst mal, habe auch ein wenig erlebt.

Zitat

Nochmal: Er wurde nicht gefeuert. Wenn Fiat Opel übernimmt und das Werk in Rüsselsheim dicht macht aus betrieblichen Gründen, weil zu wenig Kunden (Schweigen-Rechtenbach hat nur knapp über die Hälfte der benötigten Gemeindeglieder pro Pfarrerstelle), dann können die Arbeiter vielleicht in nem anderen Werk weitermachen, aber den Umzug kriegen sie nicht bezahlt.


Soll Unternehmen geben, die das machen. Schließlich ist es ja nicht die Schuld der AN.

Zitat
Das ist nicht ganz richtig. Zwei Ämter wurden aufgelöst, ein neues wurde geschaffen und war erst einmal vakant. Darauf haben sich beide Inhaber der ehemaligen Ämter beworben. Hauck hat den kürzeren gezogen. Zu den mutmaßlichen Gründen wurde schon einiges geschrieben, das muß jetzt nicht wiederholt werden.


Das kann man so sehen, muss man aber nicht zwangsläufig.

Zitat
Es kann nicht einfach nur danach gehen, wer die meisten Kinder hat (so verstehe ich Sie leider gerade, ich hoffe ich irre mich). Eignung spielt auch eine Rolle. Aber das wurde ja alles schon einmal geschrieben.


Ach .... Da scheint es ja dann gemangelt zu haben. Aber auch da gibt es ganz offensichtlich zwei Sichtweisen. Ein Pfarrer, der bibelnah predigt, ein fröhlich-ernsthaftes Gemeindeleben prägt, gut besuchte Gottesdienst hat, ist natürlich völlig ungeeignet, eine größere Gemeinde zu leiten - an Jesu Gemeinde zu bauen.....

Und ja, Sozialauswahl hat natürlich etwas mit vorhandenen Kindern, etwas mit dem Lebensalter und Verantwortung für eine Familie zu tun. Darum nennt man es Sozialauswahl.

Zitat
Im Übrigen: Sozialauswahl bezieht sich auf Kündigungen, Hier wurde niemandem gekündigt. Pfarrer Hauck ist weiterhin Pfarrer, hat weiterhin Arbeit, kann seine Familie ernähren und wohnt wahrscheinlich auch weiterhin in seinem alten Pfarrhaus. Es gibt auch keinene Druck, auszuziehen, soweit ich das sehe, denn die Pfarrstelleninhaberin wohnt bereits in einem Pfarrhaus auf dem Gebiet der Gemeinde, halt nur in einem anderen Dorf.


Stimmt, es gab keine Kündigung - demzufolge wohl auch keine Auflösung der Gemeinden, sondern einen Zusammenschluss, in dessen Folge ein Amtsinhaber überflüssig wurde. Ob der Pfarrer dort noch wohnt, ist mir nicht bekannt.

Zitat
Wo bitte ist hier irgend eine Härte für Herrn Hauck?


Die Härte liegt auf Seiten der Familie, die er ja hat. Würde er nun auch noch aus dem Pfarrhaus ausziehen müssen, würde das eine zusätzliche Härte für die Familie sprich hier die Kinder bedeuten. Denn es bedeutet für diese, die Aufgabe des Freundeskreises.

Das alles liegt bei der Pfarrerin nicht vor, denn sie hat keine Familie.


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#43 von tonnerkiller , 16.02.2014 19:05

Zitat
Soll Unternehmen geben, die das machen. Schließlich ist es ja nicht die Schuld der AN.


Es geht da nicht um Schuld und Unschuld, es geht um Notwendigkeit und Möglichkeit. Es ist unmöglich, daß eine 100%Stelle von zwei Personen mit je 100% Besoldung besetzt wird. Also muß notwendig einer gehen. In dem Fall Hauck.

Zitat
Das kann man so sehen, muss man aber nicht zwangsläufig.


Klar, nur wenn man es anders sieht, sieht man es falsch. Fakt ist, daß zwei Pfarrämter aufgelöst und ein neues Pfarramt geschaffen wurde.

Zitat
Da scheint es ja dann gemangelt zu haben. Aber auch da gibt es ganz offensichtlich zwei Sichtweisen. Ein Pfarrer, der bibelnah predigt, ein fröhlich-ernsthaftes Gemeindeleben prägt, gut besuchte Gottesdienst hat, ist natürlich völlig ungeeignet, eine größere Gemeinde zu leiten - an Jesu Gemeinde zu bauen...


Falsch.
1. Jeder Pfarrer der Landeskirche wird als geeignet angesehen, eine größere Gemeinde zu leiten. Denn die Richtgröße liegt irgendwo bei rund 1800 Gemeindegliedern udn nicht bei rund 1000 Gemeindegliedern wie in Schweigen-Rechtenbach vor der Fusion mit Dörrenbach-Oberotterbach.

2. Freilich gibt es zwei Sichtweisen. Die einen halten Hauck für einen wunderbar bibelnahen und -treuen Pfarrer, der eine ganz tolle Arbeit leistet, die anderen halten ihn für jemanden, der andere ausgrenzt, sich nicht an Kooperationen beteiligt und polemisiert, siehe weiter oben, vor allem auch den dort zitierten Leserbrief aus der Lokalpresse von einem ehemaligen Presbyter aus Schweigen-Rechtenbach.
Und aus diesen zwei Sichtweisen hat sich dann wohl eine durchgesetzt. Das bedeutet nicht, daß man Hauck für ungeeignet hält, überhaupt eine Gemeinde zu leiten, aber man hielt ihn für diese Gemeinde ungeeigneter als die andere Bewerberin aus Dörrenbach-Oberotterbach. Hauck ist momentan zur Dienstleistug dem Dekanat Landau zugeordnet und kann sich weiterhin auf jede vakante Stelle in der Kirche bewerben. Davon gibt es einige. Wörth-Dorschberg liegt von Schweigen-Rechtenbach nicht so weit entfernt. Es igbt Zugverbindungen nach Weißenburg, die Nachbarstadt von Schweigen und nach Bergzabern, wo die Schule ist, die Haucks Kinder höchstwahrschienlich besuchen. Diese Stelle war zumindest vor kurzem noch vakant (weiß nicht, ob sie inzwischen wieder besetzt ist). Schönau-Rumbach, eine weitere vakante Stelle, liegt auch nicht besonders weit von Schweigen-Rechtenbach und Bergzabern entfernt.

Zitat
Und ja, Sozialauswahl hat natürlich etwas mit vorhandenen Kindern, etwas mit dem Lebensalter und Verantwortung für eine Familie zu tun. Darum nennt man es Sozialauswahl.


Freilich, aber Sozialauswahl bedeutet nicht, daß derjenige mit den meisten Kindern sich die ihm genehmste Stelle aussuchen kann, sondern daß derjenige, der für andere Verantwortung trägt besser vor einer Kündigung geschützt wird als derjenige, der nur für sich selbst Verantwortung trägt oder leicht eine neue Stelle bekommen kann. Es besteht für Hauck jedoch keine existenzielle Bedrohung wie für jemanden, der seinen Job verliert. Er wird weiterhin bezahlt wie bisher, hat weiterhin seinen Job bei der Landeskirche.

Zitat
Stimmt, es gab keine Kündigung - demzufolge wohl auch keine Auflösung der Gemeinden, sondern einen Zusammenschluss, in dessen Folge ein Amtsinhaber überflüssig wurde. Ob der Pfarrer dort noch wohnt, ist mir nicht bekannt.


Die Gemeinden wurden zusammengelegt, die Pfarrämter aber aufgelöst und ein neues gegründet. Pfarrämter und Gemeinden sind nun einmal zwei verschiedene Ebenen, die nicht notwendiger Weise miteinander in Beziehung stehen. So gehören zum Pfarramt Freckenfeld die Gemeinden Freckenfeld und Niederotterbach, zum Pfarramt Klingenmünster die Gemeinden Klingenmünster und Gleiszellen.Gleishorbach. Zur Gemeinde Bergzabern gehören dagegen zwei Pfarrämter - ist auch größer.
Es gab keine Kündigung, wieso auch? Allerdings gibt es auch keinen Grund dafür, zwei Pfarrergehälter zu zahlen für die Versorgung der Zahl von Kirchengliedern, die sonstwo von einem Pfarrer versorgt werden muß. Das wäre den anderen gegenüber unfair, nicht? Deshalb mußte einer gehen, einer konnte bleiben. Beide haben sich beworben, einer hat den Zuschlag gekriegt, der andere den Kürzeren gezogen. Ich versteh echt nicht, wo das Problem ist.

Zitat
Die Härte liegt auf Seiten der Familie, die er ja hat. Würde er nun auch noch aus dem Pfarrhaus ausziehen müssen, würde das eine zusätzliche Härte für die Familie sprich hier die Kinder bedeuten.


Ich sehe nicht, wieso das anstehen sollte, Wie gesagt, er hat seine Stelle im Kirchenkreis Landau, was nicht allzu weit entfernt liegt, und das Pfarrhaus wird soweit ich das sehe auch sonst nicht benötigt. Und falls er doch irgendwann einmal ausziehen muß: Das mag hart sein für die Kinder, aber es ist nicht ungewöhnlich, daß Eltern der Arbeit hinterherziehen müssen. Wenn jemand Pfarrer wird weiß er, daß er womöglich öfters mal umziehen muß. Die Kinder haben sich das nciht ausgesucht, aber das gilt auch für die Kinder von anderen Menschen, die gezwungen sind, umzuziehen, um eine Arbeit zu finden. Verglichen mit diesen Beispielen geht es Familie Hauck doch recht gut, oder nicht?

Zitat
Das alles liegt bei der Pfarrerin nicht vor, denn sie hat keine Familie.


Die Gemeinde soll also mit dem mutmaßlich ungeeigneteren Pfarrer Vorlieb nehmen, weil der Kinder hat? Dann muß ein Pfarrer nur genug Kinder bekommen, dann kann er sonst tun, was er will...

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#44 von Josefchen , 17.02.2014 00:33

Na, wunderschön Janchen, danke für das Bauen Deines schönen Feindbildes: Auf der einen Seite stehen Christen, die verfolgen und auf der anderen Seite stehen Christen, die verfolgt werden. Und Pfarrer Hauck ist auf der Seite der Letzteren. Stellt sich nur die Frage, wann er letztendlich mit seinen Kindern und seiner Frau den Löwen im Circus Maximus vorgeworfen wird.
Die Pfarrerin, die sich auch um die Stelle beworben hat, scheint nach Deiner Schilderung eine "Unmenschin" zu sein.
Schwarz und Weiß, das scheinen die Ebenen zu sein, wo Du Dich gut bewegen kannst.
Wahrer wird es dadurch nicht.
Die Evangelische Kirche der Pfalz ist eine der tolerantesten Landeskirchen, die mir bekannt ist.
Ich frage mal weiter: In welcher evangelikaler Gruppierung ist denn Toleranz gegenüber anders gefärbten christlichen Strömungen oder den Weltreligionen vorhanden?
Wird denn da nicht mit der Keule auf "Abweichler" eingeprügelt?!
So habe ich es erlebt.
Was ich für mich selber beanspruche, das sollte ich auch anderen gewähren (goldene Regel = biblisch!).
Die evanglische Kollegin ist kompetent, ich habe Sie erlebt, bin extra zu Ihrer Antrittspredigt in Rechtenbach gewesen. Und ich finde, Sie hat eine faire Chance verdient. Im Übrigen war es zum ersten Mal seit Jahren, dass eine Frau auf der Kanzel in Rechtenbach gepredigt hat. Pfarrer Hauck hatte dies in seiner Amtszeit verhindert. Für mich war das eine Genugtuung!
Ich werde Dich nicht von Deiner Meinung abbringen können, Janchen, aber ich lasse es auch nicht zu, dass jemand mit Dreck wirft. Auch liberale Christen haben scharf geschliffene Waffen des Glaubens. Auch wir können demonstrieren für die Freiheit des christlichen Glaubens. Und ich für meine Person werde das tun. Ich halte es für eine absolute Schweinerei, wie von Dir und einigen ähnlich denkenden auf Margarethe Lingenfelder eingeprügelt wird. Und ich sage: Schluß damit. Irgendwo ist eine Grenze und die ist schon lang überschritten. Wenn Du oder anderre die Volkskirche nicht mehr wollen, sollen sie ihren eigenen Laden gründen und schauen, wie sie Gebäude- und Personalkosten etc. aufbringen. Momentan ist es so, dass auch die "Evangelikalen" von dem Geld gut leben können, das die "Volkskirche" erwirtschaftet.

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RE: Eine Gemeinde wird gemobbt

#45 von Joringel , 17.02.2014 11:21

Liebe Mitdiskutanten,

ich habe immer wieder versucht zu verstehen, warum ich ein Problem mit diesem Diskussionsverlauf habe. Was mich betrifft, sehe ich jetzt klarer. Pfarrer Hauck, und sicher auch große Teile seiner Gemeinde gehören zum Netzwerk bekennender Christen in der Pfalz. Sie wollen ein entschiedeneres Christentum verkündigen und leben, und es ist ihnen eine Gewissensfrage. Davor muß man Respekt haben, aber auch in Betracht ziehen, dass nicht jeder damit erreicht werden kann und will. Für mich gibt es damit Parallelen zu dem Fall Pfarrer Roland Reuter in der EKiR, der seinerzeit über den Ungedeihlichkeitsparagraphen "entsorgt" wurde. Die Einleitung dieses Verfahrens wurde ihm vorher sogar angekündigt. Es war sozusagen der Mißbrauch des Ungedeihlichkeitsparagraphen par excellence und führte zur Gründung der Hilfsstelle für Evangelische Pfarrer. In dieser Funktion hat Pfarrer Reuter zahlreichen Amtsbrüdern und -Schwestern beigestanden - ungeachtet ihrer theologischen Ausrichtung.

Bei Pfarr Hauck und seiner Gemeinde hat man eine elegantere Lösung gefunden, indem er durch die Fusionierung der Gemeinden und die Entscheidung der zuständigen Gremien obsolet wurde. War was?

Ob da wirklich eine rein sachliche Entscheidung stattgefunden hat, wage ich zu bezweifeln ohne damit behaupten zu wollen, der eine sei besser geeignet als die andere. Alle Argumenten zu Gunsten von Pfarrer Hauck prallen aber gegen eine Wand, weil vorher nicht offen gesagt wurde, worum es ging und geht. Eine offene theologische oder kirchenpolitische Diskussion findet nicht statt. Es wird nicht gesagt, wann eine Grenze für die Landeskirche überschritten wird oder wann nicht. Es wäre ja auch denkbar, dass die Landeskirche einen eigenständigen Status nahelegt und den Start der eigenständigen Gemeinde mit einer Anschubfinanzierung stützt. Schließlich haben die Gläubigen und ihre Eltern und Großeltern bis dato zum Erhalt der Evangelischen Kirche beigetragen. Häme für ihre Glaubensüberzeugung halte ich für völlig unangebracht.

Dass Pfarrer Hauck und sein Presbyterium vor dem Kirchengericht klagen, wird ihnen zusätzlich zum Vorwurf gemacht. Theologie und Recht gehören wie Bi-metalle zusammen, und man sollte eines nicht mit dem anderen verteufeln. Leider verstehen sich die Kirchengerichte häufig als nachgeordnete Dienststellen der Kirchenleitung, insofern erwarte ich persönlich kein eigenständiges Urteil bzw. eine sachliche Ermittlung, ob es es sich um eine Absprache oder um eine echte Abwägung der Fähigkeiten der beiden Kandiadten gehandelt hat.


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