Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#1 von Gelöschtes Mitglied , 11.09.2013 13:41

Nach Studie zu Betriebsklima in der Wiesbadener Stadtverwaltung: Missstände sollen behoben werden. Von Manfred Gerber

Die Arbeit im Wiesbadener Rathaus war über Jahre hinweg von einem "Klima der Angst und des Mißtrauens" geprägt, einem Klima, das bei einem Drittel der Mitarbeiter zu einem Langzeitkrankenstand von über 6 Wochen im Jahr geführt hat. Durch diese auffällig hohen Krankenstände, Demotivationen und innere Kündigungen entstanden der Stadt jährlich Verluste von über 50 Millionen Euro, 14 Millionen allein aus dem Krankenstand.Auch das ist ein Ergebnis der Studie, die der Magistrat im vergangenen Jahr bei dem Bielefelder Soziologie-Professor Bernhard Badura in Auftrag gegeben hatte. .....Baduras Präsentation in der Magistratspressekonferenz ließ keinen Zweifel daran, dass "die höchste Führungskraft", gemeint war der frühere Oberbürgermeister Helmut Müller (CDU), eine der Hauptursachen dieses schlechten Klimas war.

Wie entsteht Angst in einem Arbeitsumfeld des Öffentlichen Dienstes, der doch sichere Arbeitsplätze garantiert? Indem man zum Beispiel die Leute coram publico vorführt, sagte Bernhard Badura. So verlören sie vor ihren Kollegen das Gesicht, trauten sich kaum noch in die Kantine, weil sie mutmaßten, dass man über sie tuschele, weil sie versagt hätten. Personaldezernent Detlev Bendel bestätigte auf die Frage, ob solche "Vorführungen" öfter vorgekommen seien: "Manche sind häufiger vorgeführt worden." Ein Klima der Angst und der von ihr bewirkten Lähmung der Arbeitskräfte entstehe aber auch dadurch," dass man weiß, dass man keine Fehler machen kann, ohne von oben mit drakonischen Strafen belegt zu werden" sagt Badura. "Es ist eine schwere Schwachstelle in einer Organsiation, wenn Mitarbeiter nicht mehr miteinander vertrauensvoll umgehen" so Badura weiter.

Bei seiner Untersuchung hat er hauptsächlich Amtsleiter und Dezernenten befragt. Die Krankenstandsuntersuchung ergab dann, dass im Dezernat des Oberbürgermeisters die höchste Fehlerquote festgestellt wurde. ... Die mittlere Führungsebene, so Badura, sei in ihrer "Sandwich-Position" sowohl Opfer der Führungsspitze als auch Mitverursacher eines schlechten Klimas. ....Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) hat nun eine Projektgruppe eingesetzt, die sich mit der Verbesserung des Betriebsklimas befaßt und zum Ziel hat, den Krankenstand zu reduzieren. Ihr gehören neben dem OB selbst der Stadrat Detlev Bendel, die Mitglieder einer bereits bestehenden Arbeitsgruppe und Vertreter der Personalräte an. Der Staat, eine Stadt, abe auch jede Firma, so Badura, brauche gute Leute, die "mit Spaß und Motivation, nicht aber mit einem Kloß im Hals" zur Arbeit gingen.
Wiesbadener Kurier 11.09.2013

Mein Kommentar:
Man kann nur hoffen, dass sich dieses Wissen um die Zusammenhänge von Mobbing und Krankenstand weiter verbreitet. In Wiesbaden munkelt man, dass bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister die städtischen Mitarbeiter ihre Chance erkannt und mit ihrer Stimme den bis dahin fast unbekannten Sven Gerich gewählt haben. Diese Chance gibt es im kirchlichen Milieu und in den Einrichtungen der Diakonie nicht. Im Gegenteil die Verpflichtung sich stets als Vertreter eines "besonderen Dienstverhältnisses" zu geben, dessen Leitbild häufig nur heuchlerisch nach außen gelebt wird, setzt die Mitarbeiter unter doppelten Druck.
Euer Sommerapfel


RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#2 von WGM , 20.06.2014 15:41

Liebe Leser,
die gesundheitlichen Folgen sind ein sehr ernstes Thema. Viele Menschen leiden daran und können mitreden,
wenn sie noch die Kraft dazu haben.
Viele leiden darüber hinaus noch an dem Fakt, daß falsche Diagnosen erstellt worden, was falsche Behandlungen zur Folge hat.

Mich erschüttert es immer wieder, daß man Mobbingbetroffenen "Anpassungsstörungen" attestiert.
Immer noch! 20 Jahre nach Leymann! Diese Diagnose ist das blanke Gift und da hilft es in keiner Weise, wenn ein Professor bei
seinem Vortrag die Empfehlung an die Zuhörer gibt: "Überhören sie den Begriff jetzt bitte einfach mal."
(Er weiß also mehr von dem Thema und den damit verbundenen Problemen, ändert es aber nicht sofort in seinem Vortrag)

Man kann es drehen und wenden wie man will, es bleibt falsch:
ob man sagt: die Situation hat sich verändert und das Leiden des Leidenden besteht darin,
daß er sich einfach nicht an diese Veränderung anpassen kann (was er aber tun sollte, dann ginge es ihm besser)
oder
ob man es auf einen innerpsychischen Vorgang verlegt, wie ich es auch schon von den Psychologen gehört habe:
die meinen das dann in etwa so: würde sich die Seele innerlich verrücken (anpassen), dann würde sie ….ja, was dann? ….nicht verrückt?
An was soll sie sich anpassen, damit sie keine Störung hat? Was genau ist die Störung?
Wie ist die logische, sinnträchtige Behandlung?

Also, man kann schon merken: wissen sie selber , was sie da sagen?
Mir hat noch nie ein Mediziner ordentlich erklären können, woran sich das Verhalten oder die Seele eines Mobbingbetroffenen anpassen sollte,
damit es ihm oder ihr gut geht. Was genau meint er denn mit Anpassungsstörung?
Gibt es da jemanden in der Welt, der mehr verstanden hat als ich?
Mehr noch interessiert mich, wer dagegen vorgehen will und das vielleicht schon mal getan hat, die Notwendigkeit sah,
um nicht verrückt zu werden?

WGM

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#3 von Joringel , 20.06.2014 19:20

Liebe WGMler,

vielleicht ist das Wort "Anpassungsstörungen" zynisch gemeint gewesen. Jeder der neu in eine Gruppe kommt, ist meistens erst einmal ruhig und orientiert sich - wie läuft das Häschen hier? Jetz stell' Dir das mal in einem Gefängis vor. Hier herrschen wahrscheinlich rigide Gesetze, aber nicht nur in Gefängnissen... Und wenn Du dann nicht freiwillig den Dir zugewiesenen Platz einnnimmst... Ich meine der Bericht über Wiesbaden spricht doch Bände. Hier wurde ein Versuch gemacht, diesen Zwang zur Anpassung oder zur Aufgabe seiner Authentizität wieder umzukehren. Aber in manchen Einrichtungen wird er immer weiter vererbt. Und der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn da nicht der erklärte Wille da ist, solche Machenschaften nicht zu dulden, werden sie weiter unterstützt und weiter gereicht. Es fehlt das Bewußtsein für die Opfer. Man identifiziert sich lieber mit "den Starken und Mächtigen".
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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#4 von WGM , 20.06.2014 23:42

Liebe Joringel, liebe Leser,

ich habe meinen Beitrag nicht auf dem Hintergrund des Eingangsbeitrages geschrieben,obwohl der auch passst,
sondern in 1. Linie auf das Thema bezogen: MOBBING UND KRANKENSTAND
MOBBING UND FALSCHDIAGNOSEN sind sozusagen das Unterthema zu diesem wichtigen Schwerpunktthema: Mobbing und die Krankheitsfolgen.
Das Wort „Anpassungsstörung“ ist eine Diagnose aus dem LCD, dem ärztlichen Diagnosewerk. -Es hat eine 30er oder 40er Nummer,
weiß jetzt nicht genau welche, ist gleich neben den Depressionen aufgelistet.
Ärzte, die das bei Mobbing bescheinigen meinen das nicht zynisch. Wie gesagt, ich habe noch keinen erlebt, der plausibel erklären kann
warum er zu dieser Diagnose greift.
Es ist aber der Rede wert, vorallem der Erklärung. Die bleiben sie meist schuldig und einer
Auseinandersetzung folgen sie nicht.
Patienten, die sich gegen diese Diagnose gewehrt haben, was selten genug der Fall ist,
haben den Arzt gefragt: an was soll ich mich denn anpassen bei Mobbing?
Sie haben keine oder ausweichende Antworten erhalten. Sie wurden abgewürgt, manchmal auch ein bißchen für dumm erklärt,
daß sie das sowieso nicht verstehen würden.
Eine Patientin bekam gesagt: „Sie sind wie ein störrischer Baum im Wind“, weil sie sich
gegen Mobbing gewehrt hat und wehrt. Dieselbe hörte von einer anderen Ärztin,
daß „man sich heutzutage doch mal vom Chef an den Po fassen lassen sollte“.
Sowas müßte man hinnehmen und sollte sich nicht dagegen verwahren. An sowas müsse man sich in diesen Zeiten anpassen.
Eine Seele, die das nicht kann, sei gestört.

Die Seele ist aber nicht gestört, weil sie sich nicht an Gewalt anpaßt, sondern, weil ihr Gewalt angetan wurde und wird.
Wenn Mobbingbetroffene auf diese Unterscheidung allergrößten Wert legen, kann ich denen nur Recht geben und frage andersrum, welche Art der Anpassungsstörungen denn bestimmte Ärzte haben, wenn sie nicht nachdenken oder falsch denken?
Ich denke dabei an die Frau Dr., die zur Problematik sagte: „Eine gesunde Seele muß Mobbing aushalten!“
Weiterführend heißt das: eine Seele ist gesund, wenn sie sich der Gewalt anpasst.
Was heißt das? Eben Gewalt /Mobbing aushalten? Mitmachen? Gewalt mindestens genauso ausüben? Und damit läge dann keine Anpassungsstörung vor?

Daß diese Diagnose Anpassungsstörung bei Mobbing falsch ist, sagen neben Leymann einige wenige andere Psychiater .
Bei der Mehrzahl der Mediziner kommt und kommt das noch immer nicht an. Sie fragen allen Ernstes: was ist mit dieser Seele los, daß sie Mobbing nicht aushält?
Und das nennen sie dann Anpassungsstörung und verletzen den Patienten damit weiter.
Das passiert nach meiner Beobachtung noch immer zu oft zum Schaden der Betroffenen.
Das würde ich gerne ausgemerzt sehen.
WGM

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#5 von WGM , 25.06.2014 21:53

Am kommenden Samstag, 28.06.14 um 12.00 ihr kann man sich im WDR in der Sendung "Quarks & Co"
mal den Katalog der psychischen Erkrankungen damals und heute ansehen.
Außerdem wird berichtet, daß es "immer mehr psychische Krankheiten gibt ", sowie
"Psychopathen in den Chefetagen" und es
wird die Frage gestellt: Wie verrückt ist noch normal?

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#6 von azalee , 26.06.2014 13:25

"Psychische Krankheiten" - wer ist eigentlich psychisch krank, wer nicht- das ist ein riesiges Diskussionsfeld bei Psychiatern selbst bis dato! Der einzelne "Kranke" stand im Fokus ganz lange Zeit bis die systemische Beratung und Therapie ins Spiel kam und so so nach und nach an Boden gewann und seit 30 Jahren etwa anerkannt ist. Hier nämlich spielt das Umfeld des vermeintlich Kranken, das SYSTEM, worin der zu Behandelnde steht, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ich möchte es mal so sagen: die systemische Therapie drückt nicht den Stempel: PSYCHISCH KRANK auf, obgleich es auch bei ihr nicht ohne Medikamente abgehen mag.

Literatuthinweise: 1. "Irren ist menschlich" von Dörge/Plöger/Teller ( ist zwar ein Lehrbuch für Psychiatrie .ist aber gut lesbar für alle Interessierten 2. Manfred Lütz: "Irre. Wir behandeln die Falschen Unser Problem sind die Normalen" - unterhaltsam und leicht verständlich.


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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#7 von WGM , 27.06.2014 12:21

Liebe azalee, liebe Leser,
Stichwort : „Stempel:PSYCHISCH KRANK“.
Diese Worte werden auch oft als verletzend empfunden. Keiner will psychisch krank sein.
Viele haben Angst davor.
Man kann es im Kreuz haben, am Herzen, an Magen und Niere, aber nicht an der Seele.
Dann hat man nicht nur Kopfschmerzen, was man auch noch haben darf und sogar gut klingt, man hat es „im Kopf“.
Die ganzen abfälligen Wortwendungen im Alltag, im Umgang , haben dazu geführt,
daß sich so mancher erstmal heftig wehrt gegen seelische Krankheiten, Beeinträchtigungen, Störungen, Schwächen.
Das geht dann soweit, daß man auch keine Diagnose eines Arztes mehr vertragen kann. Welch Glück, wenn der behutsam ist!

Die Formulierung, daß „Mobbing krank macht“ ist offenbar weniger problematisch.
Es gilt dann, wenn unterstrichen werden muß, wie schädlich, gefährlich , zerstörend Mobbing ist.
Mobbing führt in jedem Fall zu Störungen der Gesundheit, körperlich wie seelisch.
Man kommt nicht umhin, eine eigene Anerkennung dessen zu finden.
Für sich selbst merkt man ja auch, woran es durch Mobbing hapert und das macht einem
Angst und schwächt.
Das Stichwort „Eigendiagnose“ hören manche Ärzte nicht gern, weil sie für sich das Alleinbestimmungsrecht meinen haben zu müssen.
Es ist aber ein Ausdruck geistiger Stärke und Wissensaneignung, Weiterbildung, wenn man da zumindest erstmal für sich
zu Aussagen kommt.
In anderen Fällen mag es dem Betroffenen völlig egal sein, was da zunächst einer in die Akten schreibt,
weil es für ihn um ganz dringend existentielle Dinge geht oder weil er so weit ist, daß er über allem steht.
Wenn das in diesen Fällen nicht mit Falschbehandlung verbunden ist, ist das auch erstmal zweitrangig. Es gibt ja die „Anfangsdiagnosen“,
den „Diagnoseverdacht“, was heißt, daß andere, richtige folgen können.
Sie sollten, müssen folgen, sage ich, weil ich mit so vielen Menschen zu tun hatte, die aufgrund seelischen
wie körperlichen Schmerzes falsch behandelt worden sind.
Und damit wird Erkrankung oder Störung dann chronisch.

Inzwischen unterscheiden sich fortbildende Ärzte ja auch zwischen PSYSCHISCHER
ERKRANKUNG und PSYCHISCHER STÖRUNG und gehen teilweise sorgfältiger mit Diagnosen um.
Ich sage teilweise und weise auf die Gefahr hin, daß einerseits heruntergespielt wird „alles nicht so schlimm“ und andererseits damit die Gefahr der Chronifizierung nicht erkannt und nicht gebannt wird .

Wichtiges Thema bleibt das alles.

WGM

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#8 von azalee , 27.06.2014 12:41

Was ist eine psychische Störung? Was ist eine psychische Krankheit? Auch da wird man verschieden Antworten erhalten.
Wohl wahr, Menschen , die "Kontakt" hatten mit der Psychiatrie , haben Angst vor einem Stigma und zu recht.


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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#9 von Janchen , 27.06.2014 12:57

Irgendwie sind wir alle geschädigt - nur die, die von sich behaupten, sie wären gesund - sind wirklich krank !


Oder ....


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."


Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#10 von WGM , 27.06.2014 13:08

Schizophrenie wird als eindeutige psychische Krankheit katalogisiert, weil da von vornherein innere Verletzungen vorliegen.
Das versucht man durch den Begriff Störungen zu unterscheiden von Außeneinwirkungen durch Gewalt, Terror, was zu Verletzungen führt,
die ohne diese nicht da wären.
Das finde ich schon eine nicht wichtige Unterscheidung und wird manchen Mobbingbetroffenen, der in die Irritation gedrängt wird:
"ich bin nicht mehr normal" oder "Bin ich noch normal?", helfen.
Grundsätzlich kann man immer fragen: was ist krank? Was ist gesund? Und was bedeuten diese Schubladen?
Ich habe bei einem Arzt mal herausgehört, daß es ihm darum geht, daß Menschen erkennen und anerkennen sollten,
daß jeder seine schwache (n) Stelle (n) hat und daß er es für wichtig hielt, zu ergründen, wie man gedenkt, damit umzugehen?
Und im nächsten Schritt die Frage: wie berücksichtige ich demzufolge die schwache(n) Stelle(n) beim anderen?
Er hat es , glaube ich, sogar verwundbare Stelle (n) genannt und dieses Wort erhellt vielleicht besser, was er damit meint.
Seelen sind verwundbar wie Körper, ob sie dann krank sind, darüber kann man hin- und her nachdenken.

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#11 von Janchen , 27.06.2014 13:18

Wie kommst Du ausgerechnet auf Schizophrenie?

Ich denke, dass in unseren psychatrischen Einrichtungen viele saßen / sitzen, die von ihrem Umfeld kaputtgespielt wurden. Bloss weil sie nicht der gängigen Norm entsprechen. Im Mittelalter verbrannte man die auf dem Scheiterhaufen.....

Es gibt zur Genüge Leute, die glaubende Menschen für chizophren halten. Und es gibt Psychopathen, die dafür sorgen, dass andere das glauben.



.....


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."


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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#12 von WGM , 27.06.2014 22:53

Ich kann mitgehen, wenn Mediziner Schizophrenie als Erkrankung einstufen.
Ich kann auch damit leben, es als Erscheinungsform zu bezeichnen oder sonst wie.
Auf jeden Fall ist es in diesem Zustand so, daß man Dinge sieht, die nicht wirklich da sind.
Dieter sagt mir: wenn ich auf Toilette gehe, dann gucken meine Nachbarn zu.
Wenn ich ihn frage, wo sie sind, sagt er, daß sie durch die Wand kommen und zugucken.
Er beschreibt auch viele Details und sagt , sie mobben ihn.
Was soll ich als Laie anderes denken, als daß das aller Wahrscheinlichkeit nach krank ist und wahnhaft.
Ich denke auch, daß er in ärztliche Hände gehört und weniger in meine.
Da er mir sagt, daß er einen guten wöchentlichen Gesprächspartner hat, sage ich ihm , daß er das weiter machen sollte, er braucht keinen Mobbingbegleiter. Wirklich nicht? Nein. Er verabschiedet sich zufrieden.

Daß die Behandlung von Schizophrenen in Psychatrien dringend verändert werden muß,
da stimme ich Dir zu. Falschbehandlung hat noch lange nicht aufgehört.
Ich darf garnicht dran denken, so schlimm finde ich es.
Aber da bedarf es eben auch des Handlungswillens und nicht mehr des Sprücheklopfens.
Und wenn schon Reden,dann die direkt ansprechen, die den Schaden verursachen oder
unterstützen.

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#13 von Janchen , 28.06.2014 10:24

Zitat von WGM im Beitrag #12
Ich kann mitgehen, wenn Mediziner Schizophrenie als Erkrankung einstufen.
Ich kann auch damit leben, es als Erscheinungsform zu bezeichnen oder sonst wie.
Auf jeden Fall ist es in diesem Zustand so, daß man Dinge sieht, die nicht wirklich da sind.

Vielleicht haben diese Menschen nur eine andere Wahrnehmung, die sich dem Durchschnittsmenschen entzieht?
Ich als HSP habe auch eine andere Wahrnehmung, die anderen völlig unverständlich erscheint. In unserer strukturierten aufgeklärten Welt, ist kein Platz für Menschen, die anders sind. Das heißt aber nicht, dass diese krank sind. Sie sind einfach nur anders und auch sie haben ihren Platz in Gottes Plan.

Und vielleicht ist "Schizophrenie" auch nur eine Art Schutzpanzer?

Und Schulmediziner, die nicht anerkennen, dass der Mensch aus Körper - Geist - Seele besteht, sie sollte man meiden.




....


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zuletzt bearbeitet 28.06.2014 | Top

RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#14 von WGM , 28.06.2014 11:09

Ich möchte nochmal klarstellen, daß krank für mich kein Schimpfwort oder ähnliches ist.
Die meisten sind irgendwie krank, leider nicht in Behandlung oder in der falschen.
Und bei der Schizophrenie benutzt du selbst das Wort vielleicht in Bezug auf die Wahrnehmung.
Die Beispiele, die ich vor Augen habe, entsprechen den oben beschriebenen und ich denke weiterhin, daß wer so sieht, was nicht da ist , krank ist.

Ich habe keine ausreichende Übung im Umgang mit Menschen, die an Schizophrenie leiden, hatte aber in meinem Leben
ein paarmal Gelegenheit dazu und das Glück mit großer Fassung, innerer Ruhe und „Normalität“ auf sie zuzugehen. Daß das ankam, konnte ich spüren.
In einem Fall, war es so, daß der uns bis dahin unbekannte Christoph offenbar „ganz normal“ provozieren wollte.
Er belauerte mich, während er durch den Raum ging, seine Zigarettenasche aufs Parkett stippte,
dann auf die guten Möbel , die Neige aus dem Glas aufs Furnier goss usw.
Ich tat so, als würde ich es nicht sehen und stellte ihm harmlose freundliche Fragen, auf die er auch einging. Er regte sich deutlich ab.
Meine Freundin guckte immer mal durchs Türglas, ob ich die Situation noch meistere.
Sie versuchte währenddessen, seinen Arzt, der sein ehemaliger Schulfreund war, zu erreichen. Das gelang ihr dann auch und Christoph ging dorthin.
Der Arzt sagte uns danach, daß die Situation sicher schien, aber gefährlich war.
Christophs Ausraster bedeuten in der Regel, daß die Möbel fliegen. Und daß ich durchaus
in einer bedrohlichen Lage war, das hatte ich neben aller Ruhe auch gemerkt.
Das ist doch das wesentliche an der Erkrankung, daß unkontrollierte Ausraster Schaden verursachen und in Mitleidenschaft ziehen.
Da ist Schutz erforderlich und auch ich möchte, daß bei solchem Verhalten gesundheitsfördernde Maßnahmen durch Fachleute erfolgen.
Ich habe da also kein Vielleicht, meine Kritik gilt der nicht ausreichend guten Behandlung.
In vielen Einrichtungen besteht das Interesse darin, die Patienten mit aller Gewalt an das dort herrschende System anzupassen,
anstatt wie wir es alle brauchen, auch Invidualität zuzulassen und darauf einzugehen.

Stichwort „Schutzpanzer“: ich vermute auch, daß die Sensibilität bei schizophrenen Menschen sehr, sehr hoch ist. Aber wie gesagt, die Ausraster....

Ja, es gibt leider wirklich Ärzte, wo man Patienten sagen muß: meide sie.

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RE: Der Zusammenhang von Mobbing und Krankenstand

#15 von Janchen , 28.06.2014 11:22

Entschuldigung, aber eigentlich weiß ich nicht wirklich, worum es Dir geht? Zumindest in punkto Schizophrenie. Mobbing und diese Diagnos stehen ja nun nicht in einem kausalen Zusammenhang.

Und ja, Schizophrene haben sicher eine erhöhte Sensibilität. Sensibel zu sein bedeutet nicht, gleichzeitig ein guter Mensch zu sein. Es gibt auch böse sensible Menschen. Demzufolge gibt es auch böse Schizophrene.

Früher dachte ich auch mal, dass sensibel = gut ist. Aber das war meiner subjektiven Denkweise geschuldet. Objektiv betrachtet, bedeutet sensibel erst einmal nur, eine feinere Wahrnehmung zu besitzen.


LG Jani


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Eine letzte Gewissheit?
Schadenersatz nach Mobbing

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