Liebe Freunde, Achim hat schon einmal den Gedanken geäußert, dass es auch im kirchlichen Raum möglich sein müsse, nach Mobbing auf Schadenersatz zu klagen. In Hessen gab es jahrelang ein sehr prominentes Verfahren. Es ging um vier Steuerfahnder in Frankfurt, die dagegen protestiert hatten, dass vermögende Steuerzahler begünstigt werden sollten. Für Drei von ihnen muß der Gutachter Schadenersatz zahlen, da sein Gutachten falsch war. Diese Meldung ist vom 30.09.2014:
Schadenersatz für suspendierte Steuerfahnder
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Teilerfolg für die suspendierten Steuerfahnder: Drei der vier geschassten Finanzamtsmitarbeiter bekommen Schadenersatz von dem Gutachter. Das Frankfurter Landgericht bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der «Frankfurter Neuen Presse».
In der Affäre geht es um vier Ex-Steuerfahnder, die am Finanzamt Frankfurt V nach schweren Konflikten mit Vorgesetzten und teils langer Krankheit zwangspensioniert wurden. Sie fühlten sich gemobbt, weil sie gegen eine Verfügung opponiert hatten, die ihrer Ansicht nach vermögende Steuersünder schonen sollte. Die Behörde stützte sich bei der Suspendierung auf psychiatrische Gutachten im Auftrag des Landes Hessen, die ihnen «paranoid-querulatorische Störungen» attestierten, sich später aber als falsch herausstellten.
Das Landgericht Frankfurt sprach drei von ihnen am vergangenen Freitag Schadenersatz zu: Der Gutachter muss rund 54 000 Euro, knapp 70 000 Euro und knapp 75 000 Euro an die Opfer zahlen. Das vierte Verfahren war laut Gerichtssprecher bereits im Januar abgewiesen worden. Gegen das Urteil kann der Gutachter Berufung einlegen.
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Heute ist in der Zeitung zu lesen: Gemobbter Fahnder der will Mobbingbeauftragter werden. Landtag Minister und Abgeordnete entschuldigen sich bei vier Finanzbeamten. Leider finde ich keinen Link zu diesem Artikel. Das Land Hessen arbeitet daran, den Vieren eine Rückkehr in den Landesdienst zu ermöglichen. Da laufen wohl Verhandlungen, jedenfalls fordert Einer der der Betroffenen einen sechsstelligen Betrag für die vier Ex-Beamten und er kann sich eine Rückkehr als Mobbingbeauftragter mit einem offenen Ohr für Whistleblower vorstellen.
Auf jeden Fall eine interessante Entwicklung.
Euer Joringel