...oder das Thema lieber diplomatisch umschreiben, damit die Täter wie z.B. leitende Personen in der Evangelischen Stiftung Neinstedt ihr Gesicht wahren können?
In diesem Jahr referierte der anerkannte Fachmann Dr. phil. Josef Schwickerath zum Thema anlässlich der Jahrestagung des Vereins D.A.V.I.D.e.V. in Sondershausen. In seinem Buch: Mobbing erfolgreich bewältigen ISBN 978-3-621-28105-8 lautet das allerletzte Kapitel: Positionen zum Thema Mobbing auf S.149 und da heißt es unter (1):
"Wer sich mit dem Thema "Mobbing am Arbeitsplatz" befasst, stößt bisweilen auf Unverständnis bei anderen, manchmal auch bei professionellen Helfern. Einige nehmen das Phänomen ernst, andere bagatellisieren es."
"Manche leugnen es" möchte man noch hinzufügen, wenn man das Nicht-Einschreiten der Führungskräfte in Neinstedt betrachtet bzw. das Mittun, indem für das Opfer Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die es zerstören sollen und das mittlerweile nun seit vielen Jahren. Ja, es scheint sogar ein System zu geben, wonach die Mittäter belohnt werden, indem ihre eigenen Arbeitsbedingungen auf Kosten der Opfer "geschönt" werden, wenn sie sich nur tapfer zum Mitmachen und Schweigen benutzen lassen.
Soll nun das Opfer sich zusätzlich mit der Bagatellisierung der Arbeitsplatzsituation kasteien? Vielleicht bin ich nicht gut genug? Vielleicht lade ich andere durch mein Stillhalten geradezu zu Mobbing ein? "Nein," ruft Josef Schwickerath, "nehmen Sie Ihre Einschätzungen und Empfindungen ernst und machen Sie das auch deutlich." Und das gilt sicher nicht nur allein für eine therapeutische Situation, sondern sicher auch für die Falle des Selbstzweifels am Arbeitsplatz. "HILFE, ICH WERDE GEMOBBT!" Dieses Ventil braucht der Betroffene, sonst erstickt er seelisch.
und unter Pos. (5) heißt es: "Es ist wichtig, sich aufgrund der eigenen Erfahrungen auch für eine gesellschaftliche Ächtung des Phänomens "Mobbing" einzusetzen, indem man sich beispielsweise für einen fairen Umgang am Arbeitsplatz in unterschiedlichen Gremien engagiert."
"Evangelische Kirche als Mobbingfreie Zone " oder "Evangelische Stiftung Neinstedt - Mobbing nicht bei uns!" das klingt doch seriös und vertrauenerweckend. Das würden sich der Ratspräsident der EKHN Herr Dr. Bedord-Strohm und der Vorsitzende der Evangelische Stiftung Neinstedt, Herr Stephan Zwick, sicher gern auf die Fahnen schreiben und entsprechende Fernsehsendungen oder Presseberichte souverän goutieren. Aber wenn der Wind aus der anderen Richtung weht, nämlich Mobbing in den eigenen Reihen wahrzunehmen und zu bekämpfen, Einfallstore für Mobbing zu schließen, Mobbingopfer zu rehabilitieren, dann geht das rote Stoppschild hoch, 'Mobbing gibt's nicht bei uns. Basta. Und überhaupt, der Begriff ist ja nicht justitiabel und wird so inflationär benutzt... Und außerdem macht es noch Arbeit, das Auseinanderdröseln eines Mobbinggeschehens, da haben wir Wichtigeres zu tun'. "Nein", sagt Euch Joringel" denn dieses Wegsehen, Schönreden und Bagatellisieren schafft ein Klima der Leisetreterei und Anpassung und beeinflusst das gesamte Arbeitsklima nach dem Motto: Ducken lohnt sich! Da hilft auch keine Beschwörung der lutherischer Tugenden in der Öffentlichkeit, wenn sie intern als Störungsfaktoren gebrandmarkt werden.
Klare Kante zeigen, das denkt Joringel.