Evangelische Kirchengemeinde Nieder-Saulheim - ein Marionettentheater?

#1 von Pole Poppenspäler ( gelöscht ) , 20.03.2019 12:19

(Saulheimer Geflüster T.1)

Merkwürdige Dinge geschehen in Nieder-Saulheim. Der Gemeindepfarrer ist kalt gestellt.
Warum? Das weiß angeblich keiner. Und wenn es einer weiß, dann sagt er nichts.

Schön wäre es ja, wenn er angeblich den berühmten goldenen Löffel gestohlen hätte.
Dann könnte er ja sich selbst anzeigen und die Sache würde von neutraler Seite g e k l ä r t.


Hat er aber nicht, und die Gerüchteküche brodelt.

Gibt es denn keinen Kirchenvorstand in Nieder-Saulheim, den man fragen kann?

Nein, dieser ist geschlossen zurückgetreten.

Zurückgetreten - alle? Ja, warum das denn?

Ja, das weiß doch keiner.

Aber dann muss es doch der Pfarrer wissen!

Der Pfarrer? Oh, nein, bloß nicht, der darf doch nichts sagen.

Ja, darf er denn nicht sagen, dass er keinen goldenen Löffel gestohlen hat?

Nein!!!

Also, das verstehe ich nicht, wenn da Gerüchte brodeln, darf er nicht sagen, da ist nichts Wahres dran?

Nein, darf er nicht!!!! Denn dann spaltet er die Gemeinde!

DER? Er ist doch nicht zurückgetreten, er will doch sicherlich arbeiten und die Gemeinde wie früher zusammenführen!

Ja, aber er darf doch nicht.

Ja, warum denn nicht?

Eben, das weiß doch keiner.

Aber der zurückgetretene Kirchenvorstand vertritt bzw. vertrat doch die Gemeinde oder?

Ja!

Gut, dann muss er doch der Gemeinde, die ihn gewählt hat, auch sagen, warum er nicht mehr Kirchenvorstand sein will.

Vielleicht müsste er es, aber er tut es nicht.

Und die hohen Herren und Damen in Darmstadt in der Kirchenleitung, was sagen die denn dazu?

Nichts! Jedenfalls nicht laut.

Wie meinen Sie das?

Also, in der Presse steht, der Pressesprecher darf auch nichts sagen.

Oh, das klingt ja wie bei...wie bei....äh…..dem in der Türk…

Stopp! Sagen Sie es nicht! Die hohen Damen und Herren in Darmstadt vertragen keine Kritik.

Und was machen die denn dann, da oben?

Die ziehen die Fäden!

Wie - sind das Chirurgen? Ich dachte die leiten die Gemeinden und die Landeskirche geistlich???

Nein! Schon mal ein Marionetten-Theater gesehen?

Ja, sicher.

Schon mal gehört, dass die Puppenspieler vorher gesagt hätten: "Meine Puppe macht gleich das und das."

Nein!

Sehen Sie!

Woher wollen S I E das denn wissen? Ist das nicht üble Nachrede?

Vorsichtig mein Freund! Vor drei Jahren hat es ein ähnliches Marionettenspiel in Oberhessen in der Evangelischen Kirchengemeinde in Burgholzhausen gegeben. Und das war nicht das erste und letzte Mal, nur die Gemeinden wissen in der Regel nicht von einander.

Und was ist da mit dem Pfarrer passiert?

Er wurde von seinem Kirchenvorstand nach Strich und Faden drangsaliert.

Aber da haben die hohen Damen und Herren aus Darmstadt doch bestimmt hinter ihm gestanden und ihn geschützt!

Nein, haben sie nicht.

Und der Pfarrer, hat der auch geschwiegen?

Nein, eben nicht! Er hat sich im Gemeindeblatt verteidigt. Er hat sachlich bewiesen, dass an der angeblichen Umfrage zu seiner Gemeindearbeit nur einige, wenige Drangsalierer mit Gefolge teilgenommen hatten. Die Darmstädter Puppenspieler entschieden...

Jetzt weiß ich schon was kommt: Er hat die Gemeinde gespalten.

Genau! Und danach kam es zu einer Mediation.

Aber das ist doch sehr vernünftig! Das hätten die hier in Nieder-Saulheim auch mal machen sollen.

Ja, das macht aber nur Sinn, wenn beide Parteien der Mediation und dem Mediator zustimmen. Und damals in Burgholzhausen, der war von der Kirche beauftragt.

Aha! Wes Brot ich es, des Lied ich sing. Lassen Sie mich raten. Der Pfarrer musste gehen?

Richtig! Er sollte er weg, und damit basta.Übrigens hatten sich viele aus der Gemeinde nachdrücklich für ihn eingesetzt. Und danach wurde das Pfarrhaus mit Volldampf renoviert.

Wie schön für den neuen Pfarrer. Hat sich denn danach noch jemand in dieses Wespennest getraut?

Das war gar nicht mehr nötig, nein, das Pfarrhaus wurde verkauft!

Verkauft? Haben die tatsächlich keinen neuen Pfarrer mehr gefunden? Ich wollte nur einen blöden Witz machen.

Nein, die Puppenspieler aus Darmstadt haben erst gar keinen gesucht. Die haben die Gemeinde einfach mit einer Nachbargemeinde (Friedrichsdorf) zusammengelegt. Und... die selbständige Kirchengemeinde Burgholzhausen ist nun für immer Geschichte! Aus! Ende!

Und der alte Kirchenvorstand, also die Drangsalierer?

War da was? Man hat nie wieder von ihnen gehört, nachdem alles kaputt war.

Vorhang zu - das Spiel ist aus und kein Applaus!


Pole Poppenspäler
zuletzt bearbeitet 20.03.2019 17:03 | Top

RE: Evangelische Kirchengemeinde Saulheim - ein Marionettentheater?

#2 von Achim , 20.03.2019 15:21

Lieber Poppenspäler,

zunächst darf ich Dich in unseren Reihen herzlichst begrüßen! Und dann danken wir Dir für Deine unterhaltsame "Reportage" aus Saulheim, bei der es sich vermutlich um reine Satire handelt, die hoffentlich nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat?

Das geschilderte Geschehen kommt uns allerdings schon irgendwie bekannt vor, könnte sich auch in Witten, Meppen, Bremen oder sonst wo in den Landeskirchen unserer EKD ereignet haben.

LG

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RE: Evangelische Kirchengemeinde Nieder-Saulheim - ein Marionettentheater?

#3 von Joringel , 21.03.2019 10:38

Mich würde mal interessieren ist es Mobbing oder Bossing? Für beide Varianten gibt es etliche Beispiele in der Landeskirche EKHN. Das Mittel zum Zweck sind gewisse Paragraphen im Kirchenrecht, die es möglich machen, einen Pfarrer oder eine Pfarrerin anzugreifen, auch wenn er/sie sich nichts hat zu schulden kommen lassen. Die Betroffenen verlieren ihren guten Ruf, ihr Zuhause, ihr soziales Umfeld und müssen Einschränkungen ihrer Bezüge hinnehmen ohne dass es einen nachvollziehbaren Grund gibt. Da das alles nicht greifbar ist glauben Viele ' Mensch irgendwas muss doch da gewesen sein'. Mit anderen Worten, es bleibt immer etwas hängen. Und die Pfarramtskollegen ducken sich weg. Niemand würde es wagen sich öffentlich für einen Kollegen einzusetzen.

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RE: Evangelische Kirchengemeinde Nieder-Saulheim - ein Marionettentheater?

#4 von Panama , 21.03.2019 17:28

Zu deinen letzten zwei Sätzen: Wes Brot ich ess, das Lied ich sing.
Die lieben Kollegen wissen doch auf welcher Seite sie zu stehen haben, wenn sie im Leben weiter kommen wollen. Und man kann sagen: Die Rechnung geht für sie in der Regel auf. Was ein mir gut bekannter Pfarrer erlebt hat, ist David-intern bekannt. Mobbing halt...
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