Konspiratives Mobbing vor dem Mauerfall

#1 von Sternentaler , 18.03.2019 21:52

Konspiratives Mobbing zwischen DDR und BRD Kirchen?
Dieser Bericht vom Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/wer-in-de...de.html?dram:ar
führte mich zu dieser Fragestellung. Das Ergehen dieser kirchlichen Mitarbeiter sollte auch mit im DAVID-Fokus stehen. Das Versagen und die Schuld wurde in der EKD nicht aufgearbeitet.
Hier einige Passagen aus der Sendung:
Berufsverbot für DDR-Pfarrer (von Christoph Richter)
Es ist ein weitgehend unerforschtes Thema: Pfarrer der evangelischen Kirche in Ostdeutschland, die einst die DDR verlassen haben, bekamen damals eine Art Berufsverbot. Ihnen wurde die Ordination entzogen. Mitgeholfen haben westdeutsche Gliedkirchen…
Bis heute ein Tabu-Thema (evangelische Kirchenhistoriker Friedemann Stengel)
Innerhalb der evangelischen Kirche wird über dieses Thema und die Folgen für die Betroffenen kaum gesprochen. Bis heute ein Tabu-Thema. „Sie haben eine zweite Ent-Heimatung – nachdem sie ihre Heimat verlassen haben – durch ihre Kirche erlebt. Und wenn sie nach 1990 wieder zurückgekommen sind, haben sie möglicherweise noch eine dritte Ent-Heimatung erlebt, wenn sie in ihrer ehemaligen Kirche keine Stelle bekommen haben. Diese Fälle haben wir.“
Bis heute geht ein tiefer Riss durch die ostdeutsche Mehrheitsgesellschaft, zwischen denen, die geblieben, und denen, die gegangen sind. Bis heute fühlen sich Kirchenmitarbeiter, die in den Westen übergesiedelt sind, gebrandmarkt als Verräter.
„Meines Erachtens hat die Mehrheitsgesellschaft des Ostens sich mit den Fällen in denen politisch deviante, abweichende Oppositionelle, renitente Menschen gemaßregelt, unterdrückt, in den Westen gedrängt worden sind, nach wie vor nicht verarbeitet. Deswegen gilt es, dass die tragenden Institutionen, die nach wie vor bestehen – dazu gehören die Kirchen, auch wenn sie in einer Minderheitensituation sind –, dass sie offen über diese Fälle sprechen und klar machen, dass an diesen Rändern die Diktatur am Heftigsten zugeschlagen hat.“…
Die Situation vieler Pfarrer ist ähnlich: Die erzwungene Übersiedlung in den Westen und die damit verbundene Entlassung aus dem beamteten Pfarrdienst, sie macht sich bis heute bemerkbar -im Portemonnaie wegen einer deutlich niedrigeren Rente. Maßgeblich mit beteiligt: EKD-Gliedkirchen aus den alten Bundesländern.

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