Große Brockenhexe: Liebe Hexenkinder, wir haben jetzt eine Menge Informationen gesammelt. Kann mir mal Jemand zusammenfassen, was wir über die alte Zeit gelernt haben?
Ein Hexenkind: Also, ich habe gelernt - in der alten Zeit gab es einen Herrscher. Einen König oder so etwas Ähnliches. Dieser hatte ganz, ganz viel Macht. Er hat die Macht nicht mit anderen geteilt. Aber andere Leute angehalten, in seinem Namen zu handeln. Viele Leute in dieser Zeit hatten Namen, die neu waren und ihre Vorbildlichkeit beschrieben (z.B. Edelmann, Bergmann oder Ehrstark) oder sie hatten Namen, die von alten, berühmten und gütigen Menschen stammten, z.B. Stephan oder Johannes oder Hans. Das sollte wohl auch helfen, in Worten und Taten tugendhaft zu sein. Aber dass klappt nicht immer. Es gab zwar auch Recht. Aber nur der Herrscher durfte sagen, was Recht und Unrecht war. Und wenn Jemand Unrecht geschah und der Herrscher hat das gedeckt, dann hatte dieser arme Mensch keine Chance, aber....
Große Brockenhexe: Stopp! Stopp! Woher hast Du denn so viele Weisheiten?
Ein Hexenkind: Na, ich habe gut zugehört. Und wir Hexenschülerinnen diskutieren auch untereinander. Wir Hexenkinder müssen Dich ja wohl nicht daran erinnern, dass uns das allergrößte Unrecht geschah. Die Hexenverbr.....
Große Brockenhexe: Das ist jetzt nicht das Thema!
Kleine Brockenhexe: Und was ist dann das Thema?
Große Brockenhexe: Das Thema ist - wie sieht es denn heute aus? Was ist denn besser geworden in unserer Zeit?
1. Hexenkind: Wir haben Demokratie!
2. Hexenkind: Gewaltenteilung
3. Hexenkind: Es gibt auch Rechtsberatung, wenn man nicht mehr weiter weiß - auch für Arme.
4. Hexenkind: Wir haben auch Frauenbeauftragte, wenn Männer Frauen fertig machen.
Große Brockenhexe: Ja, das kommt mehr in der Arbeitswelt zum Tragen.
Kleine Brockenhexe: Gibt es hier auch eine Frauenbeauftragte?
Große Brockenhexe: Hier in der Stiftung? Da habe ich noch keine gesehen!
Kleine Brockenhexe: Vielleicht ist sie auch unsichtbar - so wie wir?
Große Brockenhexe: Eine Menschenfrau? Nein, das können die nicht.
1. Hexenkind: Und was machen die Frauen dann, wenn sie fertig gemacht werden? Die Frömmsten sollen manchmal die Schlimmsten sein!
Große Brockenhexe: Dann können sie zur Mitarbeitervertretung gehen. Unter denen gibt es auch viele Frauen. Die lassen sie schon nicht im Stich.
Kleine Brockenhexe: Stimmt! Das habe ich auch gehört.
Große Brockenhexe: Geht's auch genauer? Was hast Du gehört?
Kleine Brockenhexe: Willst Du es wirklich wissen?
Große Brockenhexe: Wir sind jetzt in der Jetztzeit und da erforschen wir alles, was uns beschäftigt.
Kleine Brockenhexe holt tief Luft: Also, die Krähen krächzen es von den Dächern und die Kröten unken es aus dem feuchten Gras. Die Frau, die ihr manchmal weinen hört, sollte vor langer, langer Zeit weg. Sie hatte damals eine Führungsaufgabe und übte diese vorbildlich aus. Deshalb wollten sie auch ihren Ruf ganz zerstören und haben einen Diebstahl dieser Frau
vorgetäuscht. Damit begann ihr Leidensweg unken die Kröten.
Brockenhexenkinder im Chor: Und das hat funktioniert?
Kleine Brockenhexe: Gott-sei-Dank nicht. Die Kollegen, die sie gut kannten, wussten genau, dass das eine Lüge war.
Große Brockenhexe: Und was hat die Ärmste dann gemacht?
Kleine Brockenhexe: Sie ging vor Gericht und konnte die Intrige beweisen. Aber dann wurde es erst richtig schlimm.
Alle Hexenkinder im Chor: W I E S O das denn?
Große Brockenhexe: Da hatten viele ihre Finger im Spiel. Und sie konnten sich ihre eigene Schlechtigkeit nicht eingestehen. Das hatte schlimme Folgen.
Alle kleine Brockenhexen: Das verstehen wir nicht, das verstehen wir nicht.
Große Brockenhexe: Das versteht niemand hier, der diese Geschichte kennt. Denn dann ging es immer weiter. Denn die Übeltäter mussten ja beweisen, dass ihre Untaten "rechtens" waren.(Da lachen ja die Unken) Seit fast 20 Jahren wird die Frau jetzt schikaniert. Und weil wir vorhin über die Mitarbeitervertretung gesprochen haben, die haben wirklich alles versucht mit der Geschäftsleitung zu sprechen und die letzte Schikane gegen die arme Frau abzuwenden. Vergebens.
Kleine Brockenhexe: Aber dieser Bruder Hans! Man tuschelt, er hat sie sogar ausgebildet. Der kennt sie doch und weiß wie verantwortungsvoll sie sich für behinderte Menschen einsetzt. Die Diakonische Gemeinschaft sagt doch von sich selbst: Unsere diakonische Gemeinschaft gibt uns Halt für die Anforderungen, die sich uns täglich stellen. Sie bestärkt und ermutigt uns in unseren Aufgaben. Durch seelsorgerische Begleitung und Beratung und im Gebet miteinander erfahren wir in schwierigen Situationen unseres Lebens Beistand. Wir wissen uns in dieser Gemeinschaft von Gleichgesinnten getragen.Wirkt das denn nicht bei ihm - dem Bruder?
Große Brockenhexe: Das weiß ich nicht. Aber nach Außen sieht es so aus, als ob er die letzte Versetzung zumindest nicht aufgehalten hat.
Kleine Brockenhexen verzweifelt: Aber wir leben doch jetzt in einer modernen Zeit? Dürfen die das denn? Und wollen die denn wirklich so sein? Schaut mal, was die noch über sich geschrieben haben, die Brüder und Schwestern.
"Was wir uns fragen:
1.) Wie ehrlich ist unsere Rede zu dem, was wir tun?
2.) Welche sozialen Nöte nehmen wir heute wahr und wie können wir neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln?
3.) In welcher Weise verbessern wir die Zufriedenheit der Bewohner, der Beschäftigten und der Mitarbeiter?
"
Große Brockenhexe: Vielleicht sind sie auch traurig, aber haben einfach die Antwort noch nicht gefunden. Ich glaube, für heute sind wir alle fertig.