Mir auch.
Panama
Mir auch.
Panama
Beiträge: | 113 |
Punkte: | 357 |
Registriert am: | 19.10.2016 |
Kleine Brockenhexe: Der Unterricht von gestern lässt mir keine Ruhe mehr. Kann ich Dich was fragen?
Große Brockenhexe: Kommt drauf an. Hier wird viel erzählt, und ich möchte nur sagen, was ich auch weiß.
Kleine Brockenhexe: Ich versuch's mal. Du sagst, die Frau die hier manchmal leise weint, wurde schikaniert. Wie machen die das denn und kann man das nicht anzeigen? Schikanieren ist doch so eine Art Menschenquälerei.
Große Brockenhexe: Das hast Du aber wirklich richtig gesagt. Aber das Schlimme am Schikanieren ist, man kann es furchtbar schlecht nachweisen. Als Vorgesetzte hatte sie meistens die Bereichsleiterinnen bekommen, die an ihrer gezielten Verleumdung beteiligt waren. Die machen dann genüsslich weiter. Das Ziel heißt - weg mit der Frau, der wir Unrecht getan haben, denn Aus den Augen - aus dem Sinn, basta! So war es auch während ihrer Tätigkeit auf dem Osterberg. Und Du findest ja keine Zeugen unter den Mitarbeitern, alle haben Angst selber in das Visier dieser "tüchtigen" Vorgesetzten zu gelangen.
Kleine Brockenhexe: Stimmt. So etwas habe ich auch gehört. Die leise weinende Frau hat sich besonders für mehrfach behinderte Bewohner eingesetzt und ihre Signale sehr gut verstanden. Manche Eltern waren richtig dankbar dafür ihr Kind in so guten Händen zu wissen. Sie mussten machtlos zu sehen, wie nach vielen Anläufen unter fadenscheinigen Vorwänden die Vertreibung vom Osterberg gelang.
Große Brockenhexe: Das geht aber nur, wenn sie von Oben gedeckt werden. Denn angeblich gab es ja ein neues Konzept der Geschäftsleitung und neue Aufgaben für die unser Opfer dringend gebraucht wurde. Alles Nonsens. In Wirklichkeit sollte sie am langen Arm verhungern, indem man ihr die Selbstständigkeit nahm. Das ist übrigens typisch bei den Menschen, wenn sie Jemand fertig machen wollen. Die Opfer bekommen einen Arbeitsplatz aber keine Kompetenzen. Und Vorschriften, Vorschriften, Kontrollen und Kontrollen, die nur für das Opfer gelten. Für die anderen nicht.
Kleine Brockenhexe: Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Menschen manchmal beneidet. Sie haben so viele schöne Dinge, die wir nicht haben. Bei uns ist alles so rauh und wild und schwer. Aber jetzt ....fühle ich mich schlecht. Ich glaube, mit denen will ich nichts mehr zu tun haben.Ich haue jetzt ab und muss erst mal mit mir ins Reine kommen.
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Kleine Brockenhexe: Bei meinem Wutflug ist mir noch etwas anderes eingefallen, was ich aus den Gesprächen der Leute gehört habe.
Große Brockenhexe: Na, dann schieß mal los, sonst platzt Du ja.
Kleine Brockenhexe: Ja, die haben hier so etwas, das nennen sie Teamtleiter oder Teamleiterin. Und nachdem sie die Frau nicht wegbeißen konnten, haben sie ihr gesagt: Teamleiter...das kannst du ja gar nicht. Da bist du ja überfordert, du armes...
Große Brockenhexe: Stopp! Aber sofort! Eine solche Sprache gewöhnen wir uns gar nicht erst an.
Kleine Brockenhexe: Ist ja schon gut. Habe ich ja nicht böse gemeint. Also, sie haben ihr gesagt. Das kannst Du nicht, Du musst zurück in die Mannschaft. Aber die anderen, die mit ihr zusammengearbeitet haben, die dachten: Das verstehen wir ja überhaupt nicht. Die ist doch richtig gut. Weißt Du, was die mit ihr gemacht haben?
Große Brockenhexe: Nein, weiß ich nicht. Aber will ich es wirklich wissen?
Kleine Brockenhexe: Drücken geht gar nicht. Also die haben sie in die Tagesförderung gesteckt. Als Teamleiterin. Richtig tricky!
Große Brockenhexe: Aber dann hatte sie doch das, was ihr zustand und es ist doch eine schöne Aufgabe - Tagesförderung! Dagegen gibt es doch nichts zu sagen. Was regst Du Dich deswegen so auf?
Kleine Brockenhexe: Kommt darauf an, wie man das macht. In diesem Fall steckten sie über 20 geistig behinderte Menschen in eine Gruppe und einen besonders sensiblen jungen Man mit As-As-äh Asberga-Syndings dazu.
Große Brockenhexe: Mit was, kannst du es mal genauer erklären?
Kleine Brockenhexe: Das weiß ich auch nicht so genau. Er ist halt sensibel und kann mit Stress gar nicht klar kommen. Am besten kann man ihm helfen, wenn er nur mit einem Betreuer zusammen ist, sagen die hier. Und so einer dann allein unter Menschen, die ihre Gefühle immer sofort ausleben müssen.
Große Brockenhexe: Das kann ich mir ja gar nicht vorstellen. Das muss ja richtig schlimm gewesen sein.
Kleine Brockenhexe: Es kommt noch schlimmer. Die Zahl der Bewohner in einer Gruppe war viel zu groß. Schon kleinere Gruppen bekommen einen Praktikanten. Sonst kannst du ja gar nicht vor die Haustür mit den Bewohnern. Du musst immer mit ihnen im Raum bleiben. Stell' Dir das mal vor. Kein Frühlingsspaziergang, keine Schneeballschlacht, kein Picknick, kein Ballspiel draußen! Den ganzen Tag innen in sehr eng begrenzten Räumen. Das wäre auch für jede Hexe eine Tortur. Stell dir mal vor, wenn wir nicht fliegen dürften. Hui, das gäbe aber Mord und Totschlag, äh Haare ausreißen und Besenzerstörung! Also, sie bekam keine Unterstützung, niemals. Dafür aber jede Menge Bespähung, wann sie die Nerven verlieren würde. Und noch eine Sahnehäubchen dazu: als Vorgesetzte die Frau, die an dem vorgetäuschten Diebstahl mitbeteiligt war und ihre Stelle bekommen hatte, wo sie mit so fiesen Mitteln abgesägt wurde. Aber sie hat auch keinen griechischen Namen. Es klang eher so wie Töpfchen.
Große Brockenhexe: Sei vorsichtig, kleine Brockenhexe! Das hast Du bestimmt geträumt. Flieg' lieber mal zum Marienhof, da kannst Du dich erholen und Deine Nerven beruhigen.
Kleine Brockenhexe: Nein, das habe ich nicht geträumt. Ich träume nur schöne Sachen, zum Beispiel, das wir mal zum Europäischen Hexentreffen in die Pyrenäen fliegen. Aber das hier, das habe ich gehört von Leuten, die manchmal darüber sprechen. Und der Marienhof kann mir jetzt auch gestohlen bleiben, wo die eine Frau so traurig ist.
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Große Brockenhexe: Ihr habt alle mitbekommen, was die kleine Brockenhexe herausgefunden hat. Habt Ihr Euch inzwischen beruhigt?
Kleine Hexen schreien durcheinander: Wie sollen wir uns da beruhigen? Das ist doch eine riesige Menschenquälerei! Verdammt! Was ist das für eine Geschäftsleitung, die solche Menschen wie die Frau Döppchen zu ihrer Vertrauten macht? Genau! Wenn einer von den Döppchens und Ehrenstarks und Edlen und wie die in dieser Fraktion alle heißen, mal ausplaudert, was ihnen von oben gesagt wurde, dann haben die doch die da oben in ihrer Hand.
Große Brockenhexe: Ich bin stolz auf Euch! Genau das wollte ich hören!
Kleinste Brockenhexe: Darf ich auch mal was sagen?
Kleine Brockenhexe: Haha, Du kannst ja noch nicht mal richtig fliegen. Verstehst Du überhaupt, über was wir hier reden?
Kleinste Brockenhexe: Ja, über Mobbing. Das gibt es ja auch schon in der Schule. Seid mal nicht so frech, Ihr Hochnasen!
Große Brockenhexe: Aber, aber, ein bisschen Zoff gehört überall dazu. Also, was willst du uns denn sagen?
Kleinste Brockenhexe: Ich weiß was!
Große Brockenhexe: Ist ja gut, nun sag' schon, was denn.
Kleinste Brockenhexe: Der Vorname Gudrun ist nicht römisch, nicht griechisch und nicht christlich!
Große Brockenhexe: Kann ja sein, und...?
Kleinste Brockenhexe: Er ist ge-manisch und bedeutet Kampf und Geheimnis!!!
Große Brockenhexe: Schön, dass Du das herausgefunden hast, aber das gehört doch nicht hierher!
Kleinste Brockenhexe: Doch! die Frau Döppchen heisst Gudrun und Großmutter Hexe sagt, sie führt schon seit 20 Jahren einen geheimen Kampf gegen die eine traurige Frau. Und die hat auch damals ihre Stelle bekommen als man ihr einen Diebstahl unterjubeln wollte. Großmutter Hexe sagt, das sind Schlecker-Methoden, aber ich könnte es nicht verstehen, weil ich zu jung dafür bin.
Große Brockenhexe: Na, dann haben wir doch jetzt mal die Übereinstimmung von Name und Handlungen. Das haben wir ja in den ersten Stunden beackert. Da gab es ja Widersprüche zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit. Das wäre doch mal ein Grund zum Feiern.
Kleine Brockenhexen durcheinander: Nein, das ist gemein! So etwas darf man nicht feiern. Wir wollen das nicht.
Große Brockenhexe: Richtig! Fast 20 Jahre und kein Ende. Diese Menschen haben den Respekt von uns taffen Hexen nicht verdient!
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Liebe Brockenhexe,
ich habe deine letzte Brockenhexenstunde gelesen. Ich hoffe, dass viele sie lesen. Man kann schon viel daraus lernen.
In jedem Mobbing-Fall gibt es ursprünglich eine "Gudrun", d.h. eine Person., die einen geheimen Kampf gegen eine andere führt. Und dann gibt es mehrere und dann ungemein viele "Gudruns", denn Mobbing ist wie eine ansteckende Krankheit. Dagegen hilft normalerweise sofort eine Spritze mit dem Impfstoff "8. Gebot" oder so etwas, aber gerade in kirchlichen und frommen Kreisen scheint dieser Impfstoff in der Hausapotheke zu fehlen. Der Schaden ist immens.
Du meinst, eure Freundin kämpft seit 20 Jahren gegen die Übeltaten der "Gudrun" und dies sei kein Grund zum Feiern. Dass "Gudrun" gemein war, das ist gewiss KEIN Grund zum Feiern, aber dass ihr euch seit 20 Jahren dagegen wehrt, DAS ist tapfer. Und 20 Jahre Tapferkeit sollte man auf jeden feiern - nicht im Bierzelt mit lauter Musik, sondern im stillen Kämmerlein.
Ja, du schreibst es: Die Menschen, die es so übel getrieben haben, haben den Respekt nicht verdient. Kämpft tapfer weiter! Ihr habt meinen vollen Respekt.
Panama
Beiträge: | 113 |
Punkte: | 357 |
Registriert am: | 19.10.2016 |
Kleinste Brockenhexe: Ich habe da mal noch eine Frage!
Große Brockenhexe: Nur zu Du kleiner Harz-Columbo!
Kleinste Brockenhexe: Was ist eigentlich ein Kotsch?
Große Brockenhexe: Wie bitte? Ein Kotsch? Also, da muss ich mal im Hexenwörterbuch nachsehen...!
Kleine Brockenhexe: Unsere Allerkleinste meint einen Coach, stimmt`s?
Große Brockenhexe: Na gut, aber da muss ich auch nachschlagen. Auch eine Lehrerin kann nicht alles wissen, und es ehrt sie, wenn sie es zugibt.
Kleinste Brockenhexe: Ja, so hat es geklungen coach. So englisch, aber das müssen wir ja nicht können!
Kleine Brockenhexe: Aber wissen willst Du es wohl trotzdem??? Siehste!
Große Brockenhexe: Raus mit der Sprache. Worum geht es denn hier eigentlich, kleinste Brockenhexe. Was bekümmert dich denn?
Kleinste Brockenhexe: Ja, ich habe gelauscht und da habe ich gehört, auf dem Osterberg haben sie zweimal einen Kotsch angesetzt, um die arme Frau, von der ihr immer sprecht, rauszukriegen, also da wo auch die harte Ehre Bereichsleiterin ist.
Kleine Brockenhexe: Darf ich jetzt mal was sagen? Ihr wisst schon, meine Mami ist so eine ganz Schlaue und sie sagt, ein Coach ist eine Mann oder eine Frau, die anderen helfen ihre Stärken zu erkennen, Schwächen zu bearbeiten und im Beruf noch besser und zielbewusster zu werden.
Große Brockenhexe: Aha! Aha! Ein Coach? Verstehe, verstehe...Also, wenn ich eine Hexen-Coachin hätte, könnte ich vermutlich eine noch bessere Große Brockenhexe werden? Faszinierend! Das ist doch keine schlechte Idee! Vielleicht könnte ich dann die größte Brockenhexe aller Zeiten werden, obwohl... lasst mal Kinder! Ich will ja auch nicht übermütig werden.
Kleinste Brockenhexe kreischt: Also, bei ihr kamen die Kotsche, weil die Öbersten gedacht haben, die protokollieren was Negatives. Als Teamleiterin nicht geeignet oder so. Aber das hat nicht geklappt. Ein Kotsch kam sogar von außerhalb. Kapiert Ihr das denn nicht?
Große Brockenhexe: Nee, das ist schwer zu verstehen. Da bezahlen die solche Leute, nur um... Haben die denn hier zuviel Geld? Also Kinder, da muss ich erstmal selbst drüber nachdenken. Aber wir dürfen das auch nicht ausufern lassen. Ich schlage vor, in der nächsten Unterrichtsstunde macht jeder mal Vorschläge, was man heutzutage tun könnte, um solche Auswüchse zu verhindern und der Armen zu helfen.
Alle Brockenhexenkinder: Au ja! Wir lassen uns was einfallen.
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Große Brockenhexe: Liebe Schülerinnen, wir haben hier schon eine Menge Informationen gesammelt. Aber beweisen können wir das nicht so richtig. Dazu sagen die Menschen, ich weiß es vom "Hörensagen".
Kleine Brockenhexen murmeln durcheinander: Oh je, wie kompliziert sind die denn? Das Unrecht ist doch zum Greifen nahe, wenn wir das schon sehen und fühlen, dann die doch erst recht
Große Brockenhexe: Zurück, wir wollen nach Lösungen und Hilfe suchen. Welche Ideen habt Ihr?
Kleine Brockenhexe: Die Menschen haben doch Zeitungen. Die könnten doch mal nachforschen.
Kleinste Brockenhexe: Die diakonische Gemeinschaft ist doch so toll. Die können doch ihren Ältesten mal fragen, ob er nicht helfen kann. Und wenn er nicht kann, können sie doch mal fragen: Du vom Hören & Sagen haben wir sagen gehört Du hast die Verbannung unserer lieben Schwester nicht mit unterschrieben. Dann wird er sicher "Ja" sagen, denn sowas tut man doch nicht. Und er kennt doch den Allerallerobersten am besten und kann ihm die Meinung sagen. [i
Kleine Brockenhexe: [i]Und wenn das nicht stimmt? Wenn er doch die bösartige Versetzung mit unterschrieben hat?
Kleine Brockenhexen: Alle kleinen Brockenhexen senken die Köpfe und schweigen. Es ist ganz still.
Große Brockenhexe: Mmh. Mmh. Dazu könnte man nicht mehr sagen. Nein, wirklich. Dazu würde mir dann auch nichts mehr einfallen. Hoffen wir, dass die erste Version stimmt. Ja, sie muss stimmen, denn er hat doch die arme Frau mit ausgebildet und weiß ja, wie tüchtig und korrekt und verantwortungsbewusst sie ist. Also, was könnte man noch machen?
Kleine Brockenhexe: Vielleicht die Ärmste einfach mal in den Arm nehmen. Leider können wir das nicht machen. Aber die Menschen, die können das machen.
Zweite kleine Brockenhexe: Und vielleicht doch eine Frauenbeauftragte auftreiben. (Wir Hexen brauchen das nicht,hi, hi. hi. Wir sind ja alles Frauen und wir lieben es uns zu streiten und zu versöhnen. Dann tanzen wir ganz wunderbar und sehr wild. Das sollten die Neinstedter auch mal versuchen).
Dritte kleine Brockenhexe: Meine Mutter kann einen Zaubertee kochen. Dann kann König Stephan nicht mehr so brutal sein. Wenn er die leise weinende Frau sieht muss er hingehen und freundlich sagen: Sie liebes Wesen, darf ich mal Ihren Ring küssen? Und dann verbeugt er sich vor ihr er und alle können es sehen. Er kann sich nicht dagegen wehren.
Die anderen kleinen Brockenhexen: Wirklich? Und das funktioniert? Mit einem Hexentee? Juppi!
Große Brockenhexe: Das müssen wir dann ausprobieren. Hoffen wir es mal. Damit möchte ich das Thema jetzt abschließen. Ihr wart wirklich sehr aufmerksam. Gute Hexenkinder mit dem Herzen auf dem rechten Fleck! Ich bin stolz auf uns. Hoffentlich lernen die Menschen auch mal von denen, die sie verachtet haben. Jetzt alle Weiblein los zur Teufelsmauer. Es ist ein altes Ritual. Es hilft uns unsere Ängste zu überwinden. Ab jetzt, aber schnell hui...hui..hui...
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Da ich nicht weiß wie man ein neues Thema einführt, hänge ich mich an Brockenhexe.
Ich möchte lediglich einen Auszug aus einem Vortrag von Dr. Hartmut Schwan zitieren. Dr. Schwan war von 1998 bis 2004 Vorsitzender der Schlichtungsstelle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und Präsident des Thüringer Oberverwaltungsgerichts. Der Vortrag wurde am 26. Mai 2004 auf Einladung des Thüringer Pfarrvereins in Neudietendorf gehalten. Schwan ist auch Mitverfasser des Handbuches: Mobbing-Rechtsschutz (Hg. von Dr. Peter WIckler).
S. 12: Auch die Grundpflicht der Dienstherrin, den Pfarrer entspechend seiner Befähigung, seinen Leistungen und seiner Eignung zu fördern, kann durch Mobbinghandlungen betroffen sein. So ist es etwa denkbar, dass mit dem Ziel, dem Pfarrer zu schaden, Nachteiliges in seine diesntliche Beurteilung aufgenommen wird. Aus der Fürsorge-und Schutzpflicht ergibt sich, dass der Beurteiler Mängel der Amtsführung, die der Pfarrer nicht ohne weiteres erkennen kann...nicht erstmalig in einer diensttlichen Beurteilung rügen darf. Dem Pfarrer muss zuvor Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden...(Meine Anmerkung: Es setzt natürlich voraus, dass der Pfarrer überhaupt erfährt, dass es eine solche sog. "dienstliche Beurteilung" gibt und er sie nicht Jahre später zufällig entdeckt, wenn es für ihn zu spät ist).
Und noch vorher auf S. 2/3:
Aus dem Bereich der Kirche sind etwa folgende Definitionen von Mobbing mitgeteilt worden:
(Hier zitiert Schwan aus einer Info-Broschüre der Allgemeinen Ortskrankenkasse, der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft und des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt, Hamburg):
Unter Mobbing am Arbeitsplatz versteht man eine konfliktsbelastete Kommunikation unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder mehreren Personen systematisch und während längerer Zeit mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes direkt oder indirekt angegriffen wird.
Und dann zitiert er sogar aus einem Faltblatt von D.A.V.I.D. , als der Verein noch unter dem Begriff "Unabhängige Dokumentationsstelle e.V. gegen Mobbing in der Evangelischen Kirche" lief:
Mobbing ist unethische Kommunikation mit dem Ziel, eine Person oder eine Gruppe zu schädigen und zu vertreiben. Negative Kommunikationsformen in der Kirche haben eine besondere Problematik. Sie geschehen unter dem Deckmantel der Nächstenliebe und sind deswegen schwer zu benennen und aufdecken (Meine persönliche Anmerkung dazu: Es stimmt nur bedingt. Es kommt auf den Einzelfall darauf an.) Der Ruf der Betroffenen wird demomtiert. Es wird ein lückenlos negatives Umfeld um das Opfer aufgebaut, das dieses wehrlos macht und bis in die Krankheit führen kann...
Wie gesagt: Der Vortrag fand im Mai 2004 (!) vor dem Thüringer Pfarrerverein statt. Und wo stehen wir heute?
Es würde mich interessieren zu erfahren, ob heute überhaupt Pfarrvereine Hand in Hand mit D.A.V.I.D. arbeiten.
VIelleicht schreibt es jemand aus dem Vorstand...
Panama
Beiträge: | 113 |
Punkte: | 357 |
Registriert am: | 19.10.2016 |
Liebe Teilnehmer bzw. Leser an unserem Geschichtskursus.
Wie Ihr alle gemerkt habt, geht es hier auch um die viel beschworenen Werte der Hexen- und Menschenwürde. Leider konnten wir mit unseren Gedanken und Worten noch nicht alle in unsere "Wertegemeinschaft" integrieren. Dabei sehen alle Mitmacher so super weiß aus und kommen auch aus dem christlichen Abendland. An den Genen liegt es wohl nicht.
Sinnend flog ich allein zum Brocken. Da wurde mir plötzlich klar - es sind jetzt genau 20 Jahre her seitdem ein unschuldiger Mensch hier gequält und ausgegrenzt wird. Da überkam es mich und ich habe alles, was ich mit den Hexenkindern durchgefühlt habe noch einmal zusammengefasst. Die Kleinen haben es natürlich sofort gemerkt. Sie waren ganz aufgeregt und sagten mir, ich soll es auch in den Lektionen schreiben und nicht in einem neuen Kapitel. Die habe ich aber a b g e s c h l o s s e n. Unser nächstes Thema heißt nämlich Hexenkräuterkunde und das ist streng geheim. Jedenfalls haben wir uns dann ganz demokratisch mit Mitternachtsabstimmung nochmal damit beschäftigt und haben die Lektion 0 erfunden.
Das Thema heißt:
Evangelische Stiftung Neinstedt 13.09.1998 Zeit zur Umkehr
Denk ich an Neinstedt in der Nacht…
Denk’ ich an Neinstedt in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht,
ich kann nicht mehr die Augen schließen
und meine heißten Tränen fließen.
Die Jahre kommen und vergehen,
doch das Mobbing an einer tüchtigen Heilpflegerin bleibt bestehen.
Zwanzig Jahre sind nun schon vergangen,
es wächst mein Sehnen und Verlangen.
Mein Sehnen und Verlangen wächst,
Brockenhexe hat die Stiftungsleitung nicht verhext,
wer hat sich das nur ausgedacht,
dass man hier im Verborgenen immer weitermacht?
Wer zieht die Strippen hinter der Wand?
Wer hat Spione und Petzer benannt?
Wer registriert Teamleiterins Kommen und Gehen
Um heimlich nach möglichen Fehlern zu spähen?
Elisabethstift war der letzte Ort,
sagt – ist es nicht sozialer Mord?
Wenn man eine Fachkraft so degradiert
Und mit unsinnigen Anweisungen schikaniert?
Wenn man ihre Kompetenzen beschneidet
Und ihr die Wertschätzung durch andere neidet?
Wenn Sympathisanten sie nur heimlich drücken,
und sich aus Angst vor den Chefs ganz tief bücken?
Kein Mobbing hat ewigen Bestand,
es fährt sich selber vor die Wand,
indem der Geist des Hauses leidet,
und so mancher Neinstedt meidet.
Und zähl ich die Jahre -- mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual;
stets dasselbe Übel habe ich erblickt,
Im Luisenheim, auf dem Osterberg und im Elisabethstift.
Auch wir Harzhexen haben manchmal Streit,
doch zur Versöhnung sind wir immer bereit,
Bevor der Sonnenwagen aufsteigt wieder,
ringen alle böse Zwietracht wir mit Anstand nieder.
Ach, Ihr klugen und studierten Leiter,
durchstecht endlich die Beule voll mit Eiter,
und fang mal etwas grundsätzlich Neues an,
damit Brockenhexe Gutes vermelden kann.
Gutes vermelden, das ist mein Ziel
Nach zwanzig Jahren bösem Spiel.
Habt Ihr den ersten Schritt erst mal getan,
fühlt es sich gar nicht so schrecklich an.
Ja, Ihr braucht euch nicht mehr zu verstellen,
heimlich mit bösen Wölfen bellen.
Ein neuer Geist weit ab von Spott und Hohn,
sorgt für mehr Arbeitsfreude und Motivation.
Na, endlich werden manche sagen,
die jetzt nicht den Mund zu öffnen wagen.
Warum haben die das nicht früher gemacht?
Das hat uns in ein schlechtes Licht gebracht!
Brockenhexe muss jetzt weiterziehen
Und freut sich schon auf ehrliches Bemühen.
Lernt nur fleißig von uns Harzer Urgesteinen,
das wird die Evangelische Stiftung wieder vereinen!
Brockenhexe bedankt sich bei Heinrich Heine für die Inspiration.
Beiträge: | 17 |
Punkte: | 57 |
Registriert am: | 28.11.2017 |
Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |