....wie im falschen Film

#1 von Alba Luzia , 29.07.2015 22:43

Hallo zusammen, bei meinen recherchen über "Konflikte im Team / Schwierige Kollegen" etc bin ich über dieses Forum gestolpert. Momentan bin ich gerade wie betäubt von den heutigen Vorkommnissen mit meinem Vorgesetzten und einer Kollegin. In diesem Forum eine Plattform vorzufinden in dem ich mir die Gedanken von der Seele schreiben kann, empfinde ich gerade als Geschenk. Meine Geschichte ist folgende: Ich leite einen 3 gruppigen Kindergarten welcher der Diakonie Baden angeschlossen ist. In dieser Einrichtung arbeiten mit mir 8 Angestellte. Träger ist die örtliche ev. Kirchengemeinde und mein direkter Vorgesetzter der Pfarrer. Eine Gruppenleiterin hatte die Leitungsstelle inne während meiner Schwangerschaft und Erziehungsurlaubs. Bei meiner Rückkehr in die Leitungsstelle wurde ihr ein unbefristeter Arbeitsvertrag als Gruppenleiterin angeboten. Dass dies keine ganz glückliche Konstellation war, war jedem bewußt, jedoch versicherte diese Kollegin, dass sie mit diesem "Wechsel" gut klarkommen würde. Anfänglich lief die Zusammenarbeit auch ganz gut an. Es gab immer wieder Situationen und Konflikte die wir jeddoch gemeinsam ganz gut immer in den Griff bekommen haben. Hauptsächlich waren die Konflikte darin begründet, dass diese Kollegin ihre Mitkolleginnen nach wie vor so behandelte, als ob sie ihnen immer noch weissungsbefugt wäre und ihre Meinung , ihren Willen sehr rethorisch geschickt und mit Nachdruck durchsetzte. Die anderen Kolleginen sind ihr rethorisch und ihrem Auftreten einfach nicht gewachsen. Aber wie gesagt, wir haben es immer wieder gemeinsam besprechen und weitermachen können. Die Situation verschlechterte sich als bedingt durch die Erweiterung eine weitere Kolleginn eingestellt wurde welche in kürzester Zeit eine große Beliebtheit bei den Kolleginnen und Eltern genoß weil sie sehr kinderlieb, sympathisch, kompetent, jung, ideenreich und dynamisch ist. Kurze Zeit später kam nich eine junge Kollegin mit in´s Team, die ebenfalls schnell große Sympathien verzeichnen konnte. Bis auf die besagte Kolleginn freuten sich alle Mitglieder über diese neuen Kolleginenn. Die Zusammenarbeit ist von einer Leichtigkeit, Freude und großer Übereinstimmung getragen. Alle- bis auf diese eine Kolleginn.... "Ich fühl mich mehr und mehr verdrängt" so Ihre Worte. Nicht nur, dass sie sich von der Leitungsposition nun einen Platz unter vielen Angestellten zurechtkommen muß, sondern auch erleben muß, dass ihr Einfluß durch die weiteren Kolleginnen immer geringer wird. Zeitgleich hatte sie einige schwierige Konflikte in ihrer Familie zu bewältigen. Kurzum- Die Kollegin wurde immer missmutiger und negativer, sowie auch immer sensibler und aggressiver,,,, nicht nur den Kolleginnen gegenüber, sondern auch den Kindern gegenüber. Es gab einen Konkreten Fall in dem sie definitiv "übergriffiges Verhalten" bei einem Kind unter beisein von 3 Zeugen gezeigt hatte. Auch die Aggressivität den anderen Kolleginnen gegenüber nahm ständig zu. Vorallem nach dem Vorfall mit dem Kind fühlte ich mich dem Ganzen nicht mehr Herr. In einem intensiven Gespräch konfrontierte ich sie mit den nicht abreissenden Beschwerden und der hohen Unzufriedenheit der anderen Kolleginnen mit ihrem aggressiven und bestimmenden Verhalten. Daraufhin liess sie sich erstmal krank schreiben. Seither leben wir diesen Rhythmus: Kolleginn hat sich ca 2-3 Wochen lang im Griff, wird dann wieder gehäuft ausfällig, es kommt zum Teamgespräch, Kolleginn entschuldigt sich unter Tränen, es klappt wieder 2-3 Wochen und dann fängt alles wieder von vorne an.... Da sie sich immer wieder Einsichtig zeigte hab ich die Problematik nicht an meinen Chef rangetragen.... nicht zuletzt um der Kollegin zu beweisen, dass sie uns wichtig ist, wir sie ernst nehmen und auch helfen wollen. Mittlerweile sah sie ein, dass sie was unternehmen muss und sie beantragte eine Kur. Ich hatte die Hoffnung, dass sich mit der Kur vielleicht was veränderte an ihrem emotionalen Zustand. Letzte Woche war es jedoch zum x-ten mal wieder mal soweit, dass die Kolleginn wieder überall aneckte. Ich habe ihr in einer mail geschrieben, dass ich am Ende meines Lateins bin und im neuen Kindergartjahr den Pfarrer informieren werde und um Supervision bitten werde, sollte das Verhältniss zwischen ihr und den anderen Teanmmitgliedern nicht besser werden. Daraufhin hat sie sich wieder krankschreiben lassen, hat die Krankmeldung dem Pfarrer persönlich vorbeigebracht und ihm unter Tränen erzählt, dass sie psychosomatisch krank ist wegen dem Team. Der Pfarrer stand tags drauf ziemlich enttäuscht und wütend bei mir im Büro... Ich hörte mir alles an und erzählte ihm die Version aus unserer Sicht. Auch dass mit dem "übergriffigen Verhalten" dem Kind gegenüber und aggressiven Situationen gegenüber Kolleginnen. Der Pfarrer wurde zwar etwas nachdenklicher danach, aber er will diese Informationen bzgl. Übergriffe als seelsorgerliches Geheimniss behandeln. Er ist nach wie vor auf Seite dieser Kolleginn obwohl alle anderen Kolleginnen zig Beispiele nennen können wo man betreffender Kollegin Privilegien eingeräumt hat, ihr ihren Willen gelassen hat, sie unterstützt hat, sie gedeckt hat, etc obwohl sie immer wieder aggressive Attacken an den Tag legte und sich dann aber ironischerweise als Opfer sah und darstellte. Nun stehen wir quasi als die bösen, krankmachenden Kolleginnen da, obwohl sie diejenige war und ist, die ständig andere angreift. Fakten wie der "Übergriff" sollen unter dem Teppich bleiben und bei der Klärung nicht auf den Tisch kommen. Ich versteh meinen Chef nicht. Ich hab das Gefühl diese eine Kolleginn ist ihm wichtiger als alle andere im Team. Sie ist rethorisch so gut, dass es einem wie eine Gehrinwäsche vorkommt, wenn man ihren Argumenten und Redekünsten länger als 10 Minuten ausgesetzt ist. Mein Chef ist jedenfalls voll von ihr überzeugt und auch davon, dass ihr aggressives Verhalten das Ergebnis ihres psychischen Leidens ist, welches WIR jeddoch erst bei ihr verursacht haben..... Ich fühl mich wie im falschen Film.... wir haben sie 1 Jahr lang mitgetragen, sie nicht "verpetzt", 101 Entschuldigungen und erneute Angriffe mit ihr durchgemacht, zig Privilegien eingeräumt und sie stellt nun alles so dar, dass wir nun wie "Täter" dastehen....Was soll, kann man da noch machen????

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RE: ....wie im falschen Film

#2 von Robin , 30.07.2015 10:07

Liebe Alba Lucia!
Ich habe Ihren langen Bericht gelesen, und er klingt glaubwürdig. Hier müsste eine Person von außen in Ihren Kreis kommen: alle Mitarbeiterinnen plus Pfarrer plus Supervisor oder Mediator. Und Und der ganze Mitarbeiterstamm des Kindergartens müsste eine solche Konflikthilfe beim Kirchenvorstand oder der nächst höheren Kindergarten-Aufsicht beantragen. Das ist meine Überlegung. Aber es gibt sicher noch kompetentere Leute, die Stellung nehmen sollten.
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RE: ....wie im falschen Film

#3 von Joringel , 30.07.2015 12:02

Liebe Alba Luzia,

willkommen in unserem Forum. Ich habe wahrgenommen, dass Du sehr die Situation sehr differenziert, klar und auch voller Wertschätzung, z.B. für die neuen Mitarbeiterinnen darstellst. Das ist schon generell gar nicht so einfach, wenn es um Kommunikation geht. Und hier sehe ich praktisch drei Problemfelder. Einmal das Verhältnis von Dir als Leiterin zu Deiner vorübergehenden Stellvertreterin, dann das Verhältnis dieser zur Zeit problematischen Mitarbeiterin zum Team insgesamt und dann noch das schwierige Verhältnis zu dem verantwortlichen Pfarrer. Positiv fällt mir auch auf, dass die Probleme Dich nicht dazu gebracht haben, Dich selbst als "Opfer" in den Mittelpunkt zu stellen. Ich denke, mit dieser ausgewogenen Sichtweise kannst Du mit ruhigem Gewissheit in jedes Gespräch gehen. Zur Zeit erscheint es Dir so als wenn die Vorzeichen getauscht wurden. Was Du als positiv in das Verhältnis gebracht hast, wird nun negativ gewertet. Deshalb ist das Wort vom falschen Film hier sehr treffend. Andererseits muss mann in Betracht ziehen, dass die problematische Mitarbeiterin es so erlebt. Für sie ist es wahrscheinlich so.
Es wäre natürlich hilfreich, wenn es von den vorherigen Gesprächen kleine Gesprächsprotokolle gäbe, zumindest, dass Ihr darstellen könntet wie oft ihr Euch wann und wo getroffen habt, was das Thema war und das daraus resultierende Gesprächsergebnis und wo Ihr zu Übereinstimmungen gefunden habt, also eine Art Protokoll. Wenn Eure Grundhaltung der Wunsch nach Integration der betreffenden Person in Eurem Team war, sollte diese Grundhaltung auch entsprechende Handlungsweisen nach sich gezogen haben. Hier müsste man schauen, ob Euer positiver Wille im täglichen Miteinander auch in die Tat umgesetzt werden konnte. Da geht es um ganz subtile Verhaltensweisen. Wurde die Gruppenleiterin gegrüßt? Wurde sie in Entscheidungen mit einbezogen? Wurde ihre Stimme gehört? Wurde sie gefragt, wenn es um Dinge ging, die sie besonders gut kann? Wurde sie in die Terminplanung, Urlaubstagplanung etc. miteinbezogen. Wurde sie mit eingeladen, wenn das Team mal etwas in der Freizeit gemacht hat? Wohlgemerkt, ich gehe nicht davon aus, dass Ihr etwas "falsch" gemacht oder etwas Destruktives gewollt habt, ab er möglicherweise ist es bei ihr so angekommen ohne dass es Euch aufgefallen ist. Nach dem jetzigen stand der Dinge habt Ihr das Beste gewollt und Ihr konntet es bisher mangels Erkenntnis nicht besser! An diesem Punkt hättet Ihr sie vielleicht mit ins Boot holen können, ungefähr so: "Wir haben jetzt schon vier Gespräche miteinander gehabt, leider treten wir derzeit auf der Stelle. Ich schlage vor, wir lassen uns jetzt als Team beraten, wie wir gemeinsam weiterkommen können. Was denkt Ihr (die Mitarbeiter darüber) und Sie Frau X. mit der wir ja besser zusammenarbeiten wollen? Dann wäre sie zumindest gefragt worden, im Moment empfindet sie sich als stigmatisiert.
Es wäre besser gewesen, der Pfarrer hätte zuerst mit Ihnen und der betreffenden Mitarbeiterin gesprochen, um herauszufinden, wo die Problem liegen. Dadurch, dass er jetzt sozusagen der "Ritter" für Frau X. geworden ist, ist die Neutralität nicht mehr gegeben. Deswegen ist eine Supervision sicher das richtige Mittel. Sie sollte aber nicht als "Strafe" oder Belastung aufgefasst werden, sondern als Chance und gemeinsamer Lernprozess.
Liebe Alba Luzia, das sind die Gedanken, die mir beim Lesen Deines Berichtes gekommen sind.
Ich hoffe, dass sich doch noch ein guter Ausweg findet.
von Joringel


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RE: ....wie im falschen Film

#4 von Trauler , 30.07.2015 14:26

Ich habe wie Robin und Joringel den Bericht gelesen und möchte zunächst die Situation skizzieren, wie ich sie wahrnehme. Die Leiterin eines Kindergartens fällt längerfristig aus - die Gründe sind unwichtig - und eine Gruppenleiterin wird wieder für länger Zeit (vom Pfarrer?) mit der Leitung beauftragt. Nach Rückkehr der Leiterin wird die kommissarische Leiterin wieder "ins Glied zurückversetzt". Ich habe nicht wahrgenommen, dass sie etwa zur formellen Stellvertreterin gemacht worden wäre, Sie wird wieder Gruppenleiterin. Erwartete Probleme zeigen sich schnell. Der Bericht scheint auszudrücken, dass die Leiterin diese kompetente Kraft durchaus in Leitungsaufgaben einbezogen hat. Diese "Ex-Leiterin" hat sich nun augenscheinlich weiter als Leiterin gebärdet, was die eigentliche Leiterin jedoch auffangen konnte. Das Problem verschärfte sich durch Neueinstellung zweier ebenfalls sehr kompetenter Kolleginnen. Die letzte Eskalation geschah nun durch den Besuch dieser "Ex-Leiterin" beim zuständigen Pfarrer, der sich augenscheinlich als Seelsorger der tränenreichen Erzieherin sah und sieht.
Mit diesem Verhalten haben wir es mit Handlungen zu tun, die wir sonst nur aus Mobbingstrukturen und Gemeindekonflikten kennen. Der Dienstvorgesetzte verrät seinen direkten Untergebenen und solidarisiert sich mit einem nachgeordneten Menschen. Dabei ist zunächst zu fragen, ob Konflikte unter Mitarbeitern als "Seelsorgegeheimnis" zu betrachten sind. Ich verneine dies. "Seelsorgegeheimnis" kann sein und ist, was die entsprechende Person etwa über andere gesagt hat. Der Konflikt als solcher ist ja kein Geheimnis. Auch die Probleme, die in Folge der Belastung im Kindergarten entstanden, sind kein Geheimnis. Das ist schlicht "Etikettenschwindel" .
Nun ist es zunächst keine Sünde, dass der Pfarrer einen Menschen in Schutz nimmt. Das ist ein Faktum und ist zu achten. So wie ich verstanden habe, sind Leiterin und Kolleginnen ja nicht auf einem Rachefeldzug. Die "Ex-Leiterin" braucht wohl sicherlich eine psychosomatische Kur und dann könnte man weitersehen. Robin und Joringel haben schon das Thema Supervision genannt. Dabei ist aber schwierig, dass es nunmehr ganz augenscheinlich um zwei Konflikte geht. Einmal stehen sich "Ex-Leiterin" und andere Kolleginnen gegenüber. Außerdem ist d der Konflikt zwischen Pfarrer und Leiterin und deren Kolleginnen.
Einmal möchte ich zu einem neuerlichen Gespräch zwischen Leiterin und Pfarrer raten. Es kann durchaus unter der Prämisse stattfinden, dass der Pfarrer Partei ist. Die Macht der Leiterin ist dabei, dass sie ja dieser kranken Kollegin nichts Böses will. Ziel dieses Gespräches kann sein: "Du sollst diese Kollegin durch aus schützen. Aber für eine gedeihlicher Arbeit ist es nötig, das etwas geschieht. Wir sind nicht die Bösen!" Wenn der Pfarrer auch darauf nicht eingeht, muss(!) die Leiterin suchen, wer ihr bzw. dem Kindergarten helfen kann. Das kann ich aus der Ferne nicht sagen.
Sodann rate ich dazu, dass die Leiterin sich vor Ort für sich persönlich einen fachkundigen Begleiter als Schutz sucht. Sie tut gut daran vorsichtig zu sein. Sie sollte im Blick haben, dass solche Prozesse "kippen" können und sie am Ende als "Buhmann" bzw. "Buhfrau" dasteht und die Kolleginnen das alles gar nicht so schlimm finden.
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RE: ....wie im falschen Film

#5 von azalee , 30.07.2015 15:49

Trauler hat nochmals deutlich beschrieben, was er wahrgenommen hat.
Ich meine, der Konflikt liegt auf der Ebene des Persönlichkeitsprofils : "die Leiterin auf Zeit" wäre liebend gern weiterhin Leiterin mit der Wertschätzung, die sie (vielleicht) als Leiterin bekam. Sie fühlt sich wenig wahrgenommen oder geringer geschätzt. Die zwei neu eingestellten Kolleginnen haben viel Schwung und gute Ideen- das kommt an, zumindest bei den Eltern . ich kann mir auch vorstellen, dass die "Leiterin auf zeit" eine wirklich erfahrene Kindergärtnerin ist.
Der Pfarrrer durchschaut den Konflikt nicht und so gibt es keine Veränderung,
Hier in diesem Teamkonflikt ( System : Kirche - Kindergarten: )sollte systemische Beratung stattfinden von einem Fachmann/ -frau .


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RE: ....wie im falschen Film

#6 von azalee , 31.07.2015 09:43

Dieser Kirche- Kindergarten -Konflikt beschäftigt mich schon.
Gab es während der kommissarischen Leitung durch genannte Mitarbeiterin Beanstandungen oder Vorkommnisseoder sie hat sich als Leiterin eher profiliert und auch sehr gut gefühlt in der Leitungsfunktion.
Sich kann sich nicht abfinden mit der Tatsache, dass sie nun mehr Leiterin ist, obgleich sie wusste, sie hat die Leitung auf Zeit . Vielleicht durchschaut der Pfarrer doch den Konflikt, will jedoch nicht, dass dieser "nach außen" dringt, Wellen schlägt oder einen "Erdrutsch " auslöst ( typisch) Also : alles klein halten, zum Seelsorgegeheimnis erklären. Er kann mit dem Konflikt schlecht umgehen. Die Unzufriedenheit und Übergriffigkeit besagter Mitarbeiterin wird aber auch von den Kolleginnen nicht verpetzt, vielleicht auch aus Sorge, es könnte ein Imageschaden entstehen.oder mehr. Aber glücklich sind dabei alle Beteiligten NICHT!
So schwelt der Konflikt eben weiter und weiter. Ein Gedanke: die jetzige Leiterin könnte erst mal professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Um eine Team- Supervision oder systemische Beratung stattfinden zu lassen, bedarf es des Einverständnis der Mitarbeiterinnen, die gewiss die jetzige Situation eher belastend empfinden.
Für die Leiterin auf Zeit scheint die Situation unerträglich zu sein- Krankschreibung.
Hat es schon mal eine "interne Teamsitzung "unter der jetzigen Leiterin ( alba L ) gegeben, wo die Situation mal besprochen mit allen Mitarbeiterinnen, da könnte die "kommissarische Leiterin" auch sagen, was sie sich denn zukünftig von ihren Kolleginnen wünscht? Wie stellt sie sich den Umgang vor?
erst mal so weit . Ich überlege weiter.


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RE: ....wie im falschen Film

#7 von Alba Luzia , 31.07.2015 18:55

Hallo zusammen und herzlichen Dank an alle die sich Zeit genommen haben sich mit meinem Hilferuf zu befassen. Wohl hatte ich gestern schon eure Nachrichten gelesen, jedoch war bei uns dermassen "highlife" und die Ereignisse zu diesem Thema hatten sich gestern förmlich überschlagen. ich konnte aus jeder Antwort einen hilfreichen Aspekt für mich rausziehen. Es ist das Erste mal, dass ich in einem Forum überhaupt schreibe und bin echt überrascht wie ausführlich und kompetent mir geantwortet wurde. herzlichen Dank. Hier nun der aktuelle Stand: Der Pfarrer berief gestern eine Sondersitzung mit meinen Kolleginnen ein und befragte diese. Er lies sie auch beschreiben, wie sie die Beziehung zu dieser "schwierigen Kollegin" malen würden. Das ganze dauerte 2,5 Stunden. Ich selber war nicht mit dabei. Abends hatten wir eine Infoveranstaltung für die Eltern bei der der Pfarrer auch dabei war. Im Anschluß an diese Veranstaltung fragte er mich ob ich nochmal 5 Minuten Zeit hätte....In den nächsten 2 Stunden ( ....was dann 23 Uhr war) erzählte er mir von dem Gespräch mit meinen Kolleginnen, dass sie alle die gleichen Geschichten erzählten wie auch ich und dass somanche Vorkommnisse eine Abmahnung rechtfertigen würden. War ich vorgestern noch zu hart zu der besagten Kolleginn, beurteilte er meinen Führungsstil in dieser Angelegenheit gestern als zu weich. Ich hätte schon viel früher damit zu ihm kommen sollen. Sein Vorschlag ist es nun der Kollegin wie erwünscht ein Zeugnis auszustellen und ihr nahezulegen entweder mit gewissen Fakten klarzukommen z.B. dass sie keine Weisungsbefugnisse mehr hat, dass das Team wächst und es dadzurch zu mehr Kompetenzen und Potenziale in der Einrichtung kommt ( bisher war ausser ihr und mir nur eine Kinderpflegerin für den Kindergartenbereich zuständig. Die angegliederte Krippe mit ihren Erzieherinnen spielen in diesem Konflikt keine Rolle- mittlerweile sind wie beschrieben 2 weitere Kolleginnen hinzugekommen und ab September werden nochmals 2 weitere hinzukommen) und vorallem, dass sie ihre emotionale Ausbrüche in Griff kriegen muß.... oder.... freiwillg zu gehen. Was ich nicht verstehe ist, warum er ihr ein "gutes" Zeugnis anbietet zu schreiben, wenn er sagt es gäbe Gründe für Abmahnungen... ist aber auch nicht meine Angelegenheit. Vorhin haben wir erfahren, dass die Kolleginn nun entgegen allen Erwartungem am Dienstag doch wieder ihren Dienst bis zu den Sommerferien antreten will. Jetzt macht sich die Sorge breit, was sie damit bezwecken will...was als nächstes passieren wird...und wie das Zusammentreffen sein wird. Sollte sie sich wie so oft unter Tränen entschuldigen wollen, wird das zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner wirklich annehmen können. Sollte sie kommen um Rache zu nehmen und evtl. die Elternschaft gegen uns mobil machen? Wir sind alle noch wie benommen und fix und fertig von den stundenlangen Gesprächen, wirren Zusammenhängen und letztendlich auch zeitlichen und nervlichen Mehrbelastung durch ihren Ausfall. Jedem graut vor Dienstag und keiner kann das Wochenende geniessen vor lauter Ungewissheit weil sie so unberechenbar ist. Hier zeigt sich wieder was für eine Macht diese Person über uns hat. Auch über mich als ihre Vorgesetzte.

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RE: ....wie im falschen Film

#8 von turmfalke , 31.07.2015 21:46

Liebe Alba Luzia! Liebe kompetente Forumsgemeinde!

Nun habe ich mir auch Zeit genommen, den ganzen thread zu lesen. Ich fühle mich lebhaft erinnert an die 9 Jahre, in denen ich als Pfarrer zuständig für evangelische Kindergärten war. Die Situation, die du beschreibst ist irgendwie typisch. Gerade die Berufsgruppe der Erzieherinnen in Kindergärten scheint mir besonders anfällig zu sein für emotionale Konflikte im Miteinander. Es passiert sehr leicht im Team, dass jemand eifersüchtig auf die Andere ist und um ihren Einfluss in der Gruppe der Mitarbeiterinnen fürchtet. Und es kann sehr schnell passieren, dass jemand zur Buhfrau wird; oder auch der Pfarrer zum Buhmann. Ich finde es dabei sehr verständlich, dass Leute mit Angst reagieren und sogar Sorge um Ihren Arbeistplatz haben.

Der Pfarrer muss klären, ob er Vorgesetzter und Vertreter des Trägers sein will oder Seelsorger. Als Vorgestzer muss er eventuell abmahnen, kündigen und im Zweifel einen Arbeitsgerichtsprozess durchstehen. Das kann er nur, wenn er objektiv bleibt aber im Zweifel auch zur Härte bereit ist. Er kann sich aber auch selber daran verbrennen, wenn er die Unterstützung der Mehrheit des Teams verliert. Er tut also gut daran, sich vom Kirchenvorstand, vom Kirchenkreisamt oder vom Kindergarten-Verband Rückendeckung zu holen und sich eventuell sogar vertreten zu lassen.

Wenn er die Rolle des Arbeitgebers einnehmen muss, eignet er sich nicht mehr als Seelsorger und auch nicht als Supervisor oder Mediator. Dazu müste dann jemand von außen kommen. Gibt es nicht in der Landeskirche so etwas wie eine kollegiale Fachberatung? Gemeint ist ein erfahrene Fachfrau, die anreist und mit den betroffenen Einzelgespräche führt und dann möglicherweise eine Teamsupervision durchführt.

Wir sind hier in einem Forum, dass sich zur Aufgabe gesetzt hat, gegen "Mobbing in der evangelischen Kirche" einzutreten. Deshalb stelle ich vorsichtig die Frage, wer eigentlich hier gemobbt wird. Wer ist Opfer und wer ist Täter?

Auch wenn die beschriebene vorübergehende Leiterin, die dann in ihre alte Position als Gruppenleiterin zurück musste, sich "übergriffig" verhalten hat, sollte man versuchen, ihr eine goldenen Brücke zu bauen. Ob es noch möglich ist, sie von neuem in das Team zu integrieren oder es besser wäre, man legt ihr nahe, den Arbeitsplatz zu wechseln, das können wir von unserer Position aus nicht entscheiden. Ich plädiere aber dafür, mit aller zur Verfügung stehenden professionellen Hilfe zu versuchen, den Konflikt friedlich zu bewältigen.

Ihr jetzt ein gutes Zeugnis in die Hand zu geben, wäre sicherlich ein Kunstfehler!!! Wenn es später doch zur Kündigung kommen sollte, dann könnte sie so ein "altes" Papier bei Gericht vorzeigen und sagen: "Damals war man doch zufrieden mit mir! Was soll jetzt die Kündigung!"

Erst wenn der Versuch einer Teamsupervision scheitern sollte, dann könnte man ihr in Aussicht stellen, dass sie mit einem "guten " Zeugnis in der Hand wechseln kann und an anderer Stelle ohne Schaden an ihrem Image eine neue Chance bekommt.

Viel Glück! Turmfalke


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RE: ....wie im falschen Film

#9 von wilfried , 31.07.2015 23:49

Hallo Alba Luzia,


daß es ohne eine supervisionsähnliche Betrachtung von außen kaum möglich sein wird, den Dingen noch Herr zu werden, sehe ich auch so.

Mir scheint, daß die Mitarbeiterin Hilfe benötigt, das allerdings setzt (Kranken?)-Einsicht voraus.


Tatsache ist, daß der Arbeitgeber ein wohlwollendes Zeugnis formulieren muß, was eine anderweitige Einstellung nicht behindert.
Manche gehen sogar so weit, Mitarbeitende mit besten Zeugnissen "wegzuloben".

Falls tatsächlich Gründe vorliegen, die irgendwann eine Kündigung rechtfertigen, könnte ein zu gutes Zeugnis tatsächlich zum Bumerang werden.
Da Zeugnisanforderungen oft mit einer Veränderungsabsicht einhergehen, könntet Ihr versuchen, das Zeugnis (wohlwollend) mit dem Zeichnen des Aufhebungsvertrages zu verknüpfen.

Das Recht der Mitarbeitenden auf ein wohlwollendes Zeugnis ist allerdings ein Recht, das ihr nicht genommen werden darf. Allerdings braucht auch niemand zu lügen.
Dennoch muß die Mitarbeitende ja gewisse Qualifikationen gehabt haben, sonst hättet Ihr sie nicht dazumal als Deine Stellvertreterin in die zeitweise leitende Position versetzt. Das kann nicht alles verlorengegangen sein und sicher würde sie gegen ein zu schlechtes Zeugnis mit guten Aussichten klagen können.

Ihr müsst miteinander reden, aber wohl nicht ohne externe Begleitung.
Hoffentlich bekommt Ihr die Probleme in den Griff, ohne einen Menschen oder gar mehrere benachteiligen zu müssen.

Ich drücke Euch allen die Daumen!

Wilfried

 
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RE: ....wie im falschen Film

#10 von Alba Luzia , 01.08.2015 00:24

Lieber Turmfalke, danke für deine Antwort. Deine Frage wer denn eigentlich Opfer, wer Täter ist, hat mir ein schmunzeln entlockt ;-)
Also ich würd mal so sagen: Die Ex- Kolleginn würde sagen sie wird von den anderen Kolleginnen gemobbt (inkl. mir) deshalb die Krankmeldung. Meine jüngeren Kolleginnen würden steiff und fest behaupten dass es gerade andersherum ist- schliesslich haben sie genügend Beweise. Ich selber fühlte mich zwar angenervt aber nicht gemobbt von den Launen und manchen Aktionen der Ex- Leiterin. Wir hatten deshalb auch mehrere Einzelgespräche, sowie mehrere Teamsitzungen bei denen wir nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation an die Streitpunkte herangegangen sind. In einem Briefwechsel hatte ich ihr angekündigt, dass ich am Ende meines Lateins bin und den Träger um Supervision bitten würde, sollte das nach den Ferien so weitergehen im Team. Das hat sie anscheinend so erzürnt oder in Panick versetzt, oder was weiss ich welche Sicherung da bei ihr durchgebrannt ist, ....dass sie mir zuvorgekommen ist und selber, noch vor den Ferien dem Pfarrer hinter unserem Rücken aufgesucht hat mit der Krankmeldung und ihrer Version der unkollegialen, krankmachenden Kolleginnen . Dieser fühlte sich, wie hier im Forum bereits schon ganz richtig vermutet wurde, dadurch als Ritter und Beschützerin dieser Kollegin und meinte mich kurzerhand als den "Übel- Täter" zu entlarven und zu behandeln zu müssen. Als er sie so in Schutz nahm, alles was ich dazu zu sagen hatte als Bagatelle abschmetterte und er dann auch noch den Zwischenfall mit dem Kind als seelsorgerliche Information behandeln wollte, fühlte ich mich im falschen Film und dem Beginn einer Mobbingstory mit mir als Opfer und Ex- Leiterin zusammen mit Pfarrer als Täter ausgeliefert. Dabei hatte die Kolleginn mit mir die allerwenigsten Konflikte. aber ich hab natürlich die Beschwerden meiner anderen Kolleginnen immer wieder thematisiert und wie gesagt, letzte Woche Antrag auf Supervision angekündigt ,sollte der Zirkus so weitergehen. Jetzt, nachdem der Pfarrer sich ein umfassenderes Bild gemacht hat und sich bei mir für seine vorschenllen Schlüsse entschuldigt hat, hab ich fast noch mehr Angst davor was ihrem verletzten Ego als nächstes einfallen wird. Kirchengemeinderäte oder Eltern gegen mich mobilisieren? Den Pfarrer und mich als "Täter" beim Dekan melden? Cholerische Szenen? Sie scheint ja eben auch den Pfarrer in der Hand zu haben. Er verspricht ihr sogar noch ein "gutes Zeugnis" , dabei
hat er kaum mit ihr zu tun gehabt und kann ihre Leistungen gar nicht beurteilen. Ist das die neue Form der Abmahnung in der Kirche? "Ich schreib dir ein gutes Zeugnis damit du schnell woanders unterkommst und ich dich loshab???? " So wie ich sie einschätze wird sie jetzt erst recht überall mit ihrer verdrehten Opfergeschichte hausieren gehen. Auch bei anderern Leiterinnen des Bezirks, was erstmal nicht nur meinen persönlcihen Ruf, sondern den der ganzen Einrichtung schaden würde. Mit der Fachberatung für Kitas der Diakonie habe ich heute einen Termin für September ausgemacht.

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RE: ....wie im falschen Film

#11 von Achim , 02.08.2015 13:34

Liebe Alba Luzia,

etwas spät aber herzlich möchte auch ich Dich in unseren Reihen begrüßen und freue mich, dass Trauler & Co. sich Deiner Situation analysierend und beratend angenommen haben, was Du offensichtlich auch als hilfreich empfindest, worüber wir uns freuen.

Ich muss hier das Rad nicht neu erfinden, nachdem unser Trauler ( herzlichen Dank, lieber Trauler ) das Problem präzise analysiert hat. Meine Frage, liebe Alba Luzia, eigentlich sollte es doch eine MAV (Mitarbeitervertretung) geben? Wollen wir diese nicht in die Konfliktbewältigung einbinden?

Wenn ich Deine Problematik, liebe Alba Luzia, recht verstehe, geht es vorliegend nicht um Mobbingabwehr, sondern um Abwehr unbegründeter/falscher Mobbingvorwürfe ?

Oder anders gewendet: aus unbegründeten Mobbingvorwürfen leitest Du Mobbingverhalten gegen Deine Person her?

Habe ich das richtig verstanden?

LG

Achim


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RE: ....wie im falschen Film

#12 von Alba Luzia , 02.08.2015 16:09

Hallo lieber Achim,
ganz schönes Wortspiel mit dem Mobbing.... Es ist das erste Mal, dass ich mich mit dem Wort "Mobbing" überhaupt in meinem Leben beschäftigen muss. Ich würd es mal so zusammenfassen: Die Person welche die anderen Kolleginnen "mobbt" oder sagen wir mal sich extrem unkollegial verhält, dreht den Spieß vor dem Chef um und bezichtigt das Team und mich ( wegen einer Mail) des Mobbings. Da ist ja das schizophrene.... Wenn sie noch jemanden als "Verbnündeteten" im Team hatte, dann mich! WEIL ich aber den nicht abbrechenden Beschwerden gegen Sie nicht mehr Herr wurde und ihr nach einem erneuten Vorfall in einer Mail klipp und klar geschrieben habe, dass ich am Ende meines Latains bin und Supervision beantragen werde, sollte sie ihre Emotionen und die ständige selben Themen mit den Anderen nicht in Griff bekommen, ich ab September zum Pfarrer geh, mal erzähl was hier läuft und Supervision beantragen werde. Etwas das ich im Nachhinein merke schon längst hätte machen sollen. Nun ist sie mir zuvor gekommen und hat beim Pfarrer die Dinge so erscheinen lassen, als ob SIE das OPFER wäre. ( in ihrer Logik fühlt sie sich tatsächlich so) Seit dem letzten Gespräch mit dem Pfarrer habe ich nun keine Angst mehr vor ihm, aber es geht mir noch extrem nach. Die besagte Kolleginn hat soviel Macht und das Talent Menschen zu manipulieren, für sich zu begeistern, einzuschüchtern und ( unnötig) schlechtes Gewissen bei einem zu aktivieren. Wahrscheinlich war das mit ein Grund weshalb ich zu lange versucht habe die Konflikte mit ihr selber zu regeln. Ein anderer Grund war sicher auch eben dass sie mir unterschwellig ein schlechtes Gewissen machen konnte, weil sie den Platz der Leitung meinetwegen wieder räumen musste. Unsere Vorgesetzte ( Pfarrer und Kirchegemeinderäte) kennen sie aus Konferenzen ud Vorträgen, aber nicht in Stresssituationen und als Mitglied eines Arbeitsteams...Sie ist sehr engagiert in ihrer Kirchengemeinde ( Liebenzeller) und SIE IST die MAV VORSITZENDE unserer Kirchengemeide!!!! daher auch sehr bekannt und mit Einfluss und einem breiten Netzwerk innerhalb der "christlichen Landschaft in unserer Gegend". Die Geister ausserhalb des Kindergartens scheiden sich ebenfalls an ihr. Die einen stellen sie auf einen Sockel wie eine Heilige und andere sind ständig in Streitereien mit ihr verwickelt. Mit der Mail habe ich mich ihr zum ersten Mal in aller Deutlichkeit in den Weg gestellt habe um meine Kolleginnen ernst zu nehmen mit ihren Beschwerden. Da ich/ wir ihr bisher ziemlich alle Bedürfnisse wie z.B. 4 Tage Woche für sie ( als einzigeste im Team) , die regelmässige Teamsitzungstermine auf ihren Terminkalender abgestimmt, Vortritt gelassen bei Urlaubsplanung, NIEMALS hätte ich mir vorstellen können, dass eine etwas "schärferen Mail" in 3 Jahren in denen wir zusammenarbeiten sie dazu bewegen konnte solch einen Schritt zu unternehmen- sich krank zu melden wegen "Mobbing"... Wie gesagt, nun, da der Pfarrer die Situation so beurteilt, dass er lieber sie "ziehen" lässt, anstatt zu riskieren dass 3 andere Kolleginnen wegen ihr kündigen, könnte das Kapitel somit theoretisch beendet sein. Ich merk aber dass ich immer noch unruhig bin und hoffe, dass sie jetzt in nächster Instanz nicht vor dem Dekan, den Eltern den Pfarrer samt mir und meinem Team als Täter anprangert. Ich glaub meine Hauptangst und der Grund warum ich hier bei euch gelandet bin, war (und ist immer noch ein wenig) was ich den gegen eine so einflußreiche, charismatische Person auf die die Kirche auch als Eherenamtliche angewiesen ist ausrichten kann wenn sie anfängt mich bzw das Team als ihren Feind anzusehen und gegen uns/ mich vorgeht? Wie soll ich reagieren damit der gute Ruf der Einrichtung und uns Kolleginnen möglichst wenig Schaden nimmt? Gleichzietig mach ich mir Vorwürfe, dass ich zu feige war vorher zu reagieren anstatt sie mit Privilegien immer wieder zu besänftigen....und da ich vermute, dass die Kolleginn trotz 1000en Gesprächen aus lauter Frust tatsächlich nun psychisch krank geworden ist ...frag ich mich, was ich hätte anders machen sollen? Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich hätte ich einfach mutiger sein sollen und die Misstände viel früher beim Pfarrer benennen sollen? Jetzt ist sie nicht mehr wirklich zurechnungsfähig und doppelt gefährlich als sie es vor 1 Jahr gewesen wäre als die Konflikte anfingen.... :-( :-( :-(

Wenn ich Deine Problematik, liebe Alba Luzia, recht verstehe, geht es vorliegend nicht um Mobbingabwehr, sondern um Abwehr unbegründeter/falscher Mobbingvorwürfe ?

Oder anders gewendet: aus unbegründeten Mobbingvorwürfen leitest Du Mobbingverhalten gegen Deine Person her?

Habe ich das richtig verstanden?

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RE: ....wie im falschen Film

#13 von azalee , 03.08.2015 10:15

... das Bild erweitert sich : Kollegin x ist aktiv und engagiert in der Kirche , hat Einfluss., etc.
der Konflikt ist nur noch lösbar durch Trennung. Ist Kollegin x denn dazu bereit. Geht sie gern aus dem Team oder nur unter der Bedingung einer neuen Stelle als Leiterin(?) Ich sehe da die zweifache Angst von Alba Luzia: ihr Ruf als Leiterin kann beschädigt werden, aber auch der kirchliche Kindergarten trägt zumindest einen Imageschaden davon.
das heißt dann : Schadensbegrenzung. Aber Gerede und Getuschel - wie auch immer- wird es geben. Aber in der Kirche gibt es nun mal Konflikte, die auf unterschiedliche Art und Weise gelöst werden.Hier in diesem Falle wird mit Samthandschuhen gearbeitet.
Man möchte Kollegin x als engagierte Christin mit großem öffentlichen Einfluss behalten, aber nicht als Mitglied im Team.
Was sagt die Fachaufsicht? fand schon eine Supervision statt. Hat alba luzia als Leiterin regelmässig Beratung oder Supervision, die der Arbeitgeber berzahlt ( hoffentlich)
) in Anspruch genommen?


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RE: ....wie im falschen Film

#14 von Achim , 05.08.2015 16:07

Liebe Alba Luzia,

ich wollte nun wirklich nicht "Wortspiele" betreiben, schon gar nicht zu Deinen Lasten. Wenn es bei Dir anders angekommen ist, bitte ich höflichst um Nachsicht. Das war nicht beabsichtigt. Wollte eigentlich nur die für uns neue Konstellation aufzeigen, dass Mobbingvorwürfe eines (angeblichen) Mobbingopfers dazu dienen können/sollen, neues und tatsächliches Mobbing ( Dir gegenüber ) zu begründen.

Will sagen: da behauptet jemand unberechtigt, von Dir gemobbt zu werden und Du siehst Dich unvermittelt und grundlos des "Mobbingvorwurfs" bezichtigt, was Du selbst wiederum berechtigterweise als "Mobbing" erlebst. Nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen. Wir bleiben Freunde ?

Meine Frage zur MAV hatte ich in der Hoffnung gestellt, dass man diese konstruktiv zur Konfliktbewältigung einbinden könnte. Dass diese Möglichkeit nach Deiner Antwort illusorisch ist, ist nun auch klar.

LG

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