Ihr Lieben!
Nach einigen dubiosen (zweifelhaften) "akademischen Ergüssen" heute mal etwas Erbauliches, was ich gestern im ]spiritletter" (e. spirituellen, geistl. online-newsletter; könnt Ihr gratis per eMail beziehen) fand :
Rabbi Schneur Salman von Liadi, der erste Rabbi der chassidisch-kabbalistischen Lubawitscher Dynastie, leitete den Gottesdienst zu Yom Kippur, dem heiligsten Tag des Jahres, an welchem jedwede körperliche Arbeit strengstens untersagt ist und der Jude den ganzen Tag in der Synagoge mit Gebet und Buße zubringt. Eingehüllt in seinen Gebetsschal, stand er tief versunken im Gebet; ein Gebet, in dem die Seele sich auf die Rückkehr zu ihrer Quelle einstimmte.
Jedes Wort, das er sprach, war Feuer. Die Melodie und die Glut seines Gebets trugen die gesamte Gemeinde in die höchsten und tiefsten Sphären des Geistes.
Und dann hielt er inne. Er drehte sich um, warf seinen Gebetsschal von sich und verließ die Synagoge. Die verwirrte Gemeinde folgte ihm und beobachtete verwundert, wie er zügigen Schrittes bis zum Stadtrand marschierte, zu einem kleinen, dunklen Haus, aus dem der Schrei eines neugeborenen Kindes zu hören war. Der Rabbi trat ein, hackte Holz, zündete ein Feuer im Ofen an, kochte eine Suppe und kümmerte sich um Mutter und Kind, die hilflos im Bett lagen. Dann kehrte er zur Synagoge und in die Ekstase seines Gebets zurück.
Yuval Lapide: Yuval Lapide, »Das Herz der Kabbala« (T.)