Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#1 von Benztowner , 06.01.2016 11:31

Hallo zusammen,

kurz zu meiner Vorstellung ,ich bin männlich 40 Jahre alt und habe das bedürfniss hier meine Erlebnisse zu teilen.
Es ist ziemlich viel Text aber ich muss mir das mal von der Seele schreiben.

Ich hatte am 01.11.2008 endlich eine Stelle, nach langer Arbeitslosigkeit, als Hausmeister in einer Evangelischen Freikirche in Stuttgart bekommen.
Ich hatte zuerst bedenken da ich ehrlich gesagt in meiner Vergangenheit mit Kirche nicht viel am Hut hatte, trotz allem stellte ich mich der Herausforderung und war happy das ich nicht mehr vom Jobcenter abhängig war.
Das erste Jahr war etwas hart, ich hatte zwar zuvor schon im Hausmeisterbereich gearbeitet aber Hausmeister in einer Kirche war schon was anderes.
Meine Arbeitszeit betrug 28 Stunden in der Woche ,was aber nach Aussage der Gemeindeleitung noch "Ausbaufähig" sei ,sollte mir meine Zeit über die Woche nicht reichen, man hatte in der Gemeinde keine Anhaltspunkte da man bisher nur Minijob-Kräfte beschäftigte.
Ich hatte Anfangs soviel aufgeschlossenheit und Höflichkeit und überhaupt die ganze Atmosphäre noch bei keinem Arbeitgeber erlebt alle waren per Du, was etwas gewöhnungsbedürftig war :-) .
Jedenfalls war alles Super ,vorraussetzung um diesen Job zu bekommen war das man die im Nachbarhaus leigende Wohnung bezieht, alles kein Problem denn die neue Wohnung war wesentlich größer und Attraktiver als meine alte Wohnung.

Wie gesagt im ersten Jahr war alles gut ,im zweiten Jahr angekommen standen Wahlen an in denen neue Gemeindeleiter gefunden werden sollten, die Wahlen waren dann abgeschlossen die neue Gemeindeleitung war gefunden!

Ich nenne ihn mal Bernd K. ,mit ihm hatte ich vor seiner Berufung etliche male zu tun ,er war eher so der Kumpeltyp ,nett und sympatisch, Hauptberuflich arbeitete er in einem Größerem Automobilkonzern ,mein erster Gedanke war "besser konnte ich es ja nicht erwischen" .
Das sollte sich schnell ändern, er hatte das ganze System wie es bisher lief auf den Kopf gestellt und versucht zu optimieren, bei meiner Einstellung wurde vereinbart das ich Selbstständig arbeiten solle ,heist: da ich auch für die Komplette Hausreinigung zuständig war ,soll ich putzen wann ich das für richtig halte, also hatte ich mir Lauf des ersten Jahres einen Reinigungsplan erstellt so das Sonntags zum Gottesdienst im Haus alles Tip Top ist, da wir Sonntags im Schnitt ca. 190 Besucher hatten legte ich da mein Augenmerk drauf ,weil als Gast möchte ich mich ja wohlfühlen.

Irgendwann wollte er mal meinen Reinigungsplan sehen den ich ihm dann auch aushändigte, nach einiger Zeit hatte er mir dann ein neues Reinigungskonzept vorgelegt das aus seiner Sicht für mich besser wäre!
Dazu muss ich sagen das meine Arbeitswoche Dienstag - Sonntags war, nach seinem neuen Plan hatte ich dann ab sofort Dienstags auch noch frei ,er hatte meine Wochenstunden dann eben auf Mittwochs-Sonntags eingearbeitet.
"Naja" passt schon so dachte ich zuerst, nur leider gings ab da richtig los, es wurden immer mehr Veranstaltungen die ausgerechnet Montags und Dienstags stattfanden ,leider konnte ich dann nicht mehr Gewährleisten das zb. die Toiletten sauber sind und aufgeräumt ist, da ich ja nach seiner Aussage frei habe und das auch unbedingt durchziehen solle.
Ich bemühte mich dann am Sonntag Nachmittag wenn das Haus leer war das ich da dann noch einiges erledigte wie zb. die Toilettenreinigung etc... Nicht selten dauerte dann mein Sonntag, der schon meist morgens um 05:30 Uhr begann ,bis Abends ca. 18:00 Uhr ,veranschlagt waren an diesem Tag aber lediglich 6 Stunden,ich habe jetzt mit gutem Grund den kompletten Tag von morgens bis Abends gezählt denn , ich sollte auch Sonntags während des Gottesdienstes Präsenz zeigen auch wenn ich in der Zeit nichts arbeiten kann weil sämtliche Räumlichkeiten belegt waren.
Da fing es schon an Merkwürdig zu werden ,meiner Meinung nach ist das speziell für mich ,sehr wohl Arbeitszeit ,die Anwesenheit meinerseits wurde mir ja aufgetragen.

Sehr schnell kam es auch dazu das ich an freien Tagen in die Gemeinde zitiert wurde wegen Kleinigkeiten die ich auch hätte erledigen können wenn mein Dienst wieder beginnt, dummerweise bin ich dann doch jedesmal hin,weil man ja alle zufriedenstellen will.
Eines Tages hatte mir Bernd K angerufen ,Freitags, er ginge heute Schlüssel für die Hausbriefkästen nachmachen lassen, das ganze dauerte aber einen Tag und er könne sie Samstags nicht abholen weil er geschäftlich unterwegs ist, er würde mir aber das nötige Geld( ca.300 Euro) bei mir im Laufe der nächsten zwei Stunden vorbeibringen so das ich dann am nächsten Tag die Shlüssel holen kann in seinem Auftrag.
"Kein Problem" Nach 3 Stunden hatte ich immer noch kein Lebenszeichen vernommen, ich rief auf seinem Handy an dort war allerdings nur die Mailbox vorhanden, nach vier Stunden das gleiche Spiel wie nach fünf Stunden, ich ging dann davon aus das es sich wohl erledigt hatte und er eine andere Lösung gefunden hätte .
Ich erledigte meine Arbeit und machte dann Feierabend.
Am Samstag vormittag schaute ich in meinen Briefkasten ob er das Geld dort eingeworfen hatte...nichts, ich ging in die Gemeinde zu den Postfächern (dort haben alle Mitglieder offene Fächer für Gemeindebriefe usw..) und schaute nach ob er evtl. was in mein Fach gelegt hatte auch nichts.
Jetzt ging ich endgültig davon aus das er es selbst regeln konnte....denkste... gegen Mittag erhielt ich einen erzürnten Anruf von Bernd K wieso ich die Schlüssel nicht geholt hätte, ich antwortete ihm das ich ihn gestern mehrmals erfolglos versucht habe zu erreichen. Er entgegnete : Ich habe dir gestern das Geld in dein Gemeindefach gelegt wie vereinbart!.
Ich wies ihn darauf hin das er es mir persönlich vorbeibringen wollte ,von meinem Fach war keine Rede !Selbst einen Rückruf habe ich nicht bekommen!
Jedenfalls ging ich Postwendend zu meinem Fach und Plötzlich lag da ein Umschlag mit Bargeld darin der da Vormittags noch nicht lag, schon erstaunlich das er dann behauptete er hätte ihn einen Tag zuvor reingelegt.

Ich bin dann im Stechschritt zu diesem Schlüsselmacher gelaufen aber es kam was kommen musste "Ab 12:00 Uhr Samstags geschlossen"Toll!
Sonntags nach dem Gottesdienst hatte er dann das Geld verlangt für die Schlüssel ,"ich will mich da besser selber drum kümmern wenn du damit überfordert bist!"
Das ganze war im Frühjahr im August dann gab es ein Mitarbeitergespräch das dann konkretere Formen angenommen hatte, ich bin da ehrlich gesagt etwas zu blaäugig rangegangen ich wusste zb. nicht das ich bei einem solchen Gespräch einen Art "Beistand "der Gemeinde mitnehmen kann ,wurde mir vorher aber auch nicht mitgeteilt.
Es begann alles sehr entspannt ,ich wurde gefragt wie es mir momentan geht ,ob ich mich wohlfühle,etc.... ich sagte ihm das es momentan zwar alles ein wenig Hektisch zuginge ich aber alles soweit was das Haus betrifft im Griff habe und ich mich hier sehr wohl fühle.
Er zeigte mir daraufhin Kuchendiagramme die, die Zufriedenheit der Gemeindeleitung widerspiegeln solle, zu 40% war man Zufrieden zu 60 % nicht, er erklärte es damit das einige Dinge wie der Heizungskeller ,Mieterkeller öfters gereinigt werden sollte nicht nur alle 2 Wochen .Ich entgegnete ihm das dies durch die Momentane Veranstaltungssituation geschuldet ist ,da sich ja alle Wohlfühlen sollen und saubere Toiletten vorfinden wollen müssen solche Dinge eben später gemacht werden, ich muss dazu sagen das diese benannten Räume vom Zustand und Sauberkeit in Ordnung waren aber wer sucht der findet in einem solchem Gebäude immer etwas.
Dann sprach er mich auf mein Gewicht an (1,80 m groß und 97 Kilo schwer ) natürlich etwas zuviel aber man wolle mir helfen in Form von Zuzahlungen für ein Fitnessprogramm ! "Wie nett!" er hätte schon des öfteren Beobachtet das ich Sonntags immer sehr träge wäre und Probleme beim Treppensteigen hätte.
Das empfand ich schon als Frechheit denn Treppensteigen kann ich noch ganz gut , die Trägheit resultiert eben aus einem sehr langen Samstagsdienst und das sehr frühe aufstehen Sonntags um Kontrollgänge und evtl. Reinigungsarbeiten zu erledigen das der Gottesdienst um 10:00 Uhr reibungslos ablaufen kann. Mir ist schon bewusst das er das Problem Sonntags nicht hat mit der Müdigkeit er hat ja auch das Wochenende frei.
Dann wurde ich angesprochen auf mein Alkoholproblem , man hätte zwei Wochen zuvor in der Toilette im EG im Mülleimer eine Flasche Chantre (klein) gefunden leer, dann sprach er noch was an und zwar war 5 Wochen vor dem Gespräch Abends ein Bernd K und ein Flaschner vor meiner Tür gestanden Abends um 21:00 Uhr!! ich wurde gefragt ob ich kurz Zeit hätte mit in den Keller zu gehen weil da in naher Zukunft einiges gerichtet werden sollte ,ich sagte ihm das ich gerade Besuch hätte ,ist aber kein Problem wenn es nicht zu lange dauert, dazu muss ich sagen das ich an diesem Tag frei hatte und ich mit Kumpels Fussball schaute ,ich hatte bis dato zwei Bier getrunken.
Im Gespräch im August hatt er mir genau das aufs Brot geschmiert ,er hätte den Eindruck gehabt das ich schon sehr betrunken war und im Keller nur wirres Zeug geredet hätte.

Also Schlussfolgerte er das die Chantreflasche ja auch von mir sein musste ,ausserdem wurde festgestellt das aus der Küche der Gemeinde mehrere Flaschen Wein abhanden gekommen sind, ich teilte ihm höflich mit das ich weder Cognac noch Wein trinke und er sich sicher sein kann das ich kein Alkoholproblem habe geschweige denn während der Arbeitszeit Alkohol trinke.
Das ganze Gespräch verteilte sich auf 2 tage alles kann ich jetzt hier nicht aufführen das wäre zuviel.
Letztendlich bekam ich die Anweisung mich selbstkritisch zu hinterfragen und meine Arbeit ordentlich zu machen und bekam eine 100 seitige Dienstanweisung (ohne Witz!)

Die nächsten tage waren schon etwas übel da ich ziemlich sauer war wegen einigen Dingen die da angesprochen wurden.

Ich erledigte meine Arbeit trotz allem wie gehabt nur diesmal mit dem Blick auch auf nicht ganz so wichtigen Dinge, es war dann ca. 3 Monate später bekam ich einen leichten Bandscheibenvorfall während ich Treppen wischte, nichts ging mehr mein linkes Bein war wie gelähmt und schmerzte auf die übelste Art und Weise, ich sprach meinem Chef auf die Mailbox das ich jetzt auf dem Weg zum Arzt bin.
Beim Arzt teilte mir dann mit "leichter Bandscheibenvorfall, Physiotherapie und erst mal 4 Wochen Krank" Die Meldung legte ich meinem Chef in sein Postfach der Gemeinde einen anderen Ansprechpartner hatte ich zu der Zeit nicht, der Pastor war in Hamburg unterwegs.
Am selben Abend erhielt ich einen Anruf von Bernd K ,das er sich nach unserem letzten Gespräch fast gedacht hatte das eine Krankmeldung von mir folgt! "Wow" dachte ich wenn ich nicht solche Schmerzen hätte würde ich jetzt lachen!
Ich sagte ihm das mein Attest vom Arzt in seinem Fach liegen würde und ich mir den Zeitpunkt für sowas nicht ausgesucht habe ,geschweige denn mit Absicht krank mache ,die ganze Zeit in denen ich bei der Gemeinde angestellt bin war ich nicht einmal krank!
Er meinte ich solle es jetzt gut sein lassen und mich nicht um Kopf und Kragen reden ,es sehe momentan eh nicht so gut für mich aus, ich wünschte ihm daraufhin einen schönen Abend.
Die therapie verlief gut und ich konnte dann auch wieder meinen Dienst aufnehmen.
Dazu Gratulierte mir Bernd K. dann am ersten Gottesdienst für mich nach Krankheit recht Hämisch und meinte zu mir naja ein bisschen Putzen und fegen würde auch mit Rückenschmerzen noch funktionieren. Ich habe mich dann bedankt für die warmen Worte.
Das Problem ist nicht das Putzen ,ich war Zuständig für Saalbestuhlungen, Tische für die Veranstaltungen stellen (manchmal mehrmals am Tag da Mehrfachbelegung),Innenreinigung, Außenreinigung, Fensterreinigung, Küche etc..

Ca.ein Jahr später bat ich um ein Gespräch wegen einer Aufstockung meiner Arbeitszeit ,die Zeit die ich zur Verfügung hatte passte nicht mehr zu den unzähligen Veranstaltungen die stattfanden ,offiziell bekam 28 Stunden bezahlt pro Woche ,seit Monaten aber schon benötigte ich minimum 35 Stunden Pro Woche, vor Beginn meiner Tätigkeit hatte man mir ja in Aussicht gestellt wenn die Zeit nicht reiche könne man sich ja darüber Unterhalten.
Gesagt getan, nur wurde mein Vorschlag auf 35 bezahlte Stunden pro Woche abgeschmettert, denn bei einigen Arbeiten könne ja man auch schneller Arbeiten dann komm ich auf meine 28 Stunden!
Entäuscht ging ich trotz allem meiner Arbeit nach .

Es war dann 2013 in diesem Jahr häuften sich erstaunlicher Weise Kleinigkeiten die ich angeblich nicht gemacht hätte ,zb. hatte Bernd K. in der Herrentoilette an irgendeinem Freitagabend mit einem Kuli an der äußersten Ecke des Spiegels einen kleinen blauen Punkt hingemalt ,diesen hat er mir dann Sonntags vor versammelter Mannschaft stolz Präsentiert und mich rundlaufen lassen , an einem anderen Tag fand ich eine Büroklammer an einer unscheinbaren Ecke im Aufzug,dann bat er mich in der Garderobe einen Spiegal abzunehmen der war nicht mehr so schön wie er das gerne hätte, er sagte mir aber ausdrücklich mach das wenn du Zeit hast das hat jetzt nicht oberste Priorität, drei Tage später war er sauer das der Spiegel immer noch hängt.
Dann fing Plötzlich der Pastor auch noch an sich zu beschweren, was er nie tat, auf der Treppe würden Kuchenreste und viel Dreck liegen und er verstehe nicht warum, das war an meinem freien tag ,woher das Zeug kam weis ich nicht Sonntags nach dem Gottesdienst war alles In Ordnung, ich ging trotzdem rüber um zu schauen was da los ist, es lag Tatsächlich was rum aber nicht das geschilderte sondern ein halber Butterkeks, und 2 Blättchen Laub!Ich entfernte diese Grobverschmutzung natürlich unverzüglich!
Die Diakonin fand auch immer mehr Dinge die nicht gemacht wurden zb. das vor der Geimende Leergut von jemanden stand (2 Dosen Red Bull) und as geht so ja nicht das muss weg ,meine Güte um die Ecke ist eine große Schule die werden wohl Kids dort abgestellt haben. Diese Dosen lies ich jetzt stehen da ich sowieso später noch runtermusste zum Einkaufen, bis ich dann zum Einkaufen ging waren sie weg und ein Zettel in meinem Fach "Solche Dinge bitte zeitnah zu erledigen, ich habe sie jetzt für dich entsorgt ,für die Zukunft bitte nicht mehr tagelang stehen lassen"!

Son ging das dann bis Anfang Februar 2014 in nahezu allen Bereichen ,eigentlich wollte ich zwischenzeitlich nochmals das Gespräch suchen das wurde aber immer abgeblockt bis ich am 10 Februar zu einem Dienstgespräch zitiert wurde ,ich war so naiv und hatte noch daran geglaubt das jetzt vielleicht wegen meiner Arbeitszeit was passiert ,Bernd K. war aus Gesundheitlichen Gründen (er hatte Rücken!) nicht zugegen sondern seine zwei Vertreter, man teilte mir mit das die gemeinde meinen Arbeitsvertrag kündigen will ,zur Begründung hies es "Putzen ist ja offensichtlich nicht meine Leidenschaft, das Haus wäre seit Beginn meiner Tätigkeit in einem immer schlechteren Zustand gerutscht und ganz wichtig mein Verhalten gegenüber Vorgesetzten wäre ka auch nicht das gelbe vom Ei leider konnte man mir kein Konkretes Beispiel nennen."
Bamm! das hat gesessen ich war Sprachlos ,gleichzeitig sollten wir die Wohnung bis Ende Juli verlassen da es sich ja um eine Dienstwohnung handelt ,ich bat um mehr Zeit was die Wohnung anging denn meine Freundin hatte lediglich einen Job als Küchenhilfe und ich hab ja auch nicht gerade soviel verdient das man jetzt ein paar Tausend Euro zusammengespart hätte .Auch dies wurde abgelehnt ,meine Freundin und ich hatten beide auf einen Schlag Riesenprobleme.
Eine Abfindung gab es nicht genausowenig wie Aussicht das mir evtl.die Gemeinde ein Darlehen geben könne für Maklerprovision und Kaution.
Nach dem Motto du gehst und sei mal froh das wir nicht noch Geld verlangen.
Bernd K. hatte ich seit der Kündigung nicht mehr sprechen könne was ich schon als merkwürdig empfand.
Mittlerweile hab ich erfahren das die jährliche FSJ Kraft nicht wie immer bei dieser Gemeinde weiblich sondern Männlich ist....Zufall?Im Profil steht von dieser FSJ Kraft das er auch für Hausmeisterliche Tätigkeiten zuständig wäre, Bravo liebe Gemeinde !
Auch habe ich erfahren das es der Gemeinde seit ca. zwei Jahren finanziell sehr schlecht geht ,dafür hätte ich Verständniss gehabt, kann man da nicht bei der Wahrheit bleiben? Muss man einen Mitarbeiter so aus der Gemeinde und aus seiner Arbeit ekeln?Für mich nicht nachvollziehbar!
Auch wäre eine Unterstützung bei der Wohnungssuche nett gewesen zumal die Gemeinde ja auch Fremden usw. dabei hilft ,aber da war keinerlei Gesprächsbereitschaft seitens der Gemeinde vorhanden, viele Mitglieder der Gemeinde mit denen ich sehr gut auskam waren entsetzt das ich gekündigt wurde und das auch noch ohne Mitgliederabstimmung ,als man damals einen neuen Hausmeister suchte wurde ja auch darüber abgestimmt .
Ich hoffe bei diesem langen text das euch nicht zu Langweilig wird aber ich musste das mal irgendwo loswerden.
Sorry für die vielen Rechtschreibfehler ;-)
LG Robert

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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#2 von Joringel , 06.01.2016 17:52

Möchte nur mal sagen, dass ich diesen Bericht wahrgenommen und den Anfang überflogen habe. sicherlich werde ich ihn bis zum Ende der woche lesen können. Du bist also kein einsamer Rufer in der Wüste. Der eine oder andere von uns meldet sich schon noch.
Ich ganz bestimmt!

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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#3 von Robin , 06.01.2016 19:17

Lieber Robert (Benztowner ist etwas schwierig)! Ich habe Ihren Bericht gelesen. Meine erste Frage war: Gibt es denn da nur einen Bernd K (oder wie er hieß), keinen Gemeindevorstand, niemanden, den man auf Probleme ansprechen kann? Dann aber schien Ihr "Vorgesetzter" die übrigen auf seine Weise informiert zu haben. Des Rätsels Lösung gibt dann der Hinweis auf die finanziellen Probleme der Gemeinde. Aber Sie standen doch in einem Arbeitsvertrag! Hätte man juristisch vorgehen können? Jedenfalls scheint es in dieser Freikirche auch sehr "frei" zuzugehen. Ohne Recht und Gerechtigkeit. Und jetzt stehen Sie draußen, wieder arbeitslos? Wahrscheinlich hilft nur eins, - den Staub von den Schuhen schütteln und einen anderen Job suchen. Der Grund für die Kündigung lag ja wohl nicht in schlechter Arbeit. Ob Ihnen der frühere Chef (des ersten Jahres) ein gutes Zeugnis ausstellen könnte für eine erneute Arbeitssuche?
Sie merken: ich überlege so vor mich hin, etwas ratlos, und wäre dankbar, wenn sich auch andere an diesen Überlegungen beteiligen würden.
Robin


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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#4 von Joringel , 08.01.2016 14:10

Lieber Robert,
ja, es ist sehr bedrückend, was Du da alles aufschreibst und wahrscheinlich ist es nur ein Bruchteil dessen, was wirklich passiert ist. Ich teile mit Robin meine Ratlosigkeit, denn während man das liest, möchte man immer "Anhalten!" rufen. Hinterher ist man immer schlauer. Aber für alle, die mitlesen und vielleicht auch betroffen sind, möchte ich sagen:
RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG abschließen! Das gilt für jeden und erst recht bevor es zu einem Konflikt kommt. Man muss ein Jahr versichert sein, sonst greift sie nicht!
Dann kann man sich wenigstens wehren und in so krassen Fällen eine Abfindung erwirken. Im Nachhinein stellt es sich so dar, dass Bernd K. von vornherein die Absicht hatte, sich von Dir zu trennen. Vielleicht versuchen sie jetzt einen Mitarbeiter zu bekommen, der noch weniger Stunden im Vertrag hat. Diese Methoden hat er vielleicht bei seinem vorherigen Arbeitgeber gelernt. Und wenn Du gesagt hättest, ich habe ins Fach geschaut, da war es noch leer, dann hätte er wahrscheinlich erst recht einen Föhn gekriegt. Und der Tausch der Arbeitstage war ja wohl auch ziemlich unsinnig. Ganz frech finde ich die Nummer mit dem Alkohol. Es war Deine Freizeit und er hatte nicht an Deiner Tür zu klingeln. Ich kann mir überhaupt keinen Arbeitgeber vorstellen, der einfach irgendwann an der Tür klingelt. Wenn es außerhalb der Dienstzeit etwas zu klären gibt, dann ruft man vorher an und fragt, ob es denn möglich ist. Aber anscheindend hat es Bernd K. große Freude bereitet, Macht über andere auszuüben und den Chef zu spielen, der weiß wo es lang geht.
Immer sehr schwer zu verstehen ist, wieso andere sich dann an solche Methoden dranhängen. Ist es Gruppendruck? Ist es Gehirnwäsche? Haben sie einen Vorteil davon? Aber es gibt schon einen Menschentypus, der zum Mobbing geboren ist und auch andere für seine Zwecke instrumentalisieren kann, ohne dass diese es merken.
Im Rückblick kann man nur sagen, es hätte Dir vielleicht auch psychisch geholfen, Dir Unterstützer zu suchen oder offensiver zu sein und zu sagen: Herr K. eine solche Unterstellung verbitte ich mir. Ich betrachte das als üble Nachrede und möchte, dass Sie das zurücknehmen. Du schreibst selbst, Du warst zu blauäugig und man ist versucht zu sagen - "Stimmt!" Aber das Ganze ist eben auch immer ein Prozess bis man langsam merkt, Mensch, da zieht dich jemand über den Tisch.
So kann ich Dir nur wünschen, dass Du einen neuen Arbeitsplatz findest. Und danken müssen wir Dir, denn vielleicht öffnet Dein Bericht auch anderen die Augen. Alle, die im kirchlichen Bereich unterwegs sind, erwarten keine so fiesen Gemeinheiten wie Du sie erlebt hast. Die junge Anne Frank hat noch in ihrem Versteck vor den Häschern in ihr Tagebuch geschrieben: "Ich glaube an das Gute im Menschen". Die meisten Betroffenen glaubten auch einmal an das Gute in der Kirche und wurden bitter enttäuscht.
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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#5 von Benztowner , 08.01.2016 16:21

Danke für die netten Antworten bisher,

ich wollte noch hinzufügen das ich damals beim Anwalt war leider konnte er mir keine Aussicht auf eine Abfindung bzw. auf eine Kündigungsschutzklage stellen, denn diese Freikirche hat nur 4 Hauptamtliche Mitarbeiter.
Im Endeffekt wusste ich dann das ich zwar von einigen Richtern sicherlich Recht bekommen hätte aber somit waren mir die Hände gebunden und damit Machtlos!
Eine neue Arbeit lies sich bis dato leider nicht finden ,warum ist mir Schleiehaft, ich hatte jetzt schon zig Bewerbungsgespräche die alle sehr gut liefen nahezu jeder war über meine Bewerbung und meine Berufserfahrung begeistert.

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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#6 von wilfried , 08.01.2016 23:32

Hallo Robert,


Du hast Dein Leid ausführlich geschildert.
Vielleicht habe ich keine Rechtschreibfehler gefunden, weil mich "die Sache" so gefangen nahm.

Es ist bedrückend, vor allem, wenn vermutlich Finanzmangel diesen Umgang mit Dir verursachte;
ein offenes Gespräch wäre "für die Seele" sicher besser gewesen.

Gewerkschaftsmitgliedschaft oder Rechtschutzversicherung hätten Dir vielleicht vor Gericht beigestanden; Du hättest Dich weiterhin gegen immerwährende Schikane wehren müssen, wenn Du noch in "der Firma" wärst.

Eine Freikirche sollte mindestens so "christlich" handeln wie eine Landeskirche.
Leider kann ich Dir aus eigenem Erleben nur sagen, daß Du von Deinen Mitchristen nicht allzuviel erwarten solltest.

Mehr als das, was Dir weltliche Gerichte und Rechte zubilligen, bekommst Du auch "bei Kirchens" nicht. Bei Freikirchens, wie es scheint, auch nicht.

Du hast berichtet - ich hoffe, Du konntest Dir etwas von der Seele schreiben.

Mehr als Zuhören kann ich Dir nicht geben - Du suchst eine neue Stelle.

Dir steht jedenfalls ein wohlwollendes qualifiziertes Arbeitszeugnis zu, das Deine Bewerbungsbemühungen nicht beeinträchtigen darf.
Beantrage es und laß es von einem rechtskundigen Menschen kontrollieren, daß es keine Fußangeln und hinterhältigen Bemerkungen enthält.
Wenn es nicht zureichend ist, fordere eine neue Ausfertigung und scheue bitte auch nicht den (Rechts-) Streit darüber.
Es steht Dir zu.

Und dann vergiß den Laden, der Dich so gekränkt hat.

Wenn ich Dir irgendwie helfen oder raten kann, will ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten gerne tun.
Ein bisschen erinnere ich mich noch an meine Mitarbeitervertretungstätigkeit in einem größeren diakonischen Betrieb.


Freundliche Grüße
Wilfried


 
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zuletzt bearbeitet 08.01.2016 | Top

RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#7 von Nemo , 11.01.2016 17:35

Hallo Robert,
Deine Schilderung ist wirklich sehr eindrücklich und es ist sehr bitter, was Du da hast erleben müssen. Einige Gedanken von meiner Seite:
- Es scheint, dass Du jetzt schon eine Weile aus der Situation heraus bist (zwei Jahre?). Es müsste für Dich noch einmal klar werden: ist da rechtlich etwas zu holen? Vielleicht ist es längst dafür zu spät. Per Arbeitsrecht wäre vielleicht etwas möglich gewesen (??). Wenn für Dich klar ist, dass Du nicht mehr streiten magst und kannst, dann ist es gut, da einen Deckel drauf zu tun. Ein anständiges Arbeitszeugnis ist allerdings das mindestes, was Dir zusteht!
- Am besten auch nicht mehr hinterher hören, was aus Deinem Arbeitsplatz geworden ist. Wie Robin schon schrieb: den Staub von den Füßen und weiter - so bitter und traurig das ist.
- Dann vor allem: die ganzen Erfahrungen sind bitter, weil mensch von einem kirchlichen Arbeitgeber gerade dies nicht erwartet. Als Arbeitnehmer bei 'Kirchens' erwartet man einen anderen Umgang, eben einen christlichen. Die Existenz eines ganzen Vereins DAVID (und mehrerer anderer Initiativen) beweist, dass dies leider nicht der Fall sein muss. Im Gegenteil, mitunter geht es manchmal noch härter zu als anderswo. Das liegt nicht an Dir!
- Eine Dienstwohnung ist einerseits ein Bonus - so hast Du es am Anfang auch erlebt. Allerdings: den Arbeitgeber auch als Vermieter zu haben, ist immer konfliktbeladen und die ständige Verfügbarkeit - eben auch an freien Tagen mitten beim Fussball - ist schwierig und führt sehr leicht zu Konflikten.
- Solche Konflikte, wie Du sie erlebt hast, sind oft Stellvertreterkonflikte: sie können im persönlichen oder beruflichen Deines Gegenübers liegen oder aber auch in anderen strukturellen Problemen: als Du von der anhaltenden Finanznot der Gemeinde geschrieben hast, hat mich dies überhaupt nicht verwundert. Wie es Deinem Gegenüber möglich war, Dir so dezidiert hinterher zu laufen und sich um die kleinsten Themen zu kümmern, lässt mich auch wundern, warum dieser Mensch nichts anderes in seinem Leben zu tun hat (eigener Beruf, Familie oder Partnerschaft).

Ich wünsche Dir für die Zukunft vor allem eine Arbeit, die Dir die Lohntüte füllt und Dich neue Erfahrungen machen lässt. Mir ist klar, dass solche Tätigkeiten nicht leicht zu finden sind.
Vielleicht liest hier jemand mit, der einen Job für Dich hat??
Nemo

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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#8 von Benztowner , 19.01.2016 11:39

Danke nochmals an alle die geantwortet haben, anfang Februar beginne ich eine neue Stelle in einem Krankenhaus in Stuttgart.:-)

Ich muss nun eben den Mund abwischen und weitermachen, es fällt mir jedoch sehr schwer solch eine Ungerechtigkeit zu akzeptieren ,ich hatte in der Vergangenheit etliche Arbeitgeber aber sowas hab ich nirgends erlebt.
Bernd K. hat zu meinem erstaunen sein Leitungsamt kürzlich niedergelegt ,aus Gesundheitlichen Gründen ,vielleicht hat ihn das ganze was er so mit mir und anderen Veranstaltet hat doch ziemlich geschlaucht.
Ich hatte vor ein paar Tagen ein nettes Gespräch mit einem Mitglied der Gemeinde ,diese Person war einige Zeit Ehrenamtlich in der Buchhaltung tätig, auch sie hatte damals ähnliche Erfahrungen mit Bernd K. gemacht, aufgrunddessen hatte sie das Ehrenamt niedergelegt.
Ein Arbeitszeugnis habe ich mittlerweile erhalten es ist ein sehr gutes Zeugnis geworden .
Bleibt nur zu hoffen das sich dort einiges nun ändern wird .

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RE: Die Freikirche und mein Job als Hausmeister

#9 von turmfalke , 19.01.2016 12:54

Hallo Benztowner!

Das klingt wie eine gute Nachricht! Du hast die Chance auf einen Neuanfang außerhalb des Dunstkreises dieser Freikirche. Lass die schlimme Erfahrung hinter Dir, schüttel sie ab, lass sie Dein Leben nicht weiter belasten!

Auch als Landeskirchler habe ich einen gewissen Einblick in die Lebenswelten der Freikirchen. Dort ist die Abhängigkeit von Ehrenamtlichen in Leitungsämtern besonders groß. Es gibt kaum überregionale Strukturen und die Einzelgemeinde ist extrem davon abhängig, dass bei ihr genügend Geld reinkommt. Das kann dazu führen, dass einzelne Leute sich in einflussreiche Positionen drängen, in denen sie dann so eine Gechichte abziehen, wie Du sie erlebt hast und niemand stoppt sie.

Ich habe aber bei den Freikirchen noch die Hoffnung, dass es selbstreinigende Kräfte gibt. Die Mitglieder von Freikirchen wissen sehr genau, dass die Funktionsfähigkeit ihrer Kirche von ihrer Glaubwürdigkeit abhängt. Und es gibt in ihren Reihen viele gute Leute, die mit Ernst und Freude Christen sein wollen.

Vielleicht war der Rücktritt "Deines" Mobbingtäters auch ein Schritt auf dem Weg der Gesundung der Gemeinde.

Für Dich einen fetten Segen für den Neunanfang an anderer Stelle!

Gruß! Turmfalke


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Mobbing in der kirchlichen Arbeitswelt
Vortragsankündigung von Dr. Käbisch

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