Seit 11 Jahren bin ich Pfarrerin dieser Gemeinde. 10 Jahr Gemeinsamkeit vor Ort mit einem Superintendenten, der zu 50% Ortspfarrer in N. war. 10 Jahre Mobbing und großes Leiden bis hin zu zwölf Wochen stationärer Therapie, um eine Auszeit haben zu können.
Seit einem Jahr bin ich aus dem Stand heraus Geschäftsführerin dieser Gemeinde. Die zweite Stelle ist gestrichen, der Sup weggegangen. Da ich immer nur wie eine "Vikarin" und "kaffeekochende Zweitpfarrerin" gehandhabt wurde durch den Sup. habe ich von Verwaltung und Geschäftsführung keinerlei Ahnung gehabt...... Es ist in der Tat nicht so gut gelaufen. Auch, weil ich ja noch die halbe Pfarrstelle dazu bekommen habe...
Im September nach der Sitzung des GKR, an der ich wegen Krankheit nicht habe teilnehmen können, hat mich die neue Superintendentin mich zu einem Gespräch bestellt, um mir mitzuteilen, was der GKR mit ihr oder in ihrer Gegenwart besprochen hat. Ich soll den vorzeitigen Ruhestand aus gesundheitlichen Gründen beantragen. .... Und wenn nicht, dann wird man gegen mich das Verfahren einleiten wegen nicht mehr gedeihlichen Zusammenwirkens. Ich war fassungslos! Und auch sprachlos!...
Das hat mich so verletzt, dass ich den Antrag auf den vorzeitigen Ruhestand nun eingereicht habe....Obwohl ich weiß, dass man nichts wirklich gegen mich hätte vorbringen können., was das nur annähernd gerechtfertigt hätte. .. Das war der einzigste Weg für mich, überhaupt noch selber irgendwie aktiv sein zu können und über mein Leben zu bestimmen.
Die Superintendentin hat mich zu diesem Schritt quasi beglückwünscht. Und mir die Kopie des Begleitbriefes an den Personaldezernenten zukommen lassen, der absolut vernichtend für mich war! Bei allem Verständnis dafür, dass auch scharfe Konturen gezeichnet werden müssen, will man dieses Anliegen bei dem Amtsarzt durchbringen (und inzwischen wollte ich es ja auch nur noch), so bin ich damit auch nur nicht fertig geworden, dort als jemand beschrieben zu werden, der schon seit Jahren nicht imstande ist, auch nur die geringsten pfarramtlichen Tätigkeiten auszuführen, derweilen die Gemeinde mich liebt und meine Predigten und Gottesdienste großen Anklang finden. ...
Jetzt bin ich krank geschrieben. Und so am Ende mit den Nerven, dass ich nur noch heule. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich - quasi aus dem Stand heraus - nicht mehr Pfarrerin dieser Gemeinde sein soll.
Fortsetzung folgt