In ihrer Ausgabe vom 28.06.2019 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung ein Interview mit dem Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) Martin Stratmann über den Umgang mit Mobbingvorwürfen. Hintergrund war, dass an zwei Instituten in Garching und Leipzig Vorwürfe über die Drangsalierung von Mitarbeitern laut wurden, die auch in die Presse gelangten. Daraufhin hat die Max-Planck-Gesellschaft beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation eine organisationsweite Befragung in Auftrag gegeben, gut 9000 Mitarbeiter antworteten. Stratmann wollte wissen, ob die MPG es mit einem systemischen Problem zu tun habe und sich im Kern verändern müsse. 10% derjenigen, die sich beteiligt haben gaben an, in den vergangenen 12 Monaten Mobbingerfahrungen gemacht zu haben. Martin Stratmann hat mit seiner Initiative einen Prozess in Gang gesetzt, um die Kultur des Umgangs miteinander zu verbessern - auch im Hinblick darauf, in der Zukunft noch Wissenschaftler für die MPG gewinnen zu können. Derzeit arbeite man an einem "Code of Condact" und werde solche Themen auch in Trainings- und Entwicklungsprogramme einfließen lassen. Als ein erster Schritt wurde eine Anwaltskanzlei eingeschaltet, die als Anlaufstelle für Betroffenen dienen soll.
Was ich dazu sagen möchte - es geht auch anders. Man muss es nur wollen.
Joringel