Kollegen / Fürhrungskräfte

Ich hatte neulich im Forum auf einen interessanten Artikel aus der Zeit hingewiesen (16. Mai, Rubrik: Recht & Unrecht, S. 14): Emotionale Analphabeten - Mobbing ist zu einer gefärhlichen Epidemie geworden. Tun Chefs deshalb so selten was dagegen, weil sie häufig dafür verantwortlich sind?
Das ist ja unser Thema.
Es braucht niemand in die Bücherei zu gehen, um Zugriff auf den Artikel zu haben.
Er ist in voller Länge unter dem Namen des Autors bzw. der Rubrik Presse/spiegel zu finden: Louis Lewitan, und zwar ganz oben.
Es ist auch interessant andere Artikel von ihm zumindest zu überfliegen. Gerade sein kurzer offener Brief an Frau Merkel ("Chère Madame Merkel") vom 11. Juni 2018 ist besonders lesenswert.
Ich wünsche allen eine spannende Lektüre...

Danke, Panama! Ich werde den Artikel lesen. Bei mir haben die Kollegen weg geschaut. Jedenfalls diejenigen, die jeden Sonntag zur Kirche gehen und denen das tägliche Gebet im Morgenkreis besonders wichtig gewesen ist. Diese Kollegen haben alle diese Kitaleitung nicht gemocht, haben mir geraten nicht mehr in den Kindergarten zurück zu kehren... doch später wurde alles schön geredet ... aus Angst. Eine dieser Kollegen war ein Jahr später selber Opfer. Ich weiß aber auch von Kollegen, dass sie heimlich nach Hilfen gesucht haben. Die Führungskräfte haben alle völlig versagt! Viel hätte es nicht gebraucht, dass ich verzeihen könnte. Der Dekan hätte mit Rücksicht auf den gesundheitlichen Schaden, den ich davon getragen habe mir eine gut bezahlte Stelle schaffen können. Mit gut bezahlt meine ich nicht, dass ich davon reich werden kann. Aber das ich weiterhin einen guten Lebensstandard haben kann. Dann hätte ich der Kirche auch verzeihen können, wenn sie zu ihrer Tat stehen würde und den Versuch unternommen hätte etwas gut zu machen. Die Kirche wacht wahrscheinlich erst auf, wenn sie gar keine Mitglieder mehr hat....

Liebe Panama!

Danke für den Hinweis auf den Artikel von Louis Lewitan. Ich habe ihn nach deiner Beschreibung schnell im Netz gefunden und gelesen: Sehr klar geschrieben, leicht zu lesen und in allen Punkten überzeugend. So ist es! Der Artikel ist also dringend zu empfehlen!

Ein wichtiger Gedanke von ihm ist dieser: Mobbing ensteht in Einrichtungen, Verbänden, Firmen, usw, die unter Druck stehen. Wenn Führungspersonal erlebt, dass Ihnen die Zukunft ihrer Einrichtung aus dem Ruder läuft, dann suchen sie nach Schuldigen, damit sie sich nicht selbst beschuldigen müssen. Die finden sie meistens bei Leuten, die nicht stromlinienförmig genug sind und die sich nicht wegducken, sondern durch ihr So-sein die Krise der Einrichtung erst sichtbar machen.

Das gilt natürlich auch für die großen Kirchen, die sich seit Jahrzehnten in einer kontinuierlichen Rückwärtsentwicklung befinden, die offensichtlich nicht aufzuhalten ist.

Liebe Sunny! Du hast genau das erlebt! Danke für deine Berichte. Es hat aber keinen Zweck von deinen Widersachern zu erwarten, was sie nicht leisten können. Auch das beschreibt der Artikel von Lewitan sehr klar: Es fehlt bei den Verantwortlichen in Leitungspositionen oftmals an Menschenkenntnis, Empatie und Rücksichtnahme.


Fatalerweise erleben wir einen ähnliche Prozess auch bei den alten politischen Parteien. Dort ist es allerdings aktuell eine Art Mobbing von unten: Ich meine das, was wir gerade bei der SPD mit Andrea Nahles erleben oder bei der CDU/CSU mit Annegret Kramp-Karrenbauer. Ob die beiden an ihrem Schikcsal vor allem selber schuld sind, wage ich zumindest zu bezweifeln.

Der Auftritt von Danald Trump beim Staatsbesuch in Groß Britanien ist dann wieder der klassische Versuch einer vermeintlichen "Führungskraft" von der eigenen Schwäche und von der Schwäche der eigenen Nation abzulenken. Fürchterlich!


Viele Grüße!

Turmfalke