Lieber Gast!
Danke für deine offene Schilderung. Nun verstehen wir Deine Lage etwas besser.
Es geht also um das Geld. Dementsprechend lautet der Vorwurf, du hättest dir eine "bezahlte" "Nebentätigkeit" genehmigen lassen müssen.
In diesem Fall greift meiner Meinung nach Achims Argument tatsächlich. Du hast diese Nebentätigkeit nicht gesucht. Sie ist dir durch das Testament zugewachsen, inklusive der gesetzlichen Bestimmung, die regelt, dass der Testamentsvollstrecker ein Stück vom Kuchen abbekommt. Man kann dir also nicht vorwerfen, du habest die Nebentätigkeit angenommen mit der Absicht, damit Geld zu verdienen. Also gilt Achims Argument und du bist juristisch aus dem Schneider.
(Die gesetzliche Bestimmung ist natürlich auch sinnvoll, weil ein Erbteiler, der mit großen Summen umgehen soll, eher vertrauenswürdig arbeiten wird, wenn er selber einen gewissen Prozentsatz für seine Mühe erhält. Ehrlichkeit hat ihren Preis.)
Die Frage ist allenfalls, ob du in einen Loyalitätskonflikt mit dem Beamtenethos geraten bist. Ich war einmal für eine kurze Zeit Beisitzer in einem Ausschuss einer kommunalen Ratsversammlung. Diese Funktion war gebunden an mein Amt als Gemeindepastor. Als die Stadt mir Sitzungsgelder zahlen wollte, habe ich diese Beträge an die Kirchengemeinde weitergeleitet, weil ich ja für meine Arbeit als Pastor sowieso schon bezahlt wurde. Damit habe ich mich geschützt vor einem möglichen Vorwurf der Vorteilsnahme. Das war in meiner damaligen Lebenssituation sicherlich richtig gewesen.
Du beschreibst, dass der Vorwurf aus deinem damaligen KV kommt. Das finde ich empörend: Immerhin bist du es gewesen, der für deine Gemeinde dieses Erbe an Land gezogen hat. Vermutlich hätte die Erblasserin die Gemeinde gar nicht bedacht, wenn du dich nicht als ihr Pastor um sie gekümmert hättest.
Es gilt sicherlich der Grundsatz, dass der Wunsch einer Erblasserin zu respektieren ist. Sie hat dir die Teilung des Erbes anvertraut. Damit hat sie auch festgelegt, dass die gesetzlichen Bestimmungen zu deinen Gunsten angewendet werden sollen. Dieses Argument sollte dich schützen.
Mir scheint aber noch etwas anderes hinter deiner Geschichte zu stecken. Es leuchten bei mir alle roten Lampen auf, wenn ich lese, wie du beschreibst, dass Leute aus der Kirchenleitung sich mit deinem bisherigen KV gegen dich verbündet haben!
Was steckt dahinter? Wird da von höchster Stelle Mobbing gegen dich ausgeübt? Was mögen die tatsächlichen Gründe dafür sein? Oftmals sind juristische Argumente nur vorgeschoben und werden als Waffe verwendet. In Wirklichkeit geht es aber um persönliche und allzu persönliche Machtkämpfe.
Ich könnte mir denken, dass du ab jetzt vorsichtiger sein solltest und dieses Gespräch mit uns nicht mehr im öffentlichen Forum führen solltest. Möglicherweise lesen Deine Gegner mit und verwenden Dinge, die die uns erzählst, später gegen dich. Du kannst dich gerne in einer Personal Mail (PM) an uns wenden, indem du einen Forumsnamen von uns direkt anklickst. Oder Du kannst dich von Achim für das verdeckte Forum für persönlich Betroffene freischalten lassen. Die wenigen Leute die dafür Zugang haben, sind handverlesen.
Und noch ein Hinweis: Das erste D im Namen D.A.V.I.D. steht für "Deeskalation." Es ist immer besser, wenn man sorgfältig darauf achtet, dass man den menschlichen Konflikt nicht von sich aus noch weiter anfeuert. Du darfst und du musst dich in der Sache wehren. Aber bleib streng auf der Sachebene! Sonst machst du dich nur noch weiter angreifbar.
Viel Glück!
Turmfalke