oder: wie die Amtskirche ihre Pfarrerin in Zschernitz im Stich ließ und sie schutzlos dem, neudeutsch formuliert, „shitstorm“ der Bildzeitung überliess.
Die Berichterstattung der Bildzeitung über Pfarrerin Ellen L. könnt Ihr hier nachlesen:
http://www.bild.de/regional/leipzig/stre...35548.bild.html
Ist schon übel. Oder was denkt Ihr?
Abgesehen davon, dass Ellen L. noch lange nicht 62 Jahre alt ist, mag es wohl stimmen, dass rund 19 Anzeigen gegen sie und ihren Ehemann durch die neue Eigentümerin erstattet wurden. Zu einer Anklage gegen Ellen L. (und Ihren Ehemann) hat es jedoch bis heute nicht gereicht. Jeder von uns kann jeden wegen irgendetwas anzeigen. Nur dann, wenn die Staatsanwaltschaft hinter den Anzeigen auch Substanz vermutet, kommt es zur staatsanwaltlichen Anklage.
Solche liegen zur Stunde aus gutem Grund nicht vor.
Dass Ellen L. ihrerseits rund 15 Strafanzeigen gegen ihre neue Vermieterin bzw. deren „Entmietungshelfern“ erstattet hat (u.a. wegen Körperverletzung anlässlich der „Entmietung“), kommt in der Berichterstattung der Bildzeitung nicht vor, was nicht überrascht. Denn offensichtlich geht es „Bild“ nur darum, eine Pfarrerin unserer Kirche und damit unsere Kirche insgesamt zu denunzieren. Glaubt man „Bild“ war „sogar“ Probst Dr. Johann Schneider zu Vermittlungszwecken „ im Auftrag der Landesbischöfin“ involviert. Vertraut man der „Bildberichterstattung“, hat er der „Bild“ wortwörtlich erklärt:
„ Es ist ein sehr bedauerlicher – aber privater – Konflikt zweier Parteien.“
Aha, - liebe Amtskirche, - Pfrn. Ellen L. wohnt seit 1989 im Pfarrhaus in der berechtigten Erwartung, dort mit ihrer Familie auch dauerhaft wohnen zu können und Herr Probst Dr. Schneider lässt sie und uns im Auftrag der Landesbischöfin via Bildzeitung wissen, es handele sich lediglich um einen “sehr bedauerlichen privaten Konflikt zweier Parteien“ und dann noch: „Sicher können nur Gerichte diesen Streit beenden“.
Besser kann man eine Pfarrerin und Christenschwester, lieber Herr Probst Dr. Johann Schneider, liebe Frau Landesbischöfin, nicht im Regen stehen lassen.
Ohne Frau Pfarrerin Ellen L. und ihre Familie rechtzeitig und umfassend darüber zu informieren, dass durch/mit Verkauf des Pfarrhauses qua Gesetz auch ein Vermieterwechsel für unsere Schwester und ihre Familie verbunden ist, wurde ihr Heim – ohne ihre Kenntnis – versteigert/verkauft.
Die neue Eigentümerin, wenn man der Berichterstattung der Bildzeitung glauben darf, soll Frau Dipl.-Psychologin Claudia Derer sein, die sich, will man der Bildberichterstattung Glauben schenken, „auf gute Nachbarschaft“ mit unserer Pfarrerin Ellen L. und ihrer Familie „ gefreut“ haben will. Klingt in meinen Ohren recht zynisch.
Ich werfe der Amtskirche vor, unsere Schwester im Stich gelassen zu haben. Ich werfe ihr ferner vor, sich nicht der Mühe unterzogen zu haben, sich sorgfältig in den Streitstoff eingearbeitet zu haben. Ich werfe Ihr ferner vor, Frau Pfarrerin Ellen L. angesichts der Schmutzkampagne der „Bild“ allein gelassen zu haben. Kein Probst, kein Justitiar der Amtskirche, auch die Bischöfin nicht, haben auch nur den Versuch unternommen, unsere Schwester gegen die offensichtlich durch die neue Eigentümerin initiierten Angriffe der Bild zu verteidigen.
Ich kann auch nicht erkennen, dass sich Probst oder Bischöfin ernsthaft um ehrliche Sachaufklärung bemüht hätten.
Für mich sieht es so aus, dass Probst und Bischöfin feige vor „Bild“ eingeknickt sind und sie unsere Christenschwester Ellen L. feige im Stich lassen, ohne erkennbares Interesse an ernsthafter Sachverhaltsaufklärung oder gar Schlichtung/Vermittlung.
Das ist nicht mehr die Kirche, deren Mitglied ich noch bin.
Euer
Achim