Weltweit haben die Menschen Anteil genommen an dem Schicksal der jungen thailändischen Fußballspieler. Die Kosten für die Befreiungsaktion sind sichern enorm gewesen. Aber sie wurden den jungen Menschen und den Familien nicht vorwurfsvoll um die Ohren geschlagen. Doch werden wir auch überflutet auch mit anderen schlimmen Nachrichten. Das Elend der Flüchtlinge in einigen europäischen Ländern. Die Schutzlosigkeit der Zivilbevölkerung im Süden Syriens. Wir sehen die Gesichter unglücklicher, verzweifelter Menschen, das Entsetzen in den Augen der Kinder. Doch wir kennen sie nicht. Wir wissen nicht wie sie heißen, wo sie herkommen und was sie schon alles durchgemacht haben. Warum ihre Eltern sie den Gefahren aussetzen. Ihre Armut und Hilflosigkeit macht uns Angst. Schließlich können wir ja auch nicht allen helfen. Darüber herrscht große Einigkeit in unserem Land. Und wir wollen auch nichts riskieren. Wenn wir etwas von uns geben - Zeit, Kraft, Unterstützung, vielleicht enttäuschen sie uns, vielleicht sind sie nicht so dankbar, wie wir es dann auch erwarten? Vielleicht können wir uns gar nicht in sie hineinversetzen, sie bleiben uns fremd. Vielleicht wollen sie uns nur ausnutzen oder sind gar gefährlich. Lieber nichts riskieren!
Ein schönes Beispiel habe ich von einer katholischen Kirchengemeinde erfahren. Sie vergab kleine Gartengrundstücke an Familien der Gemeinde und auch an Flüchtlinge. Das Gärtnern führte die Menschen ungezwungen zusammen. Nach und nach erfuhren die Gemeindeglieder "wo der Schuh drückt", halfen über Internetportale Notwendiges billig zu besorgen. Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten. Im Gemeindehaus kochten geflüchtete Frauen heimische Spezialitäten. Man kam ins Gespräch, bzw. Radebrechen, der Bann war gebrochen. Vielleicht brauchen wir nur mehr Fantasie, um solche Wege zu finden.