RE: Verzeihen - 2

Ich möchte noch einmal auf den Beitrag von Turmfalke vom 24.04. zurückkommen. Ich finde ihn sehr klug und wohl durchdacht. Aus meiner Sicht entzieht er sich etwas dem Rahmen "Diskutieren und Plaudern". Er ist mehr als nur irgendein Diskussionsbeitrag. Er ist schon eine Anleitung wie jeder von uns mit eigenen Fehlleistungen und mit denen durch andere erlittene in seiner eigenen Biographie umgehen kann. Vielleicht könnte der Verfasser noch einmal eine Art Resumée schreiben ohne Bezug auf einen konkreten Fall, damit alle, die sich mit Mobbing beschäftigen, tiefer und ohne das Ping-Pong eines unmittelbaren Diskussionsbeitrages darüber tiefer nachdenken können. Auch "Rache" ist ein wichtiges Thema. Die Grenzen zwischen dem Ruf nach Gerechtigkeit und nach Rache sind fließend. In dieser Frage muss man m.E. sehr in sich gehen.

Joringel

Hallo Joringel
Ja, die Grenzen sind fließend und man muss sich selber gut reflektieren wo man steht.
Mir ist wichtig, dass auf eine Straftat eine Konsequenz hat. Wenn jemand bewusst lügt und billigend in Kauf nimmt, dass sein Gegenüber unschuldig ins Gefängnis kommt oder aus Kollegialität Rechtsbeugung betreibt der darf nicht so davon kommen.
Ist es denn Rache, dass Nazis nach dem 2. Weltkrieg für ihre Taten bestraft wurden? Man konnte damit Geschehens nicht Ungeschehen machen.
Ist es Rache, dass Geschädigte eine Entschädigung angenommen haben? Ich kann beides bejahen.
Auch wenn mein Schicksal mit dem Leid meilenweit auseinander ist. In beiden Fällen wurde Macht missbraucht um Leben bewusst zu zerstören ohne Rücksicht auf die Schäden der Opfer zu nehmen. Ich muss halt irgendwie alleine kämpfen. Es ist alles systemkonform passiert... Bedeutet: Kann passieren das man den Mandanten nicht erkennt, ist halt Zufall, dass der Richter zufällig eine tragende Rolle in der Kirche hat, ist halt Zufall, dass sich der Opfer Anwalt so benommen hat wie ihn meine Opferhilfe in etlichen Jahren niel erlebt hat, etliche Zufälle..
Aber das drumherum machen diese Zufälle sehr unglaubwürdig.
LG Sunny

Lieber Joringel,
zum Thema "Plaudern und Diskutieren" und unanhängig von Sunnys Fall:
In einem Konfliktfall müssten eigentlich alle Beteiligten "sehr in sich gehen" - egal auf welcher Stufe der Macht sie auch stehen mögen.
Jetzt konkret zu Sunny:
Wenn ihr ein Angebot gemacht wurde, steht es ihr zu dafür zu kämpfen, dass diese endlich umgesetzt wird.
Panama