Wie handeln? Angst!

#1 von Sunny , 05.03.2020 14:07

Hallo

Ich bin seit längerem mit einer Pfarrerin im Gespräch. Letztes Jahr kam von ihr der Vorschlag einer finanziellen Entschädigung. Ich habe dem zugestimmt. Ich sagte ihr, dass ich den Pfarrer für das was er getan hat, also sein Verhalten, hasse. Vor allem weil es nicht fair beendet ist und das ich ihn nicht hassen möchte, sondern einen fairen Abschluss nachdem man wieder friedlich ist und sich unbeschwert begegnen kann. Diese Entschädigung würde auch zeigen, dass es ihm Leid tut.
So, damit ging sie zum Pfarrer.
In Dezember ein Gespräch.
Der Pfarrer wäre ja so mitgenommen. Ihm täte alles so leid Er bekomme nachts Anrufe und hätte solche Paranoia und Angst ans Telefon zu gehen. Für mich ein deja-vu. Wieder will sich jemand zum Opfer machen. Ich sagte ihr, dann soll er eine Fangschaltung einbauen lassen. Sie meinte das hätte er, aber da in der Zeit keiner angerufen hat wäre sie abgebaut worden. Und vielleicht wären das nur Freunde der Kinder. Man unterstellt mir nichts. Ich fragte, wenn das nicht wieder ein Spiel ist warum erwähnt sie das. Ja, weil es hat zeitlich doch was mit mir zu tun. Nachdem ich auf dem Anruf beharrte meinte sie aufgebracht. Ganz deutlich ist dies keine Unterstellung.
Dann hieß es. Ich hätte gesagt ich hasse ihn. Er würde neben Anrufen auch Briefe bekommen. Und Hass würde zum Schreiben verleiten...
Letztendlich bestand sie. U d Ich sei der Kirche jaa auch negativ eingestellt und habe zu Pfarrerern kein Vertrauen mehr. darauf, dass ich ihr sage wieviel Geld ich will. Ich sagte, das soll der Pfarrer mit seinen Bekannten entscheiden. Die kennen sich aus. Nein, so macht er sich erpressbar, weil mir das nicht reicht. Ich sagte, die Summe sei mir egal. Sein Herz wird richtig entscheiden und Ich bin zufrieden. Das sei eine zu schwere Aufgabe für ihn.
Ich bin geschockt nach dem Gespräch. Das ich zur Tatzeit ein Alibi hatte war purer Zufall. Was wenn ich zuhause auf dem Sofa wäre. Dann wären die 600 Euro Strafe vielleicht aufrecht erhalten worden. Ich müsste wegen den Lügen einen Monat unschuldig ins Gefängnis, denn ich hätte keinen Cent freiwillig bezahlt.mitunter der Pfarrer hat mich fast unschuldig f<r 1 Monat ins Gefängnis gebracht. Keiner aus der Kirche, den ich um Hilfe bat hat geholfen. Im Gegenteil der Dekan hat Tatsachen verleugnet! Wie kann sie mir meine negative Einstellung zum Vorwurf machen, nach allem was war? Ich empfinde es als Bedrohung. Der Dekan wird von ihr entschuldigt. Er hat eins schwere Beziehung zur Mutter gehabt und kann sich nicht entschuldigen. Ich habe kein Vertrauen mehr. Weiß nicht ob es Sinn macht sie zu treffen.

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RE: Wie handeln? Angst!

#2 von Sunny , 05.03.2020 14:19

Ich habe Angst, dass die wieder was machen, weil ich offen darüber schreibe und rede was passiert ist.

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RE: Wie handeln? Angst!

#3 von turmfalke , 06.03.2020 16:51

Liebe Sunny!

In der Tat hast du hier im Forum bereits so viel von deiner traurigen Geschichte erzählt, dass jemand, der dabei gewesen ist, sich in deinem Bericht wiedererkennen könnte, wenn er hier mitlesen würde. Ob das der Fall ist, wissen wir nicht. Du brauchst aber keine Angst zu haben. Du hast ja keine Namen genannt. Und du bist selber annonym geblieben und schreibst unter deinem Forumsnamen. Deshalb kann Dir niemand juristisch dafür etwas anhängen.

Vielleicht ist es sogar gut, dass du deutliche Worte verwendest. Sollen die Mobbingtäter doch mitlesen und sich schämen. Das gilt auch für manche andere Geschichte, die man hier in den Tiefen dieses Forum nachlesen kann.

Die Voraussetzung ist allerdings, dass du selber sehr genau bei der Wahrheit bleibst und nur behauptest, was du auch wirklich ganz sicher weißt.

Ein anderes Thema ist diese merkwürdige Entschädigung. Das löst bei mir Fragen aus!

Sicherlich hast du einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden zu beklagen aufgrund dieser Geschichte - allein schon, weil du es seitdem schwer hast, im Beruf wieder Fuß zu fassen. Aber das kann durch eine Einmalzahlung an Entschädigung nicht ausgeglichen werden. Was wären da schon die 600,- €, über die du gesprochen hast?

Und ein Täter kann sich auch nicht durch eine Geldzahlung rauskaufen. Das kommt mir ein bisschen so vor wie der Ablasshandel damals in der Reformationszeit. Luther hat das abgeschafft mit dem deutlichen Hinweis: Der Sünder soll nicht glauben, dass er sich freikaufen kann. Was hilft, ist alleine "Buße", das bedeutet "Umkehr" - also: "Es tut mir leid! Und ich will es nicht wieder tun." Der Kern der Botschaft ist dann aber der: "Gott ist dann auch bereit zu vergeben."

Und hier habe ich meine Frage an dich: "Wenn die Leute, die dir weh getan haben, dich um Entschuldigung bitten würden, könntest du Ihnen dann vergeben - auch ohne Geldzahlung?"

Wenn du das mit "Ja" beantworten könntest, dann wäre das ein erster innerer Schritt dazu, um loszulassen und an anderer Stelle mit dem Leben neu zu beginnen.

Ich habe für meine eigene Person irgendwann die Entscheidung getroffen: "Ich lasse nicht zu, dass die Täter Macht über meine Seele gewinnen. Ich möchte nicht hassen müssen, weil Hass und Angst mich vergiften. Das ist es nicht wert. Und meine Lebenszeit ist zu kurz, um sie mit negativen Gefühlen zu vergeuden. Das war die Voraussetzung dafür, dass ich merken konnte: Es gibt viele andere Menschen, die sich darüber freuen, wenn ich gut zu ihnen bin. Dafür lohnt es sich zu leben."

Also: Machs gut!

Dein Turmfalke


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RE: Wie handeln? Angst!

#4 von Sunny , 06.03.2020 17:46

Hallo Turmfalke
600 Euro, dass wäre die Strafe gewesen, wenn ich kein Alibi hätte. Das war keine Entschädigung. Darüber war noch nie geredet worden.
Anfangs ging es mir nur um die reine Entschuldigung und die Richtigstellung in der Öffentlichkeit. Letzteres hat der Pfarrer nicht machen wollen..es wäre zu viel Wirbel. Ersteres ist geschehen und ich war daran zu verzeihen. Er hat mir sogar erlaubt im klärenden Gespräch, dass ich selber meinen Ruf vertreten und die Wahrheit sagen darf. Zwei Monate später hat er mir nahe gelegt nicht darüber zu reden. Meine Opferhelferin sagte ihm die Leitung müsse die falsche Anschuldigung zurücknehmen. Er sagte, dass würde sie niemals tun. Es wurde deutlich, dass seine Entschuldung nicht ernst war. Irgendwann letztes Jahr kam dann die Pfarrerin mit einer finanziellen Entschädigung als Vorschlag. Da ich zu wenig zum einigermaßen Leben aber gerade noch genug für staatliche Hilfe habe, habe ich ihren Vorschlag angenommen. Denn ja, es würde mir in meiner jetzigen Situation helfen. Ich bereue es jedoch schon wieder mich darauf eingelassen zu haben und habe ihr heute geschrieben, dass ich nichts möchte

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