Liebe Leserinnen und Leser!
Ich bin da keine Ausnahme- die Situation in Syrien erscheint uns so hoffnungslos, dass wir einfach nicht mehr hinschauen. Ich selbst habe das Laund einmal bereist. Unser Guide war ein sehr kluger, gut Deutsch sprechender Mann mit drei Kindern. Er verstand es uns die muslimische Kultur verständlich zu machen. Über seine Frau und Kinder sprach er manchmal mit viel Liebe und Dankbarkeit. Ganz dezent konnte man auch Kritik an Assad erkennen. Mit bangem Herzen denke ich daran, was aus ihm und seiner Familie geworden ist?
Unsere Zeitung brachte diesen Artikel. Er ist deprimierend:
Für immer mehr Kinder wird der Krieg in Syrien zum bitteren Überlebenskampf. Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerkes (Unicef) sind rund 14 Millionen Kinder und Jugendliche in der Region direkt oder indirekt von dem Konflikt betroffen. «Unsere Prioritäten sind sauberes Wasser, Schulbildung und Hilfe für traumatisierte Kinder», sagte die Leiterin von Unicef in Syrien, Hanaa Singer.
Die Hilfsappelle von Unicef fänden aber kaum noch Resonanz. «Wir schätzen, dass wir in diesem Jahr 297 Millionen US-Dollar (rund 280 Mio. Euro) für unsere Operationen in Syrien brauchen werden, davon sind bisher erst drei Prozent eingegangen», sagte Singer der Deutschen Presse-Agentur. Für die Einsätze in der Konfliktregion veranschlagt Unicef dieses Jahr 903,5 Millionen Dollar.
Schon 2013 waren die Hilfen der Vereinten Nationen nur zu 71 Prozent finanziert, 2014 seien es nur noch 57 Prozent gewesen. «Die Lage in Syrien wird immer dramatischer, noch nie mussten die Vereinten Nationen in einer Krise so viel Hilfe leisten», heißt es im Bericht der 21 Hilfsorganisationen.
Robert Lindner von Oxfam forderte: «Die Regierungen einflussreicher Staaten müssen endlich dafür sorgen, dass der Konflikt nicht weiter angeheizt wird und dass die Nothilfemaßnahmen massiv ausgeweitet werden.» Sie müssten den Druck auf die Konfliktparteien erhöhen.
Euer Joringel
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Das nicht Hinsehenwollen oder -können macht mich betroffen, macht mich wütend und ich empfinde eine furchtbare Hilflosigkeit.
Dabei bin ich so weit von den Geschehnissen entfernt.
Da werden Menschen hingeschlachtet, unter anderem, um mit dramatischsten Bildern Propaganda zu machen.
Menschen hingeschlachtet, die für die Täter Heiden sind, auch Menschen hingeschlachtet, die eigentlich gleichen Glaubens sind, aber von einer anderen Fraktion.
Ich finde, man kann gar nicht genug bildliche Darstellungen dieser unfassbaren Grausamkeiten verbreiten, niemand darf sagen können, nichts bemerkt zu haben und das Entsetzen sollte allumfassend sein.
Ich selber habe es bisher auch noch nicht fertiggebracht, eine Köpfung anzusehen. Ich muß die Augen schließen und nehme es mir übel.
Humanitäre Hilfe. Ja.
Der einen Seite? Beiden Seiten?
Darf man Geswalt mit Gegengewalt begegnen?
Ist der Tod durch eine durchschnittene Kehle schlimmer als der Tod durch eine Gewehrkugel?
Ich bin ratlos; - - - aber das hilft "dort" auch niemandem.
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Liebe Mitleser, lieber Wilfried!
Mir geht es genauso, ich kann diese schrecklichen Bilder auch nicht sehen. Es ist ja auch unmenschlich. Das Regime Assad's war immer schon verrufen wegen seiner Grausamkeit, ähnlich wie im Irak. Auch wir sahen seinerzeit auffällig viele junge drahtige Männer in dunkelblauen Anzügen auf den Straßen herumstehen. Wir hatten unsere Fantasien, wer das sein könnte. Auch ist bekannt, dass Assad mit Unterstützung des Irans ein Atomkraftwerk errichten wollte. Die Israelis haben es zerstört.
Wir waren damals auch in einem kleinen christlichen Dorf und besichtigten eine Kirche. Ein junges Mädchen kam und betete für uns Touristen das Vater unser in aramäisch. Diese Dorf ist von den grausamen Schlächtern überrannt worden. Der lebensstandard war, verglichen mit dem unseren, sehr niedrig. Jeder versuchte damals schon, irgendwie Geld zu verdienen. Die Taxifahrer der Taxen, die in Damaskus vor unserem Hotel standen, schliefen nachts in den Lounge-Sesseln. Wenn ich so darüber nachdenke, kommen viele Erinnerungen wieder. Aber auch die, dass wir erfuhren, dass im Islam die Frauen zur Kriegsbeute gehören.
Wenn Du noch mehr über Syrien erfahren möchtest, empfehle ich Dir den Autor Rafik Schami und sein Werk: "Das Geheimnis des Kalligraphen". und auch andere Werke von ihm. Übrigens hat Rafik Schami auch den Adelbert-von-Chamisso-Preis bekommen. Es ist ein Preis für Emigranten, die in Deutsch schreiben.
Danke für Dein Interesse an meinem Beitrag
Joringel
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Liebe Freunde,
hier habe ich mal einen Link zu Oxfam, über diesen Link kann man für syrische Flüchtlinge spenden, wenn man es möchte.
http://www.oxfam.de/informieren/syrien?p...o&utm_wec=11458
Herzliche Grüße
Euer Joringel
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