Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#1 von Joringel , 11.04.2014 09:30

Nach meinen Informationen mehren sich die Anzeichen, dass Pfarrerinnen und Pfarrern bei von Intriganten gewollten Konflikten genötigt werden, freiwillig ihre Versetzung zu beantragen. Man droht ihnen bei Verweigerung damit, dass sie sonst nie wieder eine Stelle bekommen können und werden.

Schon seit Jahren warnt D.A.V.I.D.e.V. davor, dass der Ungedeihlichkeitsparagraph und sein Nachfolger das Einfallstor für Intrige und Mobbing sind. Mit solchen Machenschaften gelingt es perfekt, die Opfer zu fesseln und zu knebeln. Wie soll eine "Kirche der Freiheit" entstehen, wenn ihre Verkünder mit einem Maulkorb predigen?

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#2 von turmfalke , 11.04.2014 10:08

Liebe Joringel!

Danke für die klaren Worte! Und Dank an alle, die über Ihre eigene Situation so klar berichten können.

Es gibt noch die etwas mildere aber genauso wirksame Variante: Es wird mit dem Ungedeihlichkeitsverfahren gedroht: Sie bekommen das Verfahren nach §§ 79 u 80 PfDG! Da haben sie keine Chance! Wir bieten Ihnen aber an, sich vor Beginn des offiziellen Verfahrens auf eine Vertretungsstelle versetzen zu lassen, die wir Ihnen anbieten. So vermeiden Sie sich, uns - und allen Beteiligten viel Ärger. Wenn Sie nicht darauf eingehen, wird es richtig schwierig für Sie. Diese Chance bieten wir Ihnen nur einmal.

Der Ungedeihlichkeitsparagraf wird auf diese Weise bewusst eingesetzt als Waffe gegen Leute, die man einschüchtern will.

Wer es erlebt hat, kann davon erzählen!

Viele Grüße!

Euer Turmfalke


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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#3 von dr.arndt , 11.04.2014 12:02

Liebe Freunde,

die Variante, die Turmfalke beschreibt, kann ich bestätigen. Wurde selbst in zwei Fällen Zeuge dieser Strategie.

LG

Achim


Gemeinsam sind wir stark!

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#4 von Joringel , 11.04.2014 12:17

Lieber Turmfalke, ich zitiere Dich

"Wer es erlebt, kann davon erzählen",

aber er oder sie tuen es nicht, nicht einmal in diesem Forum. Denn die Pfarrer und Pfarrerinnen haben Angst. Sie haben Angst, dass man sie doch identifiziert und sie dann mit Disziplinarverfahren, Rentenkürzungen etc, rechnen müssen. Daher kann ich nur jedem, der diesen Beruf ergreifen möchte, raten ein Doppelstudium zu absolvieren oder es lieber ganz zu lassen. Keine Intrige ist zu dumm und zu primitiv , als das sie nicht von Kirchenbeamten aufgegriffen und aufgebauscht und für Versetzungsmaßnahmen oder Entsorgungsmaßnahmen ausgenutzt wird. Das macht Menschen kaputt! Man würde es gar nicht glauben, wenn nicht doch ab und zu etwas erzählt würde - unter dem Sigel der Verschwiegenheit, versteht sich. Manchmal wünschte ich mir, die Richter der Kirchengerichte würden einmal die Nase wirklich in diesen Sumpf stecken. Ich glaube, dann würden sie sich nicht mehr dafür hergeben, die "nachhaltige Störung in der Wahrnehmung des Dienstes" mit den Mitteln der Justiz abzusegnen und zu adeln.
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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#5 von WGM , 11.04.2014 12:55

Vor 20 Jahren hatte ich in einer Konfirmandengruppe ein ganz symphatisches, ernsthaftes, nachdenklich-frohes junges Mädchen.
Sie wollte Psychologie studieren oder Theologie. Ich hoffe, sie hat sich für ersteres entschieden, zumal ich damals zu Theologie gesagt habe : tu das nicht.
Ein anderer junger Mann, der sich auch sehr für Theologie interessierte, hat es studiert und ist heute in Berlin-Brandenburg tätig: "Ich kann keinem ernsthaft raten, das zu tun und den Dienst in der Kirche anzutreten."
Er hält auch nur noch eisern durch, weil es um seine Existenz und die seine Familie geht. Es ist eine große Belastung.

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#6 von Janchen , 11.04.2014 14:15


Es finde es ganz furchtbar, was hier im Raum Kirche passiert.

Gott ist oftmals in Kirche nur am Rande ... es geht um Macht, Kontrolle, Eigennutz. Das sind eigene Erfahrungen - ich bin nur Kirchenmitglied, habe aber bei der LK gearbeitet. Aufgrund von Erfahrungen mit Menschen während meiner Tätigkeit, schrieb ich einen Kinderkirchenführer. Mein Chef hätte ihn auch zum Kirchentag mitgenommen ....

Er liegt in meiner Schublade, es interessiert niemanden. Genauso, wie es niemanden interessiert, was Gott will...

Und was genau will Gott nun? Nun, auf jeden Fall nicht, das wir unser Licht unter einem Scheffel stellen. Und was heißt das nun für jeden Einzelnen? Was heißt das für Kirchen. Prüfen - schauen, wo sich Gaben des Geistes zeigen und diese einbauen. Zum Wohl Gottes und seiner Gemeinde.



...


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."


Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#7 von turmfalke , 11.04.2014 16:51

Liebes Janchen!

Wir müssen leider akzeptieren, dass die Wirklichkeit, die wir erleben, wirklich ist.

Darüber aber stehen unverrückbar die großen Zusagen Gottes. Ich zitiere aus dem Predigttext des vergangenen Sonntags:

"Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade." Hebr 13.9

Schöne Grüße!

Turmfalke


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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#8 von Janchen , 11.04.2014 16:58

Zitat
Liebes Janchen!

Wir müssen leider akzeptieren, dass die Wirklichkeit, die wir erleben, wirklich ist.

Darüber aber stehen unverrückbar die großen Zusagen Gottes. Ich zitiere aus dem Predigttext des vergangenen Sonntags:

"Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade." Hebr 13.9

Schöne Grüße!

Turmfalke



Mh ... ist das jetzt eine Frage von Realitätsverlust meinerseits? Ich glaube eher nicht.

Und es kann passieren, dass man darüber seinen Glauben verliert. Zumindest kann die Anfechtung so groß sein, dass man vielleicht nicht den Glauben an Gott verliert, aber ... das Vertrauen in seine Zusagen, das UrVertrauen darin, dass Er mich schützt.

LG Jani



..


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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#9 von turmfalke , 11.04.2014 17:17

Liebe Janchen!

Ich habe das wirklich so gemeint. Keine Verdacht auf Realitätsverlust bei dir.

Ich unterscheide aber zwischen Wirklichkeit und Wahrheit.

Wirklichkeit ist, was wir bei den Menschen erleben. Das gilt auch für die Kirche . Und dabei machen manche von uns leider sehr schmerzhafte Erfahrungen. Auch die Verletzungen, die wir uns dabei zuziehen, sind wirklich vorhanden.

Wahrheit sind die großen Zusagen Gottes. Deshalb habe ich den Vers aus dem Hebräerbrief zitiert. Wenn du glauben kannst, was Gott dir hier schenken möchte, dann kommt seine Wahrheit in unserer Wirklichkeit an. Man nennt es Glauben.

Ich glaube aber seit langem nicht mehr an die Kirche in ihrer hiesigen von Menschen gemachten Gestalt. Wenn ich das täte, dann wäre ich längst vom Glauben abgefallen.

Der Glaube hält unmittelbar an Gott fest, nicht an dem, was Menschen auf ihre Weise daraus machen.

Viele Grüße!

Turmfalke!

Aber jetzt nicht auf zwei Kanälen weiterdiskutieren wie neulich mit Tonner. Es ist auch ein Teil der Wirklichkeit, dass die Zeit begrenzt ist.


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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#10 von Janchen , 11.04.2014 17:23

Zitat

Aber jetzt nicht auf zwei Kanälen weiterdiskutieren wie neulich mit Tonner. Es ist auch ein Teil der Wirklichkeit, dass die Zeit begrenzt ist.



Ist das jetzt ne Anweisung?

Zitat

Ich unterscheide aber zwischen Wirklichkeit und Wahrheit.


Mh ... nun, die Wahrheit ist, das es am Ende eine Entscheidung geben wird.

Zitat

Wahrheit sind die großen Zusagen Gottes. Deshalb habe ich den Vers aus dem Hebräerbrief zitiert. Wenn du glauben kannst, was Gott dir hier schenken möchte, dann kommt seine Wahrheit in unserer Wirklichkeit an. Man nennt es Glauben.


Ich hatte einen recht festen Glauben ....

Zitat
Ich glaube aber seit langem nicht mehr an die Kirche in ihrer hiesigen von Menschen gemachten Gestalt. Wenn ich das täte, dann wäre ich längst vom Glauben abgefallen.


Ich habe noch nie an die Kirche geglaubt, aber ich habe sie geliebt.

Zitat
Der Glaube hält unmittelbar an Gott fest, nicht an dem, was Menschen auf ihre Weise daraus machen.


Er kann ins Wanken geraten, wenn man sich verraten fühlt. Ebenso, wie die Liebe.



....


Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."


Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#11 von WGM , 12.07.2014 09:17

Wer mag und Zeit hat und sie sich nehmen will:
heute Abend 19.30 im RBB in der Abendschau: Brandenburg aktuell (das ist ein anderer Kanal als für die Berliner Abendschau)
kommt
HAUSBESUCH: Pfarrhaus in Groß Schönebeck.
Ich habe Grund, das mit allergrößtem Interesse zu sehen und sage voraus, daß diese Pfarrer nicht zu denen gehören, die gemobbt werden.
Ich bin sehr gespannt, was man da aus dem Leben dieser Familie zeigt und von ihrer Rolle in der Kirche.

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RE: Und bist Du nicht willig.... Das Schicksal von Pfarrerinnen und Pfarrern

#12 von WGM , 14.07.2014 15:06

Schade, es ging nur um das historische Pfarrhaus und nicht um die Werke und nicht ums Leben.
Gerade die Kollegin könnte erzählen wie Menschen im Leben geschlagen werden und wie sie
ihnen geholfen hat. Mich würde speziell interessieren, wie sie es geschafft hat als das Schwere,
Miterlebte zu verarbeiten oder weiter durchs Leben zu tragen.
Denkt man nicht angesichts dieser gezeigten Bilder, aber es war hart.

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