Ein Appell an die Kirchenleitungen

#1 von Joringel , 21.03.2014 13:55

Liebe Freunde, den unten stehenden Appell habe ich noch einmal aus dem Bericht: "Es geht auch anders" von Elisabeth Wilkens herauskopiert in der Hoffnung, dass doch der eine oder andere kirchliche Funktionär bzw. Kirchenjurist sich für die hier veröffentlichten Texte interessiert. Er ist einfach zu wichtig und zu schade, als dass er untergehen sollte:

Aber ist, was die Überschrift Es geht auch anders …vermuten lässt, damit wirklich alles
gut: keine Gehaltskürzung, eine weitere volle Beschäftigung (Verwaltungsaufgabe), die die
Möglichkeit für Fort- und Weiterbildungen einschließt, um bessere Bewerbungschancen zu
haben?
Nach außen ist alles geregelt, aber die psychischen Verletzungen bleiben, es wird nichts aufgearbeitet,
die „Täter und Täterinnen“ werden nicht zur Rechenschaft gezogen, es gibt kein
Nachfragen, keine Gegenüberstellung!
Gewiss mag es private Gründe für den „Verzicht auf eine Pfarrstelle“ geben – aber könnte
der oder die Betroffene von der Kirchenleitung nicht gefragt werden, ob er/sie eine Aufarbeitung
des Konflikts wünscht?
Es gibt keinen Versuch, die Gerüchte, die Unterstellungen, die Halb- und Unwahrheiten auszuräumen,
Gemeindeglieder fragen sich, was eigentlich wirklich war, denn ohne Grund geht
ein Pfarrer/eine Pfarrerin doch nicht so schnell … Ein Klima des gegenseitigen Misstrauens
bleibt zurück! Die Erfahrung lehrt, dass Gemeinden sich von solchen Verwerfungen nur
schwer erholen, und es für die nachfolgenden Pfarrerinnen oder Pfarrer oft sehr mühsam
wird, Fuß zu fassen und wieder eine fruchtbare Gemeindearbeit anzustoßen.
„Vertraut den neuen Wegen“ … leider wird dieses Kirchenlied in Verkennung seiner eigentlichen
Intention häufig dazu missbraucht, um alles Vergangene unter den Teppich zu kehren.
Und noch etwas gilt auch hier: Die Opfer erinnern sich immer besser als die Täter! In ihrem
Gedächtnis bleibt das Erlittene lang präsent, aber wer hilft ihnen? Wer nimmt sich ihrer an?
Gibt es nicht eine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers? Damit, dass Konflikte verschwiegen
werden (Es besteht Schweigepflicht und Gnade demjenigen, der sie in solchen Fällen
bricht!), verschwinden sie doch nicht und werden ungeschehen! Tatsache ist, die Betroffenen
werden mit ihren traumatisierenden Erfahrungen von der Kirchenleitung allein gelassen.
Meine Forderung an alle Verantwortlichen in den Gliedkirchen der EKD ist daher: Schaffen
Sie auch und gerade in der verfassten Kirche ein Verfahren, das Mobbingopfern die Möglichkeit
gibt, sich zu den erhobenen An- und Vorwürfen in einer Gegenüberstellung mit denen,
die sie erheben, zu äußern und damit die Möglichkeit zu eröffnen, Recht und Gerechtigkeit
walten zu lassen.


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RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#2 von cezanne , 21.03.2014 14:28

Ich denke, "es geht nicht anders." Es handelt sich ja nicht um ein fahrlässiges Kavaliersdelikt, sondern in der Regel um ein planmäßiges "Ausschalten" einer Person. Deswegen kann es auch keine Gegenüberstellung etc. geben, denn dann wären die Täter ja entlarvt.

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RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#3 von Robin ( gelöscht ) , 03.04.2014 09:38

Liebe Freunde, ich möchte Euch hier das Interview zur Kenntnis geben, das Sabine Sunnus vor ein paar Wochen einem Redakteur in der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau gegeben hat. Hier kann man sehr viel über "Mobbing in der evangelischen Kirche" erfahren. Siehe Anhang!
Robin


Robin
zuletzt bearbeitet 03.04.2014 09:48 | Top

RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#4 von Robin ( gelöscht ) , 03.04.2014 09:52

Hier kommt der richtige Anhang hinterher.
Robin

Dateianlage:
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Interview Sunnus Tief sitzende Angst und fehlende Theologie.doc
Robin

RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#5 von Robin ( gelöscht ) , 03.04.2014 12:11

Noch ein Versuch, das Interview von Frau Sunnus so herunterzuladen, dass man es auch öffnen kann.
Robin

Dateianlage:
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Interview Sunnus Tief sitzende Angst und fehlende Theologie.doc
Robin

RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#6 von Robin ( gelöscht ) , 04.04.2014 11:00

Liebe Freunde!
Vom Turmfalken wurde mir gesagt und ich habe es soeben bestätigt gefunden, dass nicht im engeren Kreis eingetragene Mitglieder die Textanlagen auch gar nicht lesen können, nur den Dateinamen. Das Interview Sunnus ist z.B. nur für den engeren Kreis zu öffnen. Wir müssen uns darauf einstellen und Anlagen eben doch nur in Ausnahmefällen anhängen. Was das genannte Interview betrifft, möchte ich alle Interessierten auf die Home-Page des Vereins David (www.david-gegen-mobbing.de) verweisen. Dort finden Sie das Interview für jeden zugänglich unter der Rubrik "Was ist Mobbing?".
Robin

Robin

RE: Ein Appell an die Kirchenleitungen

#7 von WGM , 04.04.2014 13:32

Doch, ich konnte es lesen, mein System hat das fix heruntergeladen.
Frau Sunnus beschreibt das alles sehr richtig, mit Wiedererkennungswert, obwohl ich schon Jahre
raus bin aus der Kirche. Es hat sich nichts geändert.
Vorallem sind die Führungskräfte nicht lernfähig, lernbereit und führungsstark.
Und das Fußvolk aus Mitarbeitern und Gemeindegliedern ist meist nicht einig.
Alles der Nährboden für Mobbing.
Aber das ist ja auch im gesellschaftlichen Bereich so, wobei das System mehr Handlungswege
ermöglicht.
Ich habe gerade eine Ortschaftsratssitzung hinter mir bezüglich des Abwasserterrors in der BRD.
Für diese Personen, die diese Sitzung leiteten und die Anwesenden durch ihre Fallstricke führten,
ist ein Wort wie unanständig zu wenig. Jemand sagte: "Es sind keine Nützlinge der Gesellschaft,
es sind Schädlinge, die weg müssen."
In der Nacht sah ich noch die Gesichter der Alten vor mir, die dort schon einschliefen. Einer sank mir
an die Schulter und dann beim Rausgehen in der Tür kippte er um. Der Rahmen und ein Nachbar fingen ihn auf.
Ein 85-jähriger Mann, der einer von den vielen alten im Ort ist, die jetzt Tausende von Euro auf den
Tisch legen sollen für die Abwasser-Investitionen, die laut Wassergesetz öffentliche kommunale Pflichtausgabe
sind. Diese wälzt man jetzt im großen Stil privatrechtlich auf die Kleinhäusler auf dem Lande ab.
Auch unser Ort , unsere Gewählten schämen sich nicht, die Alten und Sozialbedürftigen anzutasten und
überzubelasten, in Schulden zu treiben.
Als eine die Folgen für diese durch die langjährige Misswirtschaft benannte, stand der 2-m-sogenannte Bürgermeister auf:
"Ja, den letzten beißen die Hunde!" Nach Widerspruch und wie falsch das doch sei: "Das ist so!"
Es klang wie ehernes Gesetz aus dem Munde dieses katholischen Christen und ohne jede soziale Kompetenz.
Auf diesem Hintergrund kann man nochmal in dem Dokument von Dr. Bämayr nachlesen, ziemlich am Ende
steht, worum es heute für ihn und Dr. Wickler bei den Grünen im Bundestag geht: wie die höhergeltenden Gesetze
durch Angehörige des öff. Dienstes durch Verfassung untergeordneter Verordnungen mit psychisch strukturellere Gewalt,
bestraft werden können.
In vielen Gemeinden unseres Landes herrscht inzwischen böse Feindschaft. Ich habe in den letzten Wochen viele Gespräche geführt
und von Schmerz, Verzweiflung, Todesgedanken, Nichtweiterwissen gehört.
Wann werden wir laut und mächtig und sagen NEIN!-?
WGM

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