Hallo Forumsgemeinde!
Ich grüße euch alle zum Weihnachtsfest mit frommen Worten, die schon seit 1000 Jahren jedes Jahr zu Weihnachten im Gottesdienst gelesen werden:
"Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig
– nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten,
sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus."
Titus 3, 4 - 7, Neues Testament, Bibel, Übers. Luther
Die altkirchliche Epistel zum Fest war in diesem Jahr auch der Predigttext. Es ist zugegebenermaßen schwer zu verstehen, was mit dem Bad der Wiedergeburt gemeint sein könnte. Die Taufe allein wohl nicht, sonst müssten all die vielen getauften Menschen sich im wirklichen Leben etwas besser verhalten. Aber die Tatsache, dass es den Verein "D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der evangelischen Kirche" immer noch gibt, ist ein Anzeichen dafür, dass es noch mehr braucht als nur eine gültig vollzogene Taufe. Alle Mobbingtäter in der Kirche wissen das, auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben würden. Und alle Mobbingopfer wissen es auch, den sie haben schlimme Dinge erlebt, die man nicht so einfach wegstecken kann. Wiedergeburt, also eine Erneuerung von innen heraus, muss mehr sein.
Deshalb halte ich dickköpfig daran fest, dass es Weihnachten um die "Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes" geht: Gott liebt - und da, wo Menschen sich lieb haben lassen, wird es besser mit ihnen.
Wie beschämend, dass man davon so wenig sieht. Aber der liebe Bruder, der seinerzeit den Titusbrief geschrieben hat, verlangt, dass man es in der Kirche am Lebensstil der Leute erkennen können muss.
Behalten wir also die Hoffnung, dass der Heilige Geist immer wieder ein wenig davon verwirklicht in den Herzen der Menschen - nicht nur zu Weihnachten.
Viele Grüße! Turmfalke