ich schließe mich erst einmal den Willkommensgrüßen von Achim hat. Das liest sich wirklich heftig,schon was Du andeutest.
Zitat von Michdo93 im Beitrag #3T Gut eineinhalb Stunden ausführlich geschildert und dann Strg + W anstelle von Umschalt + W gedrückt.
Ja, die Tastenkombination ist echt hart, vor allen Dingen da sie in mancher Software seit Jahrzehnten auch für Suchen verwendet wird, passiert (zumindest mir) das teilweise häufiger, besonders da es keine Warnung gibt.
Nur aus Neugierde: Was sollte Umschalt + W bewirken,die Kombi ist mir neu
Ich leg mich aufs Ohr und wenn ich morgen wach bin, schreibe ich glaube ich lieber in Word und kopiere es rein. Da gäbe es Autosave.[/quote] Ich hoffe Du findest nach etwas Schlaf die Ruhe nochmal Zeit Deinen Beitrag neu zu verfassen.
Zitat von Theo im Beitrag #20 schön, dass wir wieder von dir hören, weniger schön, was Du inhaltlich zu berichten hast. Zu den bisherigen Sorgen kommen jetzt auch noch finanzielle Schwierigkeiten hinzu?
Auf lange Sicht ja, wobei es dieses Jahr noch klappen wird, zumindest in der Hoffnung, dass die Steuerrückzahlung schnell im Laufe des nächsten Jahres kommt.
Zitat von Theo im Beitrag #20 Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Beratungshilfe bei Deinem Amtsgericht zu beantragen?
Nein,denn soweit ich sehe verdiene ich dafür auf dem Papier zu viel. Überdies hätte ich ja eigentliche eine Rechtsschutz durch den Pfarrverein (wobei ich derzeit keine Ahnung wie es bei nichtvorhandener Gehaltszahlung da mit den Beiträgen steht, geht mir grad auf, und die ein ziemliches Tramram darum machen mir Informationen dazu zu geben)
Ich weiß noch nicht wie es weitergeht, jedenfalls wächst meine Enttäuschung über meine Landeskirche und auch den Pfarrverein ziemlich, während ich gleichzeitig auch nicht einsehe mich so rauskarren zu lassen (sehr wohl ich sehe und merke, wo es Dinge gibt die ich um meinem Pfarrbild zu entsprechen an mir gerne änders hätte und verändern würde und mir nicht sicher bin, ob ich das will/kann).
ich scheue mich immer noch davor, das ganze mit einem Rechtsanwalt anzugehen, schlichtweg die Kosten sind mir da zu hoch. Auf Antwort auf meine Fragen an den Pfarrverein warte ich immer noch, inzwischen ist es mehrere Wochen her, dass man sich zurückmelden wollte. Andererseits hatte ich auch durch Corona wenig Zeit mich irgendwie konstruktiv damit auseinanderzusetzen. Corona und Arbeit im Krankenhaus ist, merke ich, doch eine sehr herausfordernde Angelegenheit (auch wenn ich die Arbeit sehr gern mache). Ebenfalls ist meine Reha durch, ich bin einmal gespannt, wann die stattfinden wird.
Andererseits werden mir auch langsam die Kosten des IST-Zustandes zu hoch: Ich hänge in Steuerklasse 6 mit meiner neuen Arbeit fest, weil es zwar die Landeskirche geschafft mir nun kein Gehalt mehr zu zahlen, aber scheinbar immer noch nicht, mich auch steuerlich richtig abzumelden (das macht dann monatlich 400€ Abzug).
Irgendwie ist nähert sich mein Geduldsfaden hier langsam aber stetig seinem Ende.
So viel einmal als kleines Update, liebe Grüße Patrick
Zitat von Nemo im Beitrag #16 Die Enttäuschung auf die Institution ist groß: die Organisation und ihre Mitarbeitenden sind offensichtlich nicht der Botschaft Jesu Christi verpflichtet.
Das Gefühl habe ich (leider) auch (immer mehr).
Zitat von Nemo im Beitrag #16 Und: Supervision wird hier schon als Stigma und Strafe dargebracht. Tatsächlich ist Supervision eigentlich Pflicht im Pfarrberuf und dient einer qualifizierten Reflexion. Es ist nur nicht wirklich Pflicht, weil Supervision sonst vom Dienstgeber bezahlt werden müsste und weil sie nur freiwillig funktioniert.
Ich denke im Rahmen der Salutogenese, die vor einigen Jahren in den Landeskirchen (gefühlt) einmal recht weit verbreitet war, gab es die ein oder andere Kostenübernahme (so wurde mir erzählt). In einigen Landeskirchen (von einer weiß ich sicher), ist es heute noch üblich, dass Supervision kostenfrei in Anspruch genommen werden kann.
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass es weniger an den Finanzen hängt, ansonsten werden ja für PfarrerInnen auch nur selten Kosten und Mühen gescheut, als mehr an den Einstellungen und Fantasien zum Thema in den Köpfen mancher (hoffentlich nur weniger) Entscheidungsträger.
Das Supervision als Strafe (verpflichtend) verhängt wurde, habe ich hingegen zu oft erlebt (wobei da schon einmal zu oft gewesen wäre). Ich glaube das läuft jedoch dem Charakter und der Grundidee der Supervision zu wieder, und ist ebenso der falsche Weg, wie es nicht anzubieten!
Zitat von Nemo im Beitrag #16 Ich wünsche Dir gute innere Ressourcen und zusätzlich echte UnterstützerInnen an Deiner Seite. Und vielleicht sehen wir uns in Sondershausen?
Ich würde mich freuen, wenn das klappt. (zumindest bei mir wird sich das in den nächsten Tage entscheiden, bisher sieht es gut aus)
Zitat von Sunny im Beitrag #14Sie hat den Kontakt ganz schnell abgebrochen. Hat ziemlich Ärger bekommen, weil sie mich unterstützt hat.
Das ist schade für sie (dass sie sich hat unterkriegen lassen) und auch für Dich.
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Ein Pfarrer der nicht wegschaut ist unter seinesgleichen ein Nestbeschmutzer.
Gilt für Vikare auch, schätze ich, aber wenn dem so ist, trage ich diesen Titel dann eben mit Stolz und ich weiß, einige andere tun es auch.
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Ich wünsche die, dass du jemanden findest, der Interesse hat dir zu helfen und es schafft. Ich drücke dir die Daumen. Bin mit Kopf UND Herz bei dir.
Danke!
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Es muss auch mal einen Sieg über die Bösen geben. Wenn du dich durchsetzt ist das ein Sieg für uns alle Opfer.
Ich wünschte dem wäre wirklich so, aber ich befürchte, es wäre dafür ein zu kleiner Sieg, nebst dem ich auch wirklich kaum weiß, wie in dieser Situation ein Sieg wirklich aussehen könnte.
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Nur mach dich nicht so kaputt wie ich. Ich habe die Welt und die Menschen neu kennen gelernt. Es ist eine kaputte und korrupte Welt. Du bist wie ich ein bisschen finde ich.
Ja, oft ist sie das leider.
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Ein Idealist, der vom gutem im Menschen träumt von Fairness und Gerechtigkeit. Jemand der glaubt, dass man mit Offenheit, Rückgrat und Ehrlichkeit am Ende schafft.
Möglich, dass man es schafft am Ende, das weiß ich (noch) nicht, aber in jedem Fall bleibt man sich selbst treu. Das ist etwas, so meine Erfahrung, was einem Niemand nehmen kann!
Zitat von Sunny im Beitrag #14 Aber Träume sind Schäume. 95 Prozent der Menschheit ist anders. 95 Prozent sind böse, falsch, egoistisch und unehrlich. Die meisten davon hinter einer ganz scheinheiligen Fassade. . Ich hoffe, dass du auf die richtigen Menschen findest.
Selbst wenn es nur 5% der Menschen wäre, die anders sind, wären das immerhin fast 400.000.000 Menschen, jeder zwanzigste Mensch. Bewegungen die die Welt verändert haben fingen oft viel kleiner an!
Das tut mir leid zu lesen, aber vielleicht haben ja auch alle anderen verloren, die Dir das antaten, nämlich immer und immer wieder die Chance zur Umkehr, die sie nicht genutzt haben.
als bei mir in der Gemeinde das Theater anfing, bemühte ich mich um Supervision und traf im Rahmen dieser Supervision auf ein, wie ich finde sehr gutes, Buch (Titel: Scham und Glück in der Kommunikation). Hauptthema des Buches ist Kommunikation. Gewidmet ist es allen "durch Worte Beschämte[n]".
Das Buch entnimmt sich zwei seiner Kernbegriffe aus dem Bereich der Grammatik: den des Subjektes (wie im Satz, das was handelt/aktiv ist/frei ist) und den des Objektes (d.h. das/dem mit dem/der etwas geschieht).
Die Subjektposition ist die Position, welche freie Entscheidungen ermöglicht. Die Objektposition gilt es zu meiden, in mehrfacher Hinsicht, denn sie verhindert Entscheidungsräume. Ziel ist es so zu kommunizieren, dass mein Gegenüber, und ich, gleichberechtigt in einer Subjektposition sind, aber ebenso zu vermeiden, dass ich in die Objektposition gerate und Mechanismen zu erkennen, mit denen man mich versucht in diese Position zu schieben und auch mit denen ich mich selbst in eine solche Position schiebe.
Das heißt ich vermeide zu beschämen, meinen Gegenüber verbal den Boden zu entziehen, und in eine Objektposition zu bringen, in der er/sie nicht wirklich eine Wahl hat.Sage ich "nein", dann sage ich "nein" zur Sache, und nicht zur Person (das ist hier jetzt etwas abstrakt).
Positiv umschrieben, kommuniziere ich würdigend, d.h. ich unterstütze die Person, gebe ihr Freiraum. Sehe mein Gegenüber als gleichberechtigtes Subjekt quasi, und bestärke sie/in in dieser Position.
Soviel kurz als Zusammenfassung der 136 gut zu lesenden Seiten.
Blicke ich zurück und hier durch das Forum, hat Mobbing in meinen Augen und meiner Erfahrung immer sehr viel auch mit Kommunikation zu tun. Die Person, welche "gemobbt" wird, gerät (egal wie und warum) im Grunde in die Objektposition schlechthin.
Ich überlege, besonders seit Lektüre dieses Buches, aber auch seit zwei Blöcken zum Thema Seelsorge im Vikariat, ob es in der Kirche nicht ein grundsätzliches Problem mit Kommunikation gibt und es sinnvoll sein könnte, dies einmal genauer zu beleuchten.
Ich habe den Eindruck, dass, zumindest bei mir, der Konflikt als Störung in der Kommunikation begann und sich von dort aus immer weiter ausbreitete.
Mich würde einmal interessieren, ob es hier anderen ähnlich geht?
Zitat von Sunny im Beitrag #12Hallo Patrick Aber ich stand vor 3 Jahren auch optimistisch da und bin total desillusioniert.
Da muss ich Dich leider enttäuschen, optimistisch stehe ich nicht da, und ziemlich enttäuscht bin ich von Kirche auch. Nur deswegen aufzugeben und die die Kirche, und damit auch das Potenzial zu versuchen Gutes zu bewirken, aufzugeben, sehe ich nicht ein. Das wäre nämlich die Folge, würde man die Kirche bestimmten Menschengruppen überlassen.
Zitat von Sunny im Beitrag #12 Meine Opferhilfe sagte, sie arbeitet seit Jahren mit ihm zusammen. So hat sie ihn noch nie erlebt. Es muss jemand den Daumen drauf haben, der die Wahrheit nicht am Licht haben will. Das sind der Pfarrer ud Co.
Das mag durchaus sein, einzig die Erfahrung sagt mir, dass die Wahrheit dennoch ans Licht kommt.
Zitat von Sunny im Beitrag #12 Ich bin froh, dass ich weg bin von der Kirche. Von dieser Heuchler Institution, die Menschenleben zerstört und Opfer noch veräppelt und über sie hohnt. Ich habe niemanden mit Rückgrat erlebt... Doch die Ehefrau des Zweitpfarrers die viel zu leiden hatte deshalb.
Da würde ich jetzt draus lesen, ist schon eine Person in der Kirche, für die es sich zu kämpfen lohnt, denn sie hat Rückgrat.
Du entmutigst mich nicht, ganz im Gegenteil, was passiert ist kann man leider nicht mehr ändern/verhindern, aber das es sich wiederholt, daran hoffe ich kann man etwas ändern! Das immer mehr Menschen lernen, wie man sich in solchen Situationen richtig verhält, nicht nur ratlos oder ängstlich daneben stehen, ist dafür, denke ich, ein guter Anfang den der Verein hinter diesem Forum auch verfolgt, soweit ich es bisher verstanden habe.
Zitat von Sunny im Beitrag #10Hallo Patrick Am Ende gewinnen meist die Verbrecher, die mobben, schickanieren und Gesetze brechen.
Ich bin mir nicht einmal sicher, was gewinnen hier wirklich heißt, oder ehrlicher gesagt, ich weiß es nicht.
Zitat von Sunny im Beitrag #10 Niemand wird dir helfen, sobald seine eigenen Profite bedroht sind.
Meine Erfahrung ist hier zum Glück eine andere. Ich bin immer wieder in der Kirche, und auch außerhalb, auf Menschen getroffen die Rückgrat haben, die sich auf für andere eingesetzt haben. Der Kampf ist, denke ich, erst verloren wenn man den Menschen die versuchen andere zu Opfern zu machen das Feld überlässt.
Zitat von Sunny im Beitrag #10 Ich war bei einem Anwalt, der für den weißen Ring arbeitet. Der meinte zuerst... Die haben eine riesengroße Sauerei mit Ihnen gemacht. Gehen Sie zum Psychologen, besorgen Sie dies und das..... Und am Ende hat er sich zurück gezogen, wollte mir nicht die Akten geben... Ein Opfer! Anwalt.
Das sollte eigentlich nicht gehen, hat er das irgendwie begründet? (Wenn Du darüber schreiben magst)
Zitat von Sunny im Beitrag #10 Man ist als Opfer alleine. Du erreichst nichts. Bei mir ist wahrscheinlich alles verjährt. Die Täter die fast eine Unschuldige auf dem Gewissen hätten, lachen sich ins Fäustchen. An deiner Stelle würde ich gehen, bevor du dich kaputt machst wie ich. Du hast keine Chance in dieser Gesellschaft
Ich lese aus Deinem Beitrag sehr viel Frust und Verletzung heraus, ebenso aus den Beiträgen, die ich hier bereits von Dir gelesen habe. Dir sind schreckliche Dinge passiert, soweit ich es überblicke, und du standest, soweit ich das überblicke, in einem Umfeld, dass dazu auch noch scheinbar falsch reagiert hat, und dem es an Mut mangelte Missstände anzusprechen. Sowas hätte nie passieren dürfen, und darf sich erst recht nicht wiederholen.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Gibt es irgendeinen Menschen in Deiner Gemeinde, der zu Dir steht, oder einen Freund, mit dem Du über alles sprechen kannst?
Ja, mehrere Presbyter, ob die da jedoch Zeit für finden steht auf einem anderen Blatt. Fragen werde ich jedoch.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Ihr könntet dann zu zweit zu unserer Jahrestagung vom 13. bis zum 15. November in Sondershausen kommen und mehr berichten (siehe die Einladung auf unserer Home-Page: david-gegen-mobbing.de) . Ich würde gern noch mehr über Deine Mentorin erfahren, von einem zweiten Zeugen, um zu ahnen, was diese Frau eigentlich reitet. Hast Du in ihren Augen die "falsche Theologie"?
Ja, unter anderem, ebenfalls bin ich ihr zu viel Aufwand, wie sie mehrfach sagte, und passe nicht in ihr Pfarrbild. Hinzukommt die Logik, dass sie mich "nicht lesen kann" und nicht "mit mir klar kommt". Das könne, ihr nach, nicht an ihr liegen da sie mit allen Menschen klarkomme, und überhaupt solle ich mal überlegen was ich ihr antue, dass sie nun sogar Hilfe in Form von Supervision brauche, weil sie so etwas schlimmes tun müsse, wie mir meine Karriere zu beenden. ("" jeweils Zitat aus der Erinnerung).
Zitat von Robin im Beitrag #7 Will sie unbedingt verhindern, dass Du in ein kirchliches Amt kommst?
Ja, wobei dahinter primär die Motivation steckt, dass nichts negatives an ihrem Ruf haften bleibt, habe ich den Eindruck. Hätte ich woanders Erfolg, könnte ja auch der Eindruck entstehen, dass ein Teil der Probleme nicht ausschließlich an mir gelegen habe. Daher legt sich es unter Einsatz aller ihrer Verbindungen (so leider nicht nur mein Eindruck) und aller Möglichkeiten (aktuell inkl. der Tatsache Unterlagen zum Verfahren nicht herauszugeben, womit sie das Verfahren verzögert) es darauf an, dass ich aufgebe.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Falls es an der Ausrichtung Deiner Frömmigkeit liegt (unsere Volkskirche ist immer mehr säkular geprägt) gäbe es für Dich ja auch noch den Weg in eine Freikirche. Aber zunächst musst Du innerlich wieder gesund und stabil werden. Das ist die Hauptsache.
Ich denke meine Theologie ist mit ein Teil des Problems, aber wäre es das einzige, wäre es nicht soweit gekommen.Theologisch denkt sie weniger christologisch als ich, aber wird nicht das Hauptproblem sein, denn im Grunde scheinen ihr wirklich Inhalte recht egal zu sein. Ich würde sagen das Hauptproblem liegt auf zwischenmenschlicher Ebene, und besteht da naturgemäß zu einem gewissen grad von beiden Seiten.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Aber noch ein Tipp: Unsere EKD-Kirche mit ihren Landeskirchen wird in Zukunft nicht mehr alle Pfarrergehälter bezahlen können (Mitgliederschwund).
Das hoffe ich nicht, denn viele Menschen die aktuell noch in der Kirche arbeiten, oder angefangen haben zu arbeiten, sind darauf angewiesen. Ich meine damit nicht explizit die Pfarrer/innen, an denen wird zuletzt gespart und die erhalten wirklich mehr als genug. Ich fürchte es wird eher zuerst die "kleineren" Menschen treffen, die ohnehin schon nicht viel haben/bekommen.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Wir gehen auf eine Zeit zu, in der Pfarrer und Seelsorger ihren Beruf nur noch im Nebenamt oder sogar ehrenamtlich tun können bzw. müssen. Es ist daher ratsam, sich einen Zweitberuf (zum Geldverdienen) zu suchen oder auch aufzubauen.
Den Satz las ich schon öfter, faktisch wurde er mir nun in meinem Vikariat als Unentschlossenheit ausgelegt. Also im Ganzen: mir wurde als Unentschlossenheit ausgelegt, dass ich während meines Studiums nebenher gearbeitet habe, um mein Studium zu finanzieren.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Das ist keine Absage an Deinen Berufstraum. Im Gegenteil! Gerade auf diesem Weg wirst Du in christlichen Gemeinden als Pfarrer dringend gebraucht werden und eine Fülle pastoraler Aufgaben wird vor Deinen Füßen liegen.
Das wäre spannend, und wird sich, denke ich, in der nächsten Zeit zeigen.
Zitat von Robin im Beitrag #7 Gut, dass Du zu uns gefunden hast. Wir sind Menschen durchaus unterschiedlicher Prägungen, auch in geistlicher Hinsicht. Aber wir verstehen uns alle ganz ausgezeichnet.
Sei herzlich gegrüßt und willkommen geheißen!
Danke :) Ich hoffe ich schaffe es zu dem Treffen. In meinem Kalender ist es nun erst einmal eingetragen.
Zitat von Sunny im Beitrag #5Vielleicht solltest du dir einen anderen Job suchen. Viele Vertreter der Kirche haben sich an der Würde anderer Menschen versündigt durch körperliche und/oder seelische und psychische Vergewaltigungen. Auch mich haben sie erwerbsunfähig gequält. Ist sich die Kirche deiner tatsächlich würdig? Du schriebst, dass du nicht mitgemacht hast, gegen Kollegen zu hetzen. Du scheinst einen anderen Charakter zu haben als Täter, Mittäter und schweigende Mitwisser. Passt das zur Kirche. Ich glaube nicht
Ich kann so ein Verhalten einfach nicht mit dem Evangelium vereinbaren, daher habe ich an diesem Punkt, Charakter hin, Charakter her, wenig andere Wahl als dagegen zu halten. Ich denke wenig, dass das für meinen Charakter spricht, als eher dafür, dass ich zu meinen Überzeugungen stehe und eine gewisse Prise Dickköpfigkeit und Sturheit kann ich da auch nicht leugnen. ;-)
Zitat von Sunny im Beitrag #5 dass es schwarze Schafe in der Kirche gibt sondern eher weiße unter schwarzen Schafen.
Ich hoffe (weiterhin) das Verhältnis ist andersherum, und glaube, dass die wenigen schwarzen Schafe viel schlimmer und weiter wirken, denn über sie redet man mehr (und muss es auch), denn ihr Verhalten darf nicht durch Schweigen geduldet oder gar bestätigt werden. Das mag aber auch daran liegen, dass ich Vikare/Vikarinnen kenne, die anders sind, ebenso Pfarrer/innen, ebenso Mitarbeiter/innen des Landeskirchenamtes. Die schwarzen Schafe wirken auch, das ist mein Eindruck, je nach Position die sich haben, weiter aus der Kirche heraus. An ihnen zeigt sich, wie sich der Anspruch der Kirche an der Realität bricht. Um ein aktuelles Beispiel zu bringen, dass ganze wirkt auf mich etwas wie die sogenannten "Anti-Corona"-Demos. Viel mehr Menschen waren auf den Demos gegen Rassismus, oder bei den Demos der Aktion "Fridays for future", aber in Relation wird über sie weniger berichtet, als über die schwarzen/braunen Schafe. Oder um es einmal biblisch zu sagen, es erinnert mich an Lukas 13,18-21, das ein wenig Sauerteig (positiv wie negativ in Mt 16,8ff.) viel Wirkung entfalten kann. Die schwarzen Schafe bei den Anti-Corona Demos, in ähnlicher Weise wie die Menschen die Mobbing betreiben in der Kirche, sind Gefahr für den eigentlichen Auftrag der Kirche, ebenso wie die schwarzen Schafe bei den Demos für unsere demokratische freiheitliche Grundordnung der Gesellschaft.
Zitat von Sunny im Beitrag #5 Ich bin Atheist inzwischen. Bin ausgetreten, weil ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann dieser Gemeinschaft anzugehoren. Du nicht. Aber vielleicht kannst du deinen Glauben dort einbringen wo er ehrlich geschätzt wird.
Das finde ich sehr schade, dass Dir darüber Dein Glauben abhanden gekommen. Ich denke das ist der schlimmste Schaden, den Menschen durch ihr Verhalten anrichten können, dass sie Glauben in gewisser weise zerstören. Den Gedanken aus der Kirche auszutreten kann ich verstehen. Mit dem Gedanken habe ich hier auch das ein oder andere Mal geliebäugelt, denn immerhin finanziere ich die Stellen der Personen mit, durch meine Kirchensteuer und sie machen hier weiter als wäre nichts geschehen. Andererseits schätze ich die Gemeinde hier und kenne auch Menschen, in der Kirche, die anders sind. Es ist hier eine sehr aktive Gemeinde die viel erreichen will und neuen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Mir sind auch die Menschen wichtig. Ich lese das ganze etwas in einer Art(über die man theologisch auch streiten kann): es waren Menschen die Jesus gekreuzigt haben, aber es war Gott, der ihn wieder auferweckt hat. Damit hat er das stärkste nein aller Zeiten gegen solches Verhalten gesprochen und das wirkt weiter, auch wo/wann wir Menschen es oft nicht wahrnehmen können.
Zur selben Zeit spielt da auch mein Dickkopf mit hinein, ich habe so viele Jahre immer wieder um meinen Glauben gerungen, mit der Kirche gerungen, da will ich jetzt nicht aufgeben. Erst recht nicht will ich solchen Menschen Kirche als Gestaltungsraum überlassen, und ihnen damit noch mehr Macht über andere Menschen geben. Ganz besonders in dieser Krise nicht! Daher bleibe ich, und kämpfe weiter. Gleichzeitig suche ich mir, mindestens für die nächsten Jahre, auch meine Existenz zu sichern, indem ich mir eine andere Stelle suche. Eine, wo ich meine Gaben und meine Arbeitskraft auch sinnvoll einbringen kann, denn ein einfach weiter, das habe ich leider gemerkt, kann es für mich nicht geben.
ich bin, bzw. bald, werde wohl bald gewesen sein, Vikar in Landeskirche westlich der Mitte Deutschlands. Ich habe in den letzten Jahren, in welchen ich in verschiedenen Positionen für die Kirche gearbeitet habe, viele dunkle Seiten der Institution erleben dürfen. Auf manches dabei hätte ich gern verzichtet: Inoffizielle Anweisungen, über Kollegen Fehler zu sammeln, damit diese eine Abmahnung erhalten, waren da nur die Spitze des Eisbergs. Mitgemacht haben, das freute mich damals sehr, viele Kolleginnen und Kollegen nicht.
Das erste Mal scheine ich nun selbst im Zentrum einer solchen Aktion, und habe es lange Zeit nicht einmal wahrhaben wollen. Selbst heute noch suche die Fehler bei mir, verstehe es zeitweise noch es als Lernprozess, der mir nicht gelingt. Selbst als mir die ersten von einer vergifteten Atmosphäre zwischen mir und meiner Mentorin erzählten, und mich fragten wie lange ich das mir noch antun wolle, wollte ich es nicht wahrhaben und versuchte weiter die Probleme bei mir und mit mir zu lösen. Mir wurden Diagnosen unterstellt, die im Rückblick wirklich fast jeglicher Grundlage entbehrten, aber ich nahm sie zu ernst, und ging ihnen nach. Ich ging in Supervision, begann eine Psychotherapie, setze mich mit "meinem" Problemen auseinander, aber egal wie ich mich bemühte, gute Leistungen wurden für mich immer schwerer. 3 Rechtschreibfehler auf 20 Seiten Unterrichtsvorbereitung, obwohl es von mehreren Personen Korrektur gelesen wurde, bekamen den Makel derartig schlecht zu sein, dass es an "Kindswohlgefährdung" grenze, ebenso mein Unterricht an sich (Zitat aus einer Prüfung).
Mir wurden Termine mitgeteilt, und ich trug sie in meinem Terminkalender ein, dieses Mal schon indem ich das Datum mit dazu schrieb, ebenso die Uhrzeit, und den Termin sogar noch einmal nachfragte. Es half nichts, es waren trotzdem alle falsch und am Ende hieß es einhellig, dass ich daran Schuld sei, und hier mir mein Unterbewusstsein zeige, dass ich gar nicht in den Pfarrberuf wolle.
Ich habe erlebt wie alles was ich mir in den letzten 10 Jahren an Ansehen aufgebaut habe, an Prüfungen und Assessment-Center bestanden habe, jetzt in dem Licht der Berichte meiner Mentorin "neu" gelesen wird. Es zählt nichts mehr positiv, gleichzeitig greift das Paradoxon, dass jedes Wort das ich einmal gesagt habe, oder sage, oder auch nicht gesagt habe, gegen mich verwendet wird.
Erst als die Vergleiche mit ehemaligen Kollegen auftauchten, wurde ich hellhörig, fuhr hin, sprach mit Ihnen, und hörte eine Perspektive der Vorfälle, die sich mit den Schilderungen aus der der Gemeinde hier deckt. Setzte mich mit dem Thema Mobbing noch einmal ganz anders auseinander.
Da war jedoch vieles schon zu spät. Nach monatelangem "es gibt kein richtig mehr", alles was mir positives aus der Gemeinde zurückgemeldet wurde, wurde demontiert, dem Seminar gegenüber gab es nur negative Bericht, teilweise in der Perspektive so stark verzehrt, dass man schon fast von erfunden reden könnte, traue ich mir fast nichts mehr zu.
Zum einen für mich, denn mich erwischte ein recht heftiger Hörsturz mit langer Krankschreibung darauf, aber auch für meine weitere Laufbahn in der Kirche. An einem Gespräch über meine berufliche Zukunft durfte ich nicht stattfinden, trotz mehrfachen Bittens, aufgrund meiner Krankschreibung. Dort wurden dann die Entscheidung getroffen, ein Dienstentlassungsverfahren gegen mich einzuleiten, anstatt mir eine zweite Chance zu geben. In diesem befinde ich mich nun seit mehreren Monaten. Ungewiss was passiert, ungewiss wie/ob es überhaupt weitergeht.
Im Rückblick bin und bleibe beeindruckt, wie viel Macht wenige Personen haben, die sich mit Charisma, Intrigen und Absprachen über Wasser halten, und Kollegen, welche nicht in ihr Bild passen, aus dem Dienst befördern. Das geht leider bei einem Vikar leichter, als bei einem gewählten Pfarrer, ist aber (leider) in beiden Fällen hier erfolgt.
Ich habe erlebt, wie jeder Tag eine Prüfung war, in einer Intensität, dass mir das erste theologische Examen wie ein gemütlicher Spaziergang vorkam.
Mir ist klar, dass ich Dinge habe, die ich nicht gut kann, dass mir als einiges an Erfahrung fehlt. Mir ist bewusst, dass ich Hilfe und Anleitung oder wenigstens konstruktives Feedback im Vikariat gebraucht hätte. Das war leider großteils nicht vorhanden. Ich bin keine perfekte Amtsperson, und will es auch nicht sein, ich bin ein Mensch, der Evangelium ankündigt, bzw. wie Pamela Hansen einmal so schön sagt: Profi-Schaf, bzw. sehe ich mich eher als lernendes Schaf, von und mit der Gemeinde. Ich habe gern gepredigt hat, war gern in der Seelsorge.
Wie es nun weitergeht, kann ich nur ungefähr sagen. Ich hoffe das mein Verfahren irgendwann einmal abgeschlossen wird, egal wie. Ich will einen Schlußstrich unter die Sache ziehen, und wieder anfangen zu leben. Ich rechne mir nur wenig Chancen auf eine zweite Chance aus, wenn es so in der Akte bleibt, auf den ersten Seiten die Berichte, danach die Stellungnahmen von Menschen aus der Gemeinde (die ein positiveres Bild zeichnen). Ich werde dann, mindestens für die nächsten Jahre, erst einmal Abstand von einem weiteren Vikariat in dieser Landeskirche nehmen. Erst langsam kann ich wieder Kritik annehmen, erst langsam komme ich mit dem Erlebten irgendwie klar und schon höre ich von Fällen, wo es einen ähnlichen Anfang nimmt, wie bei mir. Aber vor allen brauche ich hier erst einmal Abstand und Aufarbeitung, und wenn sich dadurch mein Lebenstraum zerschlägt, muss ich damit leben, und mir einen neuen aufbauen.
So, jetzt habe ich mehrere Monat immer wieder an dieser Vorstellung geschrieben, und fasse nun den Mut sie endlich zu posten.