Lieber Robin !
Danke auf den Hinweis zu diesem sehr interessanten Artikel. Das macht Mut!
Wer die Erfahrung gemacht hat, dass er nach einer Verletzung weiterleben kann, kann dadurch stärker werden. Eine neue Bedrohung kann er leichter einordnen. Er kann gelassener reagieren und sich sagen: "So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ich weiß ja jetzt, dass ich das aushalten kann".
Aber ich bleibe dennoch skeptisch. Eine traumatische Erfahrung wird nicht nur rational verarbeitet. Der Schmerz geht vielmehr durch bis in die tieferen Schichten des Gehirns und wird dort im Unbewußten abgespeichert. Vielleicht glaubt der traumatisierte Patient sogar, dass er seine Erfahrung im Griff hat. Aber dann wird er Jahre später wieder bedroht, und erlebt dass sich die Erinnerungen an die bösen Erlebnisse von damals aus der Tiefe der Person doch wieder melden.
Das ist ja gerade dass Problem mit unserer Psyche. Wir haben sei eben nicht im Griff. Deshalb sollte man die Gefahr einer Traumatisierung nicht klein reden.
Als ein Christ halte ich mich allerdings an die Botschaft vom Kreuz und von der Auferstehung: Jesus mußte durch den Tod hindurch, um zur Auferstehung zu gelangen. Und er hat uns versprochen, dass er uns auf diesem Weg mitnimmt. Das geht vermutlich nicht, ohne dass wir selber auch an dieser Welt leiden müssen. Aber darin liegt die große Hoffnung, dass wir auch mit ihm zusammen das Leid überwinden werden.
Schöne Grüße!
Turmfalke