Viele Erfahrungsberichte der von Mobbing in der Kirche Betroffenen hatten das Zeug zu einer Tragödie. Vielleicht sollten wir einmal zusammen ein Theaterstück schreiben, Arbeitstitel: "Kabale und Kirche".
Es grüßt Joringel alias Schiller
Viele Erfahrungsberichte der von Mobbing in der Kirche Betroffenen hatten das Zeug zu einer Tragödie. Vielleicht sollten wir einmal zusammen ein Theaterstück schreiben, Arbeitstitel: "Kabale und Kirche".
Es grüßt Joringel alias Schiller
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Feine Idee! Wir brauchten nur noch einen Schriftsteller/eine Schriftstellerin unter uns! Das könnte dann auch ins "Schwarzbuch".
Alesig
Man braucht wohl gar kein besonderes Script , denn im Grunde geht es in der Kirche ja um nichts anderes als um Mobbing. Ein Unschuldiger wird gemobbt, soll vernichtet werden, wird verurteilt und hingerichtet. Das ist der Ur-Plot.
Nur wird da offensichtlich irgendetwas falsch verstanden, oder es gibt vielleicht gerade deswegen blinde Flecken...?
cezanne
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Lieber Cezanne,
eigentlich wollen wir hier im "Übungsforum" keine wirklich ernsthaften Themen behandeln. Dieses "Übungsforum" sollte von der Idee her nur dazu dienen, den Neuen unter uns einen "Idiotenhügel" anzubieten, um sich mit dem Schreiben hier im Forum vertraut zu machen. Sehe aber, dass entgegen dieser Intention hier auch ernsthafte Themen angesprochen werden, insbesondere Deine These:
"....denn im Grunde geht es in der Kirche ja um nichts anderes als um Mobbing......."
Lieber Cezanne,
in dieser Absolutheit mag ich Deine Einschätzung allerdings nicht teilen. Selbstverständlich kämpfen wir alle gegen "Mobbing" in unserer Kirche. Und nicht nur ich weiß um Dein persönliches Schicksal. Dass unserer Kirche allerdings nur an "Mobbing" gelegen sein soll, mag ich (noch) nicht glauben.
LG
Achim
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oh je, jetzt hab ich schon auf dem "Übungsfeld" einen Stolperstein übersehen. Also gemeint war natürlich, dass Jesus von Nazareth erstes und zentrales Mobbingopfer ist, die Evangelien sind Mobbinggeschichten verbunden mit der eindrücklichen Aufforderung anders miteinander umzugehen.
lg cezanne
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Lieber Cezanne,
jetzt ist es an mir, "oh je" zu sagen. Meine biblischen/religiösen Kenntnisse gründen nur auf - allerdings fundiertem - Konfirmandenunterricht in meiner Jugend.
Den theologischen Hintergrund Deines Beitrags hatte ich schlicht verkannt. Pardon!
Aber vielleicht noch einmal zum Sinn und Zweck dieses Übungsforums:
Hier sollen alle von uns, die Möglichkeit haben, sich mit den Möglichkeiten des Forums vertraut zu machen, eben zu üben. Inhalte spielen keine Rolle! Zu Übungszwecken ist (fast) jeder Inhalt möglich und erwünscht. Zum Meinungsaustausch dient dieses Übungsforum eigentlich nicht! Freunde, legt hier bitte los, wenn Ihr üben wollt!
Euer
Achim
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Lieber Czesanne!
Dein letzer Beitrag hat mich beruhigt. Natürlich muß man die Geschichte Jesu deuten als eine Mobbinggeschichte. So hat der geneigte Leser aber deinen vorherigen Beitrag vermutlich nicht verstanden. Deshalb war ich froh, als Achim ein vorsichtiges Fragzeichen daran gemacht hat.
Es gibt ja auch in der in Institutionen sichtbaren Kirche viele sehr schöne Dinge, die mit Mobbing nichts zu tun haben sondern die eine Frucht des Evangeliums von der Liebe und Barmherzigkeit Christi sind. Wenn es nicht so wäre, würde ich aufhören, mich als Christen zu verstehen.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag!
Dein Turmfalke
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Zitat
Es gibt ja auch in der in Institutionen sichtbaren Kirche viele sehr schöne Dinge, die mit Mobbing nichts zu tun haben sondern die eine Frucht des Evangeliums von der Liebe und Barmherzigkeit Christi sind.
Gott sei gedankt - dass es diese Dinge gibt und Er uns auch manchmal mit Christen zusammenkommen lässt. Denn wäre dem nicht so, wäre ich spätestens vor einem Monat ausgetreten.
LG Jani
Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."
Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
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Jetzt muß ich auch noch meinen Senf zu Cezanne's Deutung geben: Mit dem "Mobbingopfer" Jesus untrennbar verbunden ist Pontius Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht. Diese Szene hat etwas Grausam-Menschliches an sich. Es ist nicht so einfach, hinzuschauen und Position zu beziehen. Wer kann schon von sich sagen, dass er das immer tut?
Joringel
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Zitat
Jetzt muß ich auch noch meinen Senf zu Cezanne's Deutung geben: Mit dem "Mobbingopfer" Jesus untrennbar verbunden ist Pontius Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht. Diese Szene hat etwas Grausam-Menschliches an sich. Es ist nicht so einfach, hinzuschauen und Position zu beziehen. Wer kann schon von sich sagen, dass er das immer tut?
Joringel
Position zu beziehen - ich habe darüber nie nachgedacht. Zumindest nie in dem Sinne, ob mir das etwas bringt oder mir eher schadet. Gelernt aber habe ich in den letzten drei Monaten, dass die Welt genau so funktioniert. Es geht nicht um Recht oder Unrecht sondern um den persönlichen Nutzen. Lange habe ich es nicht für möglich gehalten, dass dieser doch sehr menschliche Zug in unseren Kirchen einen festen Platz hat - egal auf welcher Ebene.
Ich war blind, naiv und viel zu offen & gutherzig. Und diese Erkenntnis hat mich zutiefst verletzt und in große Bedrängnis gestürzt. Ich persönlich bin in einer Kirche voller Liebe aufgewachsen. Aber diese Zeiten sind wohl lange vorbei. Heute geht es hauptsächlich um Besitzstände.
40 Jahre Kirche in der DDR hatten etwas anderes aufwachsen lassen. Macht und Privilegien gab es nicht in Kirche. Aber so ist das wohl in der Not (geistliche). Dann rückt man zusammen. Wohlstand (sowohl materieller als auch Freiheit) dagegen dividiert auseinander.
Die Geschichte Jesu hat es uns ja gezeigt. Sobald Besitzstände in Gefahr geraten, werden diejenigen denen sie gehören, alles Menschenmögliche unternehmen, um sie zu wahren. So ist es - so wahr es - so wird es immer sein auf Erden bis zum himmlischen Jerusalem.
...
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Hallo, Janchen, mich persönlich beschäftigt es schon, warum die Erfahrungen der Bekennden Kirche und der Kirche überhaupt im 3.Reich, und auch die Erfahrugen der der Evangelischen Gläubigen in der DDR nicht in das Geschichts-Bewußtsein der EKD mit Ableitungen für die Gegenwart aufgenommen werden. Ich finde am Beispiel der Kirchengemeinde Manker-Temnitztal, aber auch anderer Gemeinden im Osten Deutschlands, die ihren Glauben unter Verzicht auf Privilegien gelebt und weitergegeben haben, werden jetzt einfach fertig gemacht ohne Respekt vor ihrer Lebensleistung. Mich z.B. würden Deine Erinnerungen interessieren. kannst Du sie nich mal aufschreiben und unter einem neuen Thema eingeben? Du kannst es ja so anonymisieren, dass man nicht sofort auf Dich zurückschließen kann. - Es gibt aber auch noch einen anderen Aspekt des Rückblicks. Einige Theologen haben mit dem System zusammengearbeitet und davon profitiert, auch das wird möglichst unter den Teppich gekehrt.
Joringel
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"Es gibt ja in der sichtbaren Kirche viele sehr schöne Dinge, die mit Mobbing nichts zu tun haben...."
Das stimmt. Es kommt aber jeweils auf den Pfarrer bzw. Vorsitzenden an, ob er seiner Aufgabe gewachsen ist.
Häufig sind Pfarrer auch Geschäftsführer und haben das Gemeindeeigentum zu verwalten, werden dafür aber nicht ausgebildet. Wenn sie sich auf diesem Gebiet selbst nicht weiterbilden, schleichen sich nicht nur Fehler ein, sondern es besteht die Gefahr, dass sie mit dem Gemeindeeigentum schludrig umgehen. Nicht immer wird das von den Kirchengemeinderäten bemerkt, und wenn es der Rechnungsprüfer bemerkt, ist es wohl zu spät.
Kirchengemeinderäte kandidieren in Erwartung von Ehrlichkeit, Ordnung und Gerechtigkeit im Umgang mit dem Gemeindeeigentum und Frieden im Gremium. Wenn nur von einer Minderheit oder gar von einem einzigen Mitglied Ungereimtheiten bemerkt werden, derer sich die Aufsicht annehmen sollte, können sie mehrheitlich um des (Clan-) Friedens willen unter den Teppich gekehrt werden. Vorsorglich kann von weniger gut aufgeklärten Kirchengemeinderäten sogar mehrheitlich beschlossen werden "Unstimigkeiten werden gemeinsam erörtert und sollten nicht ohne Zustimmung des gesamten KGR an die Kirchenleitung (Dekan und Oberkirchenrat) weitergeleitet werden." Und "Öffentliche Äußerungen über Sitzungsinhalte, z.B. gegenüber der Presse, sind nur mit Zustimmung des gesamten KGR möglich." Wehe, da wagt es einer, sich an die Aufsicht zu wenden! Da liegt es doch am nächsten, ihn oder sie hinauszumobben.
Weitere Belehrungen des Pfarrers aus der Bibel rechtfertigen es - um nur eine von vielen zu nennen: "Warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen". Auch des Pfarrers Antwort im Umgang mit den Finanzen "Im Reich Gottes spielt Geld überhaupt keine Rolle", tun ein übriges.
Stoff genug für ein Drehbuch.
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Hallo,
Zitat
Das stimmt. Es kommt aber jeweils auf den Pfarrer bzw. Vorsitzenden an, ob er seiner Aufgabe gewachsen ist.
Häufig sind Pfarrer auch Geschäftsführer und haben das Gemeindeeigentum zu verwalten, werden dafür aber nicht ausgebildet. Wenn sie sich auf diesem Gebiet selbst nicht weiterbilden, schleichen sich nicht nur Fehler ein, sondern es besteht die Gefahr, dass sie mit dem Gemeindeeigentum schludrig umgehen. Nicht immer wird das von den Kirchengemeinderäten bemerkt, und wenn es der Rechnungsprüfer bemerkt, ist es wohl zu spät.
ist es aber nicht eigentlich so, dass der GKR für die technische Leitung einer Gemeinde und der Pfarrer für die geistige Leitung verantwortlich ist? Rein rechtlich gesehen.
Natürlich gibt es auch GKRs in denen der Pfarrer sozusagen das Sagen hat oder GKRs, die alles dem Pfarrer überlassen, weil das bequemer ist oder solche, die den Pfarrer komplett unterbuttern?
Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."
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Selbstverständlich obliegt dem Pfarrer die geistige Leitung. Ist er aber auch mit der Geschäftsführung beauftragt, so übt er auch das Amt eines der beiden Vorsitzenden aus und hat Sitz und Stimme im Kirchengemeinderat, der genauso wie der Pfarrer Gesprächspartner für die Gemeindemitglieder ist. Gemeinsam bilden sie die Leitung der Kirchengemeinde und treffen Entscheidungen, die ggf. durch die Geschäftsführung, nämlich den geschäftsführenden Pfarrer, auszuführen sind. Er ist auch der Anstellungsträger und der unmittelbare Dienstvorgesetzte der entsprechend qualifizierten Pfarramtssekretärin, die weisungsgebunden und mit der Wahrnehmung von Sekretariats- und Verwaltungsaufgaben im Pfarrbüro beauftragt ist. Bei Antritt ihrer Stelle erhält sie genauso wie die Buchhalterin ihren Anstellungsvertrag und eine Dienstanweisung. Die beidseitigen Rechte und Pflichten richten sich nach den jeweils geltenden einschlägigen staatlichen und kirchlichen Bestimmungen sowie dem Anstellungsvertrag. Der Buchhalterin hat Einblick in die Geschäfte, denn sie hat Sitz und Stimme in den Sitzungen. Sie veranlaßt die Zahlung von Rechnungen und hat auch Rechnungen auszustellen.
Dies ist alles gut geregelt, aber es verliert an Wert, wenn die Umsetzung im ganz persönlichen Bereich nicht in Ordnung ist. Wo diese Ordnung fehlt, ist die Aufsicht (Dekan und Oberkirchenrat) gefordert. Sie können nur korrigieren, wenn sie informiert werden oder wenn die Visitation gründlich genug durchgeführt wird. Als Informant stört man jedoch den Clan-Frieden und dann droht die Gefahr, als psychisch gestört bezeichnet zu werden, oder es wird versucht, die erneute Kandidatur zu verwehren, oder es droht der Ausschluß aus dem Kirchengemeinderat mit der Begründung, es seien unangenehme Fragen gestellt und Anregungen eingebracht worden, die nicht erwünscht sind. So kann das Gemeindeleben trotz guter Ausstattung auf ein Minimum reduziert werden. Wenn sich die Mehrheit mit dem Pfarrer einig ist, treten einige zurück und der Pfarrer kann den Kirchengemeinderat auflösen und eine ortskirchliche Verwaltung nach seinen Vorstelllungen zusammenstellen.
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