Hallo allerseits,
(um nicht Grüß Gott zu sagen)
nachdem ich bereits im mobbingforum lange mehr oder weniger aktiv seit meinem Landesarbeitsgerichtsverfahren bin, habe ich erst jetzt herausgefunden, daß es auch ein Forum im kirchlichen Bereich zu dem Thema Mobbing gibt.
Ich bin 52 Jahre alt.
Als langjähriger Mitarbeitervertreter war mir das Phänomen Mobbing schon lange bekannt; unter anderem aus Seminaren bei der Gewerkschaft Ver.di und aus eigener Fortbildung.
Als in dem kirchlichen (oder sollte ich lieber sagen : diakonischen ?) Betrieb, in dem ich arbeite, Küche und Hauswirtschaft ausgegründet werden sollten, haben wir, die Mitarbeitervertretung alles daran gesetzt, die Rechte der Beschäftigten, die sich aus dem Paragraph 613 a ergeben, wahren zu helfen.
Irgendwann wurde mir die Kopie eines Sitzungsprotokolls zugespielt, wo ich lesen musste:
"Herr X ist mit allen juristischen und anderen Mitteln aus dem Betrieb zu entfernen."
Anfangs dachte ich noch: "Das stecke ich locker weg."
Aber, ich habe gelernt: Mobbing (oder Bossing) macht krank. Nicht sofort, aber irgendwann fast jeden. So auch mich.
Zwar arbeite ich nach verschiedensten Problemen noch immer an meiner Arbeitsstelle, durfte mir sogar zum Gespräch beim Betrieblichen Eingliederungs Management nach einer vierteljährigen Erkrankungsphase mit Psychiatrieaufenthalt das Kompliment anhören:
"Gegen die Arbeit des Herrn X lässt sich absolutnichts sagen." - - - aber es ist ein Rückzugsgefecht meinerseits.
Ich habe mich aus meinem Freundeskreis weitgehend zurückgezogen, engagiere mich kaum noch gewerkschaftlich, bin nicht mehr Mitglied in der Mitarbeitervertretung und ich habe meine Beziehung beendet. Ich erwäge schon länger einen Kirchenaustritt.
Andererseits würde das neue Probleme nach sich ziehen und das halte ich derzeit auch nicht aus.
Zum Glück gibt es verschiedene Hobbies, die mir noch immer einen gewissen Ausgleich geben, den ich, da ich teilzeitarbeite, auch gut nutzen kann. So kann ich mich bislang zwischendurch immer wieder irgendwie regenerieren.
Aber die Kräfte schwinden.
Viele Worte, aber kein Hilfeschrei.
Möge es als Vorstellung vorerst genügen.
Freundliche Grüße in die Rund hier.
Wilfried