Guten Morgen cezanne,
um all das kreisten gerade meine Gedanken in den Morgenstunden. Gerade wieder.
Mal gehen diese Gedanken mit sehr düsteren anderen einher, mal mit etwas "kämpferischen" wie jetzt gerade.
Da schmiede ich innerlich Pläne und es findet "speaker corner im hydepark "statt.
Konkret heißt da, daß ich diese Missstände in die Öffentlichkeit bringe.
In den Momenten der Überforderung ist das nicht zu schaffen.
Der einzelne Mensch wird von vielen Seiten, aus vielen Bereichen angegriffen in seiner Existenz.
Von da gingen meine Gedankenstürme auch gerade aus: von den vielen Schädigungen für Menschen und Gruppen.
Deutschland ist ein Opferland geworden. Es werden immer mehr Opfergruppen geschaffen.
Gestern erzähle mir eine junge Frau, daß ihnen das Hochwasser das Haus weggerissen hat.
Das Grundstück darf nicht mehr bebaut werden. Die Gemeinde muß es kaufen. Sie wohnen mit dem Kind
das 2. Jahr in einem vollgestellten Zimmer bei den Eltern in einem anderen Bundesland und sind fertig. Lange Arbeitswege.
Wielange soll das noch so gehen? Vorgestern haben Politiker eingebracht mit den Flutgeldern andere Löcher
zu stopfen (wars für die Flüchtlinge) . Wie kann man überhaupt auf so einen Gedanken kommen? Es wurde abgelehnt.
Warum dauert das so lange? ich las immer mal Berichte von den Dörfern am Rande der Dübener Heide.
Man möchte helfen, doch erforderlich ist das zielstrebige Handeln der Politiker. Andererseits muß man laut
Partei ergreifen, wenn sich das alles hinzieht und nichts passiert.
Die Medien hätten die Macht wie viele andere auch, aber da ist es still. Auch die begrenzen sich in ihren Möglichkeiten.
Es gibt keine Vorangänger gegen Ungerechtigkeit und Missstand. Auch nicht in der Kirche.
Da kommen nur schlappe Standpunkte ohne jede Tatkraft.
Auf Opferseite teilweise berechtigte Schwäche und Hoffnungslosigkeit. Auch falsche Abwartehaltung.
Und diese allseitige Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit!
Wo ist anzusetzen? An welcher Stelle finden wir die gemeinsamen Nenner?
In DD, wie man vielleicht gesehen hat, marschiert PEDIGA und sie marschieren jeden Dienstag.
Sehr schnell sind es 5500 geworden und die Polizei erwartet demnächst schon die doppelte Anzahl.
Eine gemischte, unterlaufene Meute. Aber ich bin sicher, daß darunter ganz viele sind, die nur dort die
Möglichkeit sehen, diesen ganzen gegen sie gerichteten Sozialterror nach außen zu bringen.
Die Rolle der Kirchen sehe ich schon lange verwässern. Seit der Wende haben sich da Kräfte eingeschlichen,
die Kirche als gute Gemeinschaft noch mehr in Frage stellen.
Vor der Wende war es die Stasi, die das alles unterlaufen hat, aber dennoch war es möglich, daß sich
Menschen zusammen taten. Nach der Wende sitzen da Politiker und Beamte in den ersten Reihen und in den Räten,
in den Kirchenleitungen und Synoden, die genau zu dem Ergebnis führen, das wir jetzt haben.
Kirche ist für mich kein Ort des Vertrauens.
Und Vertrauen ist ein nächstes Stichwort für weitere Gedanken…...